Müssen Fundamente oder Bodenplatten immer geerdet werden?
Hallo zusammen,
wir haben ein 1960'er Haus mit Streifenfundament. Manche Kellerräume haben im Boden nur lose Ziegelsteine gehabt und manche Räume eine Schotterschicht und dann ein dünnes Beton.
Als Erdung von den Wasserrohren ist in dem Haus nur ein etwa 10m (verostetes) Band im Erdreich (ca. 30-50cm tief) nach Außen verlegt. Da wir eine Kernsanierung durchführen (Elektrik ist noch nicht dran), frage ich mich, ob beim sanieren der Kellerböden etwas zu beachten ist?
Bsp.
Streifenfundament wird im Keller raumweise (immer höchtens ca. 1m) unterfangen (WU-Beton). Der Kellerboden dann neu gemacht mit einer Sauerkeitsschicht, Dämmung, Folie, Bewehrung und dann neues Beton (auch WU-Beton). Natürlich wird das ganze dadurch keine weiße Wanne, da es diverse Schwachpunke an den Verbindungen hat. Ebenso ist das ganze nicht Wärmebrückenfrei, da die Streifenfundament unten nicht gedämmt sind, aber zur eigentlichen Frage:
Gibt es bei dem neuen Kellerboden bzgl. Potential, Überspannung, Blitz, Erdung usw. zu beachten, da das ganze ja nur Raumweise gemacht werden kann?
3 Antworten
Bei so weitreichenden Eingriffen habt ihr doch sicher einen Planer (Architekt oder Bauingenieur), oder? Den solltest du dazu mal interviewen.
Grundsätzlich muss natürlich der Blitzschutz instandgesetzt und eine Erdung vorgesehen werden, und in welcher Weise dies geschieht sollte zu einem ausreichend frühen Zeitpunkt geklärt werden.
kann man auch außerhalb des gebäudes machen mit passendem erdspieß und durch messprotokoll festhalten wieviel ohm er hat
es spricht eigendlich nichts dagegen, in den boden wenn er eh ausgehoben wird, entsprechend bandstahl, genergesagt erdungsband aus edelstahl einzulegen und ein ende an entsprechen relevanter stelle z.B. dort, wo die versorgungsleitungen ins haus kommen oder dort, wo der zählerkasten später hin kommt herausgucken zu lassen, so dass man dort eine potenzialausgleichschiene hin setzen kann.
alternativ würde ich empfehlen, mit hilfe eines abbruchhammers und eines sogenannten treibadapters einen rundstaberder einzuschlagen. zwischendurch mal erdleitwiderstandsmessungen vornehmen um sicher zu gehen, dass der wert gut ist. gemäß den geltenden regeln muss der stab mindestens 2.000 mm ins erdreich ragen. ab 10 m einschlagtiefe ist übrigens keine messung mehr vorgeschrieben. für eine normale installation würde ich aber so was nicht machen sondern nur wenn auch eine blitzschutzanlage geplant ist.
in dem fall würde ich übrigens dann so wie so. a.) das ganze außerhalb des gebäudes machen und b.) die sache mit dem bandstahl im fundament lassen.
so oder so, das letzte wort hat der ausführende elektriker, der die anlage ernuert. so wie er es haben möchte wird es gemacht!
lg, anna
an der stelle hast du absolut recht. hier liegt tatsächlich eine verwechslung vor, denn das mit den 10 metern hatte ich in der tat von einem mitbewerber, der viel mit blitzschutz macht.
ich halte allerdings daran fest, dass bei 10 metern einschalgtiefe ein ausreichend geringer widerstand erreicht werden dürfte, als dass eine messung mit an wahrscheinlichkeit grenzender sicherheit ergeben dürfte, dass es ausreichend ist.
lg, anna
Nach den Normen für Antennensicherheit und für Blitzschutz beträgt die Mindestlänge für einen einzelnen Tiefenerder gleichlautend 2,5 m, Kopf 0,5 m unter Grund versenkt. Kürzer ist m. E. auch dann nicht sinnvoll, falls kurzfristig keine Erdung für eine BK- oder Dachantenne oder eine getrennte Fangstange geplant ist und die Abschaltbedingungen auch mit den von dir genannten 2 m Länge eingehalten werden.
Umgekehrt gehen deine 10 m noch über die im Blitzschutzbau früher obligatorischen 9 m Länge hinaus, die für LPS nur noch empfohlen sind.
hey anna,
vielen dank. bei neubauten sieht man ja, dass die bewehrung irgendwie mit einem ringerder irgendwie verbunden wird.
d.h. im prinzip, dass jetzt nicht jeder raum, bzw. jede bodenplatte inkl. der bewehrung irgendwie geerdet sein muss, auch wenn der boden teilweise durch die dämmung darunter kein erdbodenkontakt hat.
im technikraum, wo dann der zählerkasten hinkommt, wo auch die ganzen wasserzuleitungen usw sind, hätte ich als Laie jetzt eh gedacht, ihr sinnvollerweise, bevor der beton gegossen wird einen tiefenerder (bsp. Dehn Tiefenerder 20MM NIRO/V4A) einzuschlagen. (dann wäre jedoch zu klären, wie man denn sinnvoll durch den WU-Beton durchführt (Alterntiv wäre es außerhalb des Hauses möglich, dann mit einer wasserundurchlässigen Wanddurchführung.
dieser tiefenerder (ob im haus oder außerhalb des hauses) wird dann an einer potentialausgleichsschiene angeschlossen.
was wir zusätlich auch noch haben: wir haben einen kleinen anbau mit keller bekommen. der anbau wurde als weiße wanne durchgeführt. Hier hat der Bauunternehmer die bewehrung der bodenplatte mit einem edelstahl-rundstab verbunden und den rundstab außerhalb des anbau in der erde rausschauen lassen. (das müsste ich mit einem elektriker auch klären, ob das auf die potentialschiene muss oder einfach nur in das erdreich ragen muss)
Eine solche Bestimmung ist mir unbekannt, wo kann man die nachlesen?
Ich gehe davon aus, dass eine gründliche Verwechslung mit Blitzschuitznormen vorliegt, wonach Erder ab einem Erdausbreitungswiderstand < 10 Ohm auch kürzer sein dürfen.