Muss man für Informatik einen PC auseinanderbauen können?
,,Hast du schon ein PC auseinandergebaut?" Das war das erste, was mich die Lehrerin fragte, als ich meinte, ich würde über ein Informatikstudium nachdenken oder zumindest es als Beruf ausüben wollen. (Gesamtschule/10. Klasse)
Leider verneinte ich dies sehr verzweifelt. Dazu hatte ich kaum die Möglichkeit je ein PC auseinanderzubauen. Stattdessen habe ich nur ein Laptop. Und dies auseinanderzubauen würde mein Vater wohl auch gerade nicht sehr erfreuen....danach wird es mit höchster Wahrscheinlichkeit nur noch ein Haufen Schrott sein.
Aber...ist das wirklich alles nötig? Ist das nicht die Tätigkeit eines Elektronikers? Sich 'innerlich' mit der Elektronik auszukennen? Programmiert man nicht normalerweise und so? Man arbeitet doch mit dem Computer nicht im Computer, oder nicht?
10 Antworten
Das wird eher eine Interessensfrage sein. Elektroniker bauen auch keine PCs zusammen, die Teile sind genormt dafür benötigt man kein Fachwissen.
Sofern du 'nur' programmieren möchtest wäre die Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung passender, zum Studium gehört neben sehr, sehr viel Mathematik auch technische Informatik, du musst zudem in der Lage sein Automaten zu programmieren u.ä.. Wenn du nicht verstehst wie ein Rechner z.B. Speicher allokiert wirst du Probleme haben hardwarenah zu programmieren.
Naja, in der Ausbildung lernt man. Kein Azubi ist sonderlich nützlich im ersten Jahr, dass ist auch nicht weiter schlimm sofern man sich für die Sache interessiert.
Ich will dir auch gar nicht empfehlen was du machen solltest, ich wollte nur darauf hinweisen, dass ein Informatikstudium durchaus mehr beinhaltet als in hohen Sprachen zu programmieren und es gibt gerade im Bezug auf Speicherverwaltung und auch Management Engines einiges was du du als Informatiker verstehen musst, damit dein Code kein Einfallstor für Angreifer werden kann.
Du kannst dich natürlich auf das Programmieren spezialisieren, da wirst dann nie was mit der Hardware zu tun haben bzw mit dem zusammenbau.
Andere Bereiche in der Informatik können das aber schon voraussetzen dass man sich mit der Hardware auskennt.
Das lernst du aber auch alles dann im Studium und in der Ausbildung, dafür sind die ja schließlich da
Das lernst du aber auch alles dann im Studium und in der Ausbildung, dafür sind die ja schließlich da.
Wow, danke, das wäre meine nächste Frage gewesen. Lerne ich das noch alles oder muss ich bereits schon gut sein? Danke für zwei Antworten :D
Das auseinander und zusammenbauen ist EXTREM EINFACH. Und hat nichts mit dem zu tun, was du in einem Informatikstudium lernst. Deine Lehrerin wollte entweder nur dein generelles Interesse erfragen oder hat selbst keinen blassen Schimmer. Aber das ist nunmal auch das erste was gewöhnlichen Geistern dazu einfällt, wenn sie an Computer denken. Viel wichtiger ist, zu verstehen wie man programmiert.
Das ist totaler Blödsinn!
Wenn man will, kann man - unabhängig vom Studium - an Rechnern rumschrauben. Das hat aber NICHTS mit Informatik zu tun.
Der PC-Reparatur-Futzi um die Ecke muss Schrauben können. Bei vielen Informatikfachrichtungen aber überhaupt nicht.
Deine Lehrerin hat wirre Vorstellungen.
Ich baue seit 35Jahren Rechner.
In dieser Zeit haben sich die Anforderungen an das nötige Können gewaltig geändert.
Während ich für meinen ersten Rechner noch die Chips von Hand verlöten musste und die Timings der Einzelnen Gates mit Kondensatoren abstimmen musste, war in den 90ern schon das stecken von Modulen angesagt. Von PlugnPlay waren wir jedoch noch weit entfernt... damals stimmte man die Hardware noch mit Reihen von Mäuseklaviren ab. Manchmal Stunden des Probierens bis alles kooperierte. Eine Festplatte behandelte man wie ein rohes Ei. (Die ersten Kundenrechner fuhr ich noch dick in weiche Kissen eingepackt zum Kunden, und betete bei jedem Schlaglöcher, das es die Festplatte überleben möge)
Heute baue ich einen gewöhnlichen "Wald und Wiesenrechner" ohne jeden Schnickschnack in 10 Minuten zusammen. (Das Entsorgen der Verpackungen dauert länger). Ich muss mir keine Gedanken mehr machen welche Komponenten zusammenpassen. Für Gamerrechner achte ich beim bestellen der Teile auf Qualität und Leistung. Dann ist der höchste Wissenaforderung an das interpretieren von Datenblätter gestellt.
Das zusammenstöpseln dauert bei Gamerrechnern etwas länger, da man große Kühler verbaut und auf Optik achten muss, und natürlich noch mehr Müll zurTonne schleppt...
Mit etwas Geschick und einer kurzen Anleitung kann im Prinzip sogar ein Kind einen Rechner zusammenbauen. Insofern sind die Anforderungen deiner Lehrerin an Dein Können Blödsinn.
Natürlich gibt es auch "DAU"s , welche es schaffen einen Ramriegel falsch herum einzustellen oder die Wärmeleitpaste auf den Sockel zu schmieren, aber das ist inzwischen selten geworden... (aber GF beweist es gibt sie noch)
Zugegeben ich kenne auch nicht mehr die Spezifikationen jedes einzelnen Chips, muss ich auch nicht. Es genügt sorgfältig die Einzelnen Komponenten in die vorgesehenen Sockel zu stecken... dazu muss man kein Elektroniker sein...
Danke für deine Antwort. :) Aber leider will ich keine Ausbildung machen , weil es persönlich für mich noch viel zu früh ist und ich noch NULL Ahnung vom Programmieren habe. Aber die Interesse habe ich definitiv. Aber in der Ausbildung muss man ja (schon) arbeiten...und was nütze ich denen, wenn ich noch gar nichts weiß? :(