Müssen Außenleitungen einer Wärmepumpe isoliert werden?

Callidus89  15.04.2024, 12:35

Zur zweifelsfreien Klärung:

Split-Anlage oder Monoblock? Falls Monoblock: Innen oder außen aufgestellt? Wärmequelle Luft oder Wasser?

Adlerhorst1976 
Fragesteller
 15.04.2024, 13:45

Monoblock, außen aufgestellt.

Luft als Wärmequelle

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich, weil der dann nach dem nächsten Frost wieder kommen und die Leitungen erneuern darf...

Ich stelle mir jetzt nur mal vor, was passiert, wenn die Wärmepumpe bei -15° C Außentemperatur ihren Dienst einstellt und einfach mal abschaltet. Da wir dann kein Wasser mehr gepumpt, steht also in der Leitung, die dann in kürzester Zeit zufriert und platzt.

Das einzige, was ich mir vorstellen kann, dass der Heizungsmonteur nur die Rohre verlegt hat und jemand anders ist mit der Dämmung beauftragt.

Adlerhorst1976 
Fragesteller
 15.04.2024, 10:10

Nein, er sagt explizit, eine Isolierung wäre nicht nötig.

Da kommt kein anderer Handwerker mehr hinzu.

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bwhoch2  15.04.2024, 10:11
@Adlerhorst1976

Dann hat er in der Wärmepumpen-Schulung nicht aufgepasst.

Es weiß doch jeder, dass wasserführende Leitungen im Freien der Frostgefahr ausgesetzt sind und auch eine Wärmepumpe kann mal ausfallen.

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Callidus89  15.04.2024, 10:18
@bwhoch2

Guck mal in meine Antwort und den zugehörigen Kommentaren. So wie es der Monteur sagt, kann es durchaus völlig korrekt aufgebaut sein.

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bwhoch2  16.04.2024, 17:20

Danke für den 🌟

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Ich würde das schon nochmal hinterfragen. Wenn es sich um die kalte Seite der Wärmepumpe handelt, geht hier keine Wärme verloren, das wurde hier ja schon richtig beschrieben. Auch die Frostsicherheit ist gegeben, da keine reines Wasser da drin ist.
Allerdings würde diese Leitung dann, besonders im Sommer, stark schwitzen (Kondenswasser). Bei einer Luftwärmepumpe gehe ich mal davon aus, dass diese im Sommer auch für die Warmwasseraufbereitung zuständig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Neue Antwort:

Du gibst auf Nachfrage an, dass es sich um eine außen aufgestellte Monoblock Anlage handelt.

Bei den geschilderten Leitungen handelt es sich demzufolge um die Heizleitungen zum Beheizen des Gebäudes. Diese sind natürlich zu dämmen (ist energetisch sinnvoll und gesetzlich sogar vorgeschrieben).

Entweder habt ihr euch missverstanden oder der Monteur weiß nicht wovon er spricht

Alte Antwort (als es die Nachfrage noch nicht gab):

Kann man pauschal nicht beantworten ob das tatsächlich seine Richtigkeit hat, ohne zu wissen um welche Art von Wärmepumpe es sich handelt.

In Annahme, dass der Monteur sich auskennt und dass es sich um eine innen aufgestellte Wasser-Wasser-Warmepumpe als Monoblock handelt deren Wärmequelle die Luft ist, vermute ich dass die von dir geschilderten Leitungen nicht zu warmen Seite der verwendeten Wärmepumpe gehören, sondern zur kalten. Die Leitungen transportieren die Wärme aus dem Außenbereich also nach drinnen und erst dort hebt die Wärmepumpe das Temperaturniveau an für die Heizkreise innerhalb des Gebäudes.

Wenn dem so ist, dann wäre eine Isolation der außenliegenden Leitungen tatsächlich sinnlos, da das in ihnen zirkulierende Medium eh nie wärmer als die Außenluft wäre. Wärme ginge also keine verloren.

Eine Dämmung hat hier höchstens eine Schutzwirkung gegen mechanische Beschädigung der Leitungen.

bwhoch2  15.04.2024, 10:09
Schutzwirkung gegen mechanische Beschädigung der Leitungen.

Und was ist mit Frost? Soll ab und zu mal vorkommen.

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Callidus89  15.04.2024, 10:14
@bwhoch2

In den Leitungen dürfte kein reines Wasser zirkulieren, sondern ähnlich wie z. B. im Kühler eines Autos, ein Gemisch aus Wasser und Glykol (Frostschutzmittel). Je nach Mischungsverhältnis waren da Temperaturen bis -40°C kein Problem.

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bwhoch2  15.04.2024, 10:16
@Callidus89

Ok, dann wäre zumindest die Frostgefahr gebannt und wenn es sich tatsächlich um eine gesplittete Anlage handelt, also Außeneinheit und Inneneinheit, kann es tatsächlich funktionieren.

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lisaloge  15.04.2024, 12:30
@bwhoch2

Wenn es sich um eine Split-Wärmepumpe handeln sollte, befindet sich in den Leitungen zwischen den Geräten ein Kältemittel. Das hat überhaupt nichts mit Wasser zu tun und kann so leicht auch nicht einfrieren.

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chef1983  15.04.2024, 10:57

Schwitzwasser durch Kondensatbildung nicht vergessen. Kalte Leitung (unisoliert) und feuchte Sommerluft ergeben grundsätzlich eine Pfütze unter der offenen Leitung. (Das ist schon bei Kaltwasser führenden Leitungen so)

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Callidus89  15.04.2024, 11:26
@chef1983

Stimmt, könnte in der Tat passieren. Kommt aber darauf an, welche Temperatur in der Rücklaufleitung denn herrscht.

Da weiß ich nun nicht im Detail, womit die Wärmepumpen im Außenkreis arbeiten. Durchaus denkbar, dass gar kein so großer Unterschied zwischen Rücklauftemperatur und Außentemperatur besteht.

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chef1983  15.04.2024, 11:29
@Callidus89

Die Leitung die vom Verdichter wieder nach draußen geht, ist schon kühl. Geht ja auch nicht anders, weil die Wärme ja innen entzogen wurde. (Mal so ganz einfach ausgedrückt). Das Kalte Medium wird ja dann wieder nach draußen geschickt, um Wärme aus der Umgebung aufzunehmen.

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Callidus89  15.04.2024, 11:40
@chef1983
ist schon kühl. Geht ja auch nicht anders

Doch, kann anders gehen. Siehe Q = m * c * dT

Man kann mit hoher Temperaturdifferenz arbeiten und dafür kleinem Durchfluss oder man arbeitet mit hohem Durchfluss und erhält bei gleicher Wärmeabnahme eine geringere Temperaturdifferenz. Wenn im Sommer bei z. B. 30 °C Außentemperatur der Vorlauf der kalten Seite 30 °C zur Wärmepumpe bringt, könnte der Rücklauf der kalten Seite z. B. 25 °C haben oder auch 29,5 °C.

Wie gesagt, weiß ich aber nicht, welcher Philosophie die Hersteller hier eher folgen. Hat ja alles seine Vorh und Nachteile auf die Auslegung der Komponenten und die Regelbarkeit.

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Die Aussage ist pauschal falsch.

Wenn es sich um eine Monoblock-Wärmepumpe handelt müssen beide Rohrleitungen gedämmt werden.

Und selbst wenn es eine Split-Wärmepumpe handelt, muss je nach Funktion der Wärmepumpe mindestens eine Rohrleitung gedämmt werden.

Alles andere wäre energetische Verschwendung da hier Wärme an die Umwelt abgegeben wird, welche man ansonsten im Haus nutzen könnte. Hinzu kommt, das bei der Split-Wärmepumpe eine zu große Wärmeabgabe an die Umwelt zu Problemen mit dem eigentlichen Wärmepumpenprozess kommen kann.

Callidus89  15.04.2024, 11:30
Und selbst wenn es eine Split-Wärmepumpe handelt, muss je nach Funktion der Wärmepumpe mindestens eine Rohrleitung gedämmt werden.
Alles andere wäre energetische Verschwendung da hier Wärme an die Umwelt abgegeben wird

Wenn es sich um eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe handeln würde, würde ich dir beipflichten.

Ich vermute aber eher, dass es sich um eine Luft-Wasser-Wärmepzmpe handelt. Da hier der Ausenkreis nie wärmer als die Außenluft ist, kann keine Wärme an die Umwelt abgegeben werden.

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Asardec  15.04.2024, 11:46
@Callidus89

Ich glaube du vermischt da etwas. Monoblock und Split-Wärmepumpen können beides Wasser-Wasser und/oder Luft-Wasser sein.

Deine Luft-Wasser Wärmepumpe müsste um Wasser zum Rückkühlen nach draußen zu befördern eine Wasser-Wasser Wärmepumpe sein, da die Rückkühlung nur indirekt über die Luft erfolgt.

Die von dir vermutlich beschriebene Luft-Wasser Wärmepumpe wäre vermutlich eine Monoblock Wärmepumpe die im Keller steht. Auf der primären Seite erfolgt die Rückkühlung mittels Wasser über ein Rückkühlwerk und auf der Sekundärseite erfolgt das Beheizen des Gebäudes ebenfalls über Wasser, oder? Dies wäre eine Wasser-Wasser Wärmepumpe und für Einfamilienhäuser äußerst untypisch.

Bei einer Luft-Wasser Wärmepumpe als Splitanlage erfolgt die Rückkühlung primärseitig des Kältemittels direkt über die Umgebungsluft und sekundärseitig erfolgt das Beheizen des Gebäudes über Wasser.

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Callidus89  15.04.2024, 12:27
@Asardec

Stimmt, da habe ich tatsächlich was vermischt.

Ich meinte tatsächlich eine Wasser-Wasser-WP, gedacht als Monoblock bei der die Wärme über eine Außeneinheit der Luft entzogen wird und über ein flüssiges Medium der kalten Seite (Primärseite) der WP zugeführt wird. Und in dem Fall wäre aus energetischer Sicht eben keine Isolation erforderlich

Dies wäre eine Wasser-Wasser Wärmepumpe und für Einfamilienhäuser äußerst untypisch.

Daher wäre es schön, wenn der FS bekannt geben würde, was genau für eine Wärmepumpe verbaut wurde. Erst danach kann man genau bestimmen, ob der Monteur Recht hat oder nicht.

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen:

Wenn es sich bei den vom FS geschilderen Leitungen um die des Kältmittelkreises handelt (also eine Split-Anlage), dann sollten die Leitungen gedämmt sein.

Wenn es sich um die Heizleitungen handelt (Sekundarkreis, WP außen aufgestellt sinnvollerweise als Monoblock), dann sollten sie gedämmt sein.

Sollten es die Leitungen des Primarkreises sein und die Wärmequelle Luft sein, dann brauchen sie nicht gedämmt sein (WP dann sinnvollerweise innen aufgestellt als Monoblock).

Sollten es die Leitungen des Primarkreises sein und die Wärmequelle ist z. B. eine Erdsonde, dann sollten sie gedämmt sein.

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Asardec  15.04.2024, 12:38
@Callidus89
 Und in dem Fall wäre aus energetischer Sicht eben keine Isolation erforderlich

Da hast du vollkommen recht. In dem Fall wäre eine Dämmung nicht zwingend notwendig, wenn man hier mit einem Glyklgemisch arbeiten möchte.

Daher wäre es schön, wenn der FS bekannt geben würde, was genau für eine Wärmepumpe verbaut wurde.

Auch da stimme ich dir zu, wobei die Beschriebene Wasser-Wasser Wärmepumpe mir Rückkühlung über Luft wie geschrieben, im Einfamilienhäuser eher untypisch wäre.

Sollten es die Leitungen des Primarkreises sein und die Wärmequelle Luft sein, dann brauchen sie nicht gedämmt sein (WP dann sinnvollerweise innen aufgestellt als Monoblock).
Sollten es die Leitungen des Primarkreises sein und die Wärmequelle ist z. B. eine Erdsonde, dann sollten sie gedämmt sein.

Jupp, da stimme ich dir zu.

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