Müssen Christen die jüdischen Regeln befolgen?

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Was Jesus erfüllt hat, muss nicht mehr von anderen erfüllt werden. Es ist erfüllt!

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.


chrisbyrd  09.06.2023, 23:31

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Jesus ist tatsächlich gekommen, um den alten Bund des alten Testaments zu erfüllen und zu vollenden, nicht um irgend etwas aufzuheben.

Das alte Testament enthält die heiligen Schriften der Juden, inklusive des Gesetzes. Das alte Testament insgesamt gilt auch im Christentum weiter, es ist keineswegs aufgehoben, muss aber im Lichte der Offenbarung durch Jesus Christus interpretiert und gelesen werden.

Die ersten Christen waren alle gleichzeitig auch Juden. Als sich aber die ersten Nichtjuden zu Christus bekehrten, tauchte die Frage auf, ob diese die Vorschriften des jüdischen Gesetzes befolgen müssen oder nicht. Hierzu entschied das Konzil der Apostel in Jerusalem im Jahre 48, Karft der ihnen vom Herrn verliehenen Autorität, dass alle Nichtjuden die Vorschriften des jüdischen Gesetzes nicht zu beachten brauchen. Das Gesetz wurde also nicht aufgehoben. Später gab es aber keine Christen mehr, die gleichzeitig auch Juden waren. Daher befolgen heute alle Christen das jüdische Gesetz nicht. Obwohl es formal noch gilt. Ist ein wenig verzwickt. Siehe Apostelgeschichte Kapitel 15, Verse 1 bis 35.

Mit der Zeit haben sich Judentum und Christentum völlig voneinander getrennt, was am Anfang nicht so war. Die sogenannten Judenchristen gibt es nicht mehr, demnach auch keine Christen, welche das Gesetz befolgen müssten. Heute gehören alle zu den damals sogenannten Heidenchristen, für die das Gesetz des Mose nicht gilt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

RStroh  07.06.2023, 07:18

Gute Erklärung, danke. Dass es keine Judenchristen mehr geben sollte, sehen heutige Messianische Juden naturgemäß anders. Als Beispiel nimm Dr. Michael Brown. Er erklärt viel zu dem Thema.

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Athanasius71  07.06.2023, 12:26
@RStroh

Danke. Ja, das stimmt. Ich dachte da mehr an die damalige Zeit. Die alten Judenchristen gibt es wirklich nicht mehr. Aber es stimmt, es gibt heute wieder welche, hatte ich gar nicht dran gedacht.

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hyacinthss  07.06.2023, 22:10
@RStroh

Messianische "Juden" sind keine Juden, sondern missionierende Christen, die das Judentum nachahmen.

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Ignatius1  07.06.2023, 22:20
@hyacinthss

Unfug :

Messianische Juden sind Juden die JEsus Christus als Messias annerkannt haben und ihr Judentumdennoch beibehalten wollen.

Ich sehe das aber durchaus auch kritisch und als inkonsequent an.

Du willstwohl kaum im ernst diesen Leuten ihre klare Jüdische Identität absprechen ?

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hyacinthss  07.06.2023, 22:32
@Ignatius1

Ich entschuldige mich dafür: ob sie eine jüdische Mutter haben, kann ich nicht beurteilen. Wenn ja, sind es Juden. ABER: sie sind Christlichen Glaubens. Habe schon einige unangenehme Erfahrungen mit messianischem Juden gemacht. Wer Jesus als Messias ansieht, ist christlichen Glaubens. Hebt aber natürlich nicht jüdische Abstammung auf. Tut mir leid, war vorschnell. Liebe Grüße

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Ignatius1  07.06.2023, 22:34
@hyacinthss

Es ist wohl stark anzunehmen das Hebräischsoöprechende Israeliten die in Israel leben und über zig Generationen Jüdisch sind Jüdische Mütter haben.

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hyacinthss  07.06.2023, 22:36
@Ignatius1

In den messianischen Gemeinden sind viele christen, messianische gibt es auch hier, außerdem heißt es nicht mehr Israeliten und ich verstehe die Unfreundlichkeit nicht.

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Ignatius1  07.06.2023, 22:40
@hyacinthss

Alles gut ,im Eifer des gefechtes passier sowas jedem mal ..

Du ..Es ist wohl stark anzunehmen das Hebräisch sprechende Israeliten die in Israel leben und über zig Generationen Jüdisch sind ,dann auch Jüdische Mütter haben.

  • Richtig ,ich denke auch es sind Christen. Jüdische Christen.
  • Judenchristen wie die Apostel zur Zeit Jesus .
  • DIESE waren ja erst mal auch noch recht lange mitglied der Synagoge Tatsächlich hat man die Judenchristen erst aus der Synagoge rausgeworfen dort,nach dem Verlust des Tempels ca 60 n.Christus .
  • Das Judentum war sehr tolerant ,aber zu der Zeit hatten sie angst ihre Identität zu verlieren,dasie die einzige Kultstätte durch die Römer verloren hatte .Da grenzten sie sich dann zunehmend gegen jeden Einfluss klar ab.
  • Und Heute werden die messianische Christen dort auch verfolgt.

Liebe Grüsse zurück .

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hyacinthss  07.06.2023, 22:42
@Ignatius1

Das stimmt. Und Verfolgung ist natürlich furchtbar. Danke für den Kommentar und lg :)

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Itsmee28  07.06.2023, 22:57
@RStroh

Äthiopische und eritreische Christen sind eigl Judenchristen. Die ersten Christen dort (Axum) waren davor jüdisch und nicht heidnisch wie zb die Griechen oder Römer.

Aber natürlich gab und gibt dort es auch noch Heiden, aber die sind mittlerweile eine Minderheit.

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Ignatius1  08.06.2023, 14:37
@hyacinthss

Welche unfreundlichkeit ?

Logisch denn Juden die Christus als Messias annerkennen sind halt auch letztlich Christen.Dass die sich verstehen ist wohl kein Wunder ..

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hyacinthss  08.06.2023, 14:42
@Ignatius1

Es tut mir leid, war vor dem anderen Kommentar. Nur teilweise versuchen die messianischen Juden oft, Juden zu missionieren und "vermischen" beide Religionen, wobei Judenmission eigentlich verboten ist.

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Ignatius1  07.06.2023, 22:16

Nein! Christen müssen das Jüdische Gesetz nicht halten.Denn das ist ja eben in Christus erfüllt worden.Das AT Gesetz ist vergangen mit dem Alten Bund .

insofern dass es eben in Christus erfüllt ist Du hast es bereits selbst gesagt ..

Das Jüdische Gesetz wurde in Jesus Christus erfüllt . ALLES muss im lichte der Offenbarung Jesus Christi gesehn und ausgelegt werden.Auch sogar die 10 Gebote .

Das heisst er gab nun noch hinzu was noch bis anhin gefehlt hatte .

Die Liebe !

Bei Jak2,8 erfahren wir doch was das königliche Gesetz ist . DAS wir ein zuhalten haben:

(Wir alle wissen ja dass der Apostel Jakobus als extrem Gesetzes treu gegolten hat . Und ausgerechnet dieser lehrt uns

Jak 2,8
Wenn ihr dagegen nach dem Wort der Schrift: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! das königliche Gesetz erfüllt, dann handelt ihr recht.

Und der heilige Bischof Ignatius von Antiochien (35-110 ) ,ein Schüler des Apostels Johannes sagt und schreibt ende des 1Jhr dazu :

Ignatius an die Magnesier
10. Kap. Warnung vor dem Judentum.
1. Seien wir daher nicht unempfänglich gegen seine Huld! Wenn er nämlich unsere Handlungsweise nachahmt, dann sind wir schon dahin. Deshalb wollen wir, nachdem wir seine Schüler geworden sind, lernen, dem Christentum gemäß zu leben. Denn wer sich nach einem anderen Namen nennt außer diesem, der ist nicht Gottes. 2. Schaffet also weg den schlechten Sauerteig, der veraltet und versauert ist, und wandelt euch um in einen neuen Sauerteig, der ist Jesus Christus. In ihm sollet ihr gesalzen werden, damit keiner unter euch verderbe (durch Fäulnis), da ihr nach dem Geruche werdet überführt werden. 3. Es ist nicht am Platze, Jesus Christus im Munde zu führen und nach dem Judentum zu leben. Denn der Glaube des Christentums führte nicht zum Judentum, sondern das Judentum zum Christentum, zu dem jegliche an Gott gläubige Zunge geführt worden ist.
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1025/versions/die-sieben-briefe-des-ignatius-von-antiochien-bkv/divisions/34

LG

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Studycus  13.07.2023, 22:42

Überall wird mir deutlich, dass antike Juden das Christentum als "verändertes inklusives Judentum der Bekenntnis" für sich und alle anderen Völker der Welt erschaffen haben, es also erweitern wollten. Christentum wäre dann Bekenntnisjudentum. Christentum ist weltlich gedacht, es ist auch israelisch, Christentum ist, wie Islam und Judentum aus der semitischen morgenländischen, ja damals viel weiter(?!), als in Germania Magna, entwickelten Welt! Doch es wird weggeschaut, dass es antike Juden entdeckt haben und ihre fortschrittliche Erkennntnis mit dem einen Gott teilen wollten. Die Heiden haben ihre Religionen für das Christentum abgegeben und abgeben müssen! Es ist damals wohl ihr Streit mit der christlischen Idee gewesen, nachdem sie Heiden zum Christentum bewegt haben. Da sich das Judentum auch heute noch als ein Volk sieht und eine "Abstammung" nach Tora darstellt, wurde wohl unter antiken Juden bis heute vom Judentum nie so ganz geklärt, was nun mit Juden selbst im Bezug zu Heiden ist und wo heidnische Christen im Bezug zur jüdisch(!) christlichen Urgemeine stehen. Für mich ist das ein Schock, dass das nie geklärt wurde... Religionskritik und Religionserforschung nicht möglich, da Homo Sapiens sich wieder vernichten musste, anstatt spannende Philosophie zu betreiben.

Heißt es, ein Bund zu dem einen Gott, dass Mächtigste, auf eine !Abstammung" basierend für sich beizubehalten, in der heutigen Identitätszeit? Und wie verhält es sich mit der Auserwähltheit? Auch im Bezug zu Christen und Islam? Alle beziehen sich genau auf dieses Thema. Ich finde, dass das Judentum den Heiden eine Hilfe leisten kann. Stattdessen Streit seit 2000 Jahren.

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Nein.

Die 10 Gebote aus dem alten Testament Ja, die sind die Grundlage. Alles andere nein, weil die ersten Regeln und Gebote sind Inhalte des ersten Bundes mit Gott. Die Dinge des neuen Testaments sind die Gebote von Jesus und wurden in der Bergpredig erwähnt.

JESUS erfüllt das Gesetz - nicht wir. Wir alle sind Gesetzesübertreter , Sünder - ER nicht. Und die zweite Stelle spricht die Juden an, nicht die Jesusnachfolger. Wenn du Matthäus so missverstehst, weil er ein Evangelist für die Juden ist, dann lies besser den griechischen Arzt Lukas!

„Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.“

‭‭Hebräer‬ ‭8‬:‭13‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/heb.8.13.SCH2000

Hallo, nein müssen wir nicht!

Matt.23:3 lies das Kapitel 23 1-12 dann wirst du sehen, um was es Jesus dabei ging.

Er hatte zuvor eine Unterredung mit den "Führern des Volkes" also mit den Schriftgelehrten und Pharisäer. Bei den Schriftgelehrten handelt es sich um Juden, die das Amt von Schriftauslegern inne hatten. Dazu gehörten vor allem Pharisäer, aber nicht nur. Die Pharisäer wiederum als Gruppe sind eine jüdische Sekte gewesen, die sich von den Sadduzäern abgrenzten. Es waren orthodoxe Juden, die sich viel auf ihre besondere Heiligkeit und Gesetzesweihe einbildeten.

Danach wandte er sich dem Volk und seinen Jüngern zu ( Vers1)

Jesus sagt in Vers 2 "Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt"

Sie hatten sich auf den Stuhl Moses gesetzt. Mose war der Gesetzgeber (Joh. 1,17). Er war auch derjenige, der dem Volk das Gesetz erklärte. Er war die Autorität, die Gott auf der Erde gegeben hatte, wenn Dinge inmitten des Volkes Israel zu entscheiden waren. Das nahmen die Pharisäer und Schriftgelehrten jetzt für sich in Anspruch. Jesus spricht hier sicher nicht von der Lehrbefähigung dieser Menschen, sondern von der gesetzgeberischen Autorität, die diese Männer über das Volk ausübten.

in den weiteren Versen spricht Jesus eine Warnung aus:

Es betrifft die Abweichung dieser Menschen zwischen Lehre und Lebenswandel. Vielleicht sind wir etwas überrascht über den ersten Teil der Aufforderung des Herrn:(Vers 3) "Alles nun, was irgend sie euch sagen, tut und haltet“. Die Jünger sollten alles tun, was die Schriftgelehrten und Pharisäer sagten und lehrten. Wenn man die weiteren Verse dieses Kapitels liest (besonders die Verse 16–30), wird man nur zum Schluss kommen, dass "alles“ nicht absolut gemeint ist. Denn der Herr muss vieles an ihrer Lehre verurteilen – nicht nur an ihren Werken wie an dieser Stelle. Hinter vielen Gewohnheiten und Praktiken, die der Herr scharf verurteilen muss, stehen offensichtlich Festlegungen der Pharisäer, "eigene Lehren“, die sie aufgestellt haben.

Das heißt, dass sich der Herr hier nur auf die Auslegung des Gesetzes beziehen kann. Es war durchaus nicht alles verkehrt, was diese Menschen lehrten. In mancher Hinsicht waren sie Vorbilder, was den Wert des Gesetzes für sie und ihr Leben betraf. Daher sollten die Jünger auch das tun und halten, was diese Menschen sagten. Es geht also hier keineswegs um einen Freibrief, das zu lehren, was man persönlich meint (wie es die Pharisäer zum Teil taten). Sondern der Herr weist seine Jünger an, sich den geistlichen Obrigkeiten unterzuordnen – sofern sie nichts fordern, was im Widerspruch zu göttlichen Anordnungen steht.

Sie sollten sich allerdings nicht an den Werken dieser bösen Menschen orientieren. Denn diese lehrten manches, was zwar richtig war. Aber sie selbst taten nicht nach diesen Worten. 

Es geht also in diesen Versen nicht um die christliche Zeit und die Stellung der Erlösten der heutigen Zeit. Wir gehören nicht zu den Juden, sondern wir sind getrennt vom Judentum. Wir werden auch nicht zum Gesetz zurückgebracht (vgl. Röm. 10:4).

Aber trotzdem beinhalten diese Stellen auch Anregungen, die für uns Christen nützlich sind, auch wenn sich dieser Abschnitt an Gläubige aus dem Judentum richtet.

Matt.5:17: wenn du auch noch Vers 18 dazu liest, löst sich das auf: ) man sollte nie einfach nur einen Bibeltext herausnehmen sondern den Kontext mitlesen, damit man weiß worum es geht und wer damit gemeint ist)

"17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist!"

Es ist wichtig zu betonen, dass Jesus nicht gesagt hat, dass das Gesetz für immer bestehen bliebe. Er sagte, dass es nicht vergehen würde, bis alles geschehen ist. 

Das Gesetz wurde dem Volk Israel gegeben .Wer nur ein Gesetz brach, war des ganzen Gesetzes schuldig (Jak. 2:10).

Weil die Menschen das Gesetz gebrochen hatten, standen sie unter dem Fluch des Todes. Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit erforderten es, dass die Strafe bezahlt würde. Genau aus diesem Grund kam Jesus in diese Welt: um mit seinem Tod die Strafe zu bezahlen. Er starb stellvertretend für die schuldigen Gesetzesbrecher, obwohl er selbst sündlos war.

Er schob das Gesetz nicht einfach zur Seite, sondern er erfüllte seine gerechten Ansprüche durch sein Leben und seinem Tod. Deshalb wird das Gesetz durch das Evangelium nicht einfach umgestossen, sondern das Evangelium hält das Gesetz aufrecht und zeigt, wie die Ansprüche des Gesetzes durch das Errettungswerk Jesu vollkommen erfüllt worden sind.

Deshalb steht derjenige, der auf Jesus vertraut, nicht länger unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade (Röm. 6:14). Er ist für das Gesetz durch das Werk Christi tot. Die Strafe des Gesetzes muss nur ein einziges Mal bezahlt werden, und da Christus sie bezahlt hat, braucht der Gläubige sie nicht noch einmal zu bezahlen. In diesem Sinne hat das Gesetz für den Gläubigen seine Gültigkeit verloren (2. Kor. 3: 7-11). Das Gesetz war ein Zuchtmeister, bis Christus kam, aber nach der Errettung ist dieser Zuchtmeister nicht länger nötig (Gal. 3,24.25).

LG