Mit welchen Methoden bestimmen Wissenschaftler das Alter von Fossilien , die älter als 50.000 Jahre sind?

4 Antworten

Es gibt auch andere Radiometrische Datierungsmethoden, wie die Uran-Blei-Methode oder sie Kalium-Argon-Methode. Diese funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie die C14-Methode, also auch mit dem Zerfall von Isotopen und sind heute bereits sehr genau. Da diese Stoffe eine viel höherer Halbwertszeit haben, kann man mit ihnen Gesteine datieren, die weit älter sind und somit auch das Alter von Asteroiden bestimmen, was uns Aufschluss auf das Alter unseres Sonnensystems geben kann. 

Kleiner Tipp: Streite dich nicht mit Kreationisten. Gegen Fanatismus hilft keine Vernunft. Ich persönlich glaube auch an Gott, habe aber die Bibel nie als Buch gesehen, dem ich als Gläubiger blind zu folgen habe. Dafür ist sie viel zu politisch.

LordRob 
Fragesteller
 03.03.2016, 07:16

Es ist aber immer so lustig die Argumente zu lesen 

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MarkusKapunkt  03.03.2016, 09:32
@LordRob

Auf jeden Fall sind diese Argumente sehr kreativ. Das ist zum Teil schon fast bewundernswert, was sie sich so enfallen lassen.

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Es gibt eine ganze Menge absoluter Datierungsmethoden, die sich auf zwar nur vergleichsweise kurze Zeiträume anwenden lassen, aber trotzdem einen größeren Zeitraum erfassen als die Radiokarbonmethode, z.B. die Elektronenspin-Resonanz-Datierung, die Aminosäuredatierung und die Lumineszenzdatierung. Die Obergrenze für das Alter, das mit diesen Methoden angegeben kann, liegt jeweils zwischen 100.000 und 2 Millionen Jahren.

Für ältere Funde verlassen wir uns fast ausschließlich auf radiometrische Datierungen. Dabei wird die konstante Zerfallsrate radioaktiver Isotope ausgenutzt, die bewirkt, dass jedes Isotop eine spezifische und genau definierte Halbwertszeit hat, nach der die Hälfte der vorhandenen Atome zerfallen ist. 

Durch den Zerfall entstehen dann aus den ursprünglichen Teilchen neue Isotopen, die entweder stabil bleiben und nicht zerfallen oder immer noch radioaktiv sind. Am Ende einer solchen Kette von Zerfällen steht aber früher oder später immer ein stabiles Teilchen.

Im einfachsten Fall verrechnet man nun das Mengenverhältnis von Start- und Endisotop einer Zerfallskette (manchmal werden auch zwei radioaktive Isotope verglichen) in einem Gestein mit den dazugehörigen Halbwertszeiten, und erhält daraus das Alter des Gesteins. 

Was "Alter" bedeutet, hängt von der Bildungsart des Gesteins ab. Bei Sedimentgesteinen wie Kalkstein ist es der Zeitraum der Ablagerung, bei Tiefengesteinen wie Granit ist es der Zeitraum der Kristallisation im Erdinnneren, also lange bevor das Gestein überhaupt an die Oberfläche kommt. Wenn ein Fossil nun in einer datierten Sedimentschicht liegt, hat es das selbe Alter wie diese Schicht, da es erst während des Prozesses der Sedimentation darin eingeschlossen wurde.

Für verschiedene Zeiträume gibt es verschiedene Zerfallsreihen, die man betrachtet. Für die Bestimmung von Sedimenten mit Dinosaurierfossilien lassen sich z.B. die Zerfallsreihen I-Xe (Iod-Xenon) und Rb-Sr (Rubidium-Strontium) verwenden, während sich K-Ar (Kalium-Argon) und U-Pb (Uran-Blei) für die Bestimmung des Alters des Sonnensystems eignen.

Da du mit einem Kreationisten diskutierst, solltest du auch wissen, dass die Zuverlässigkeit der Radioisotopendatierung auch durch Abgleiche mit anderen Methoden bestätigt wurde, die sich selbst nicht direkt für die Datierung von Gesteinen eignen. z.B. durch astronomische Methoden. Ein besonders schönes Rechenbeispiel ist folgendes:

Kalkausscheidende Organismen wie Muscheln oder Korallen bilden Altersringe, da die Ausscheidung täglich varriert. Bei der Zählung der Ringe eines solchen Tieres ergibt sich dann die Anzahl der Tage im Jahr. Bei einer Muschel aus dem Devon kommt man dabei auf 400 Tage pro Jahr. Da die Länge des Jahres nicht variiert, muss also jeder Tag in diesem Jahr etwa 22 Stunden gehabt haben. Außerdem ist bekannt, dass der Einfluss des Mondes die Rotation der Erde verlangsamt. Pro Jahrhundert wird ein Tag um zwei Millisekunden länger. Daraus kann man errechnen, dass vor 350 bis 400 Millionen Jahren ein Tag 22 Stunden hatte - und das entspricht dem radiometrisch ermittelten Alters der Devonzeit und damit des untersuchten Tieres. Diese Berechnungen stimmen auch in allen anderen Fällen mit der Radioisotopenmethode überein.

Bei einem Kreationisten wirst du zwar meist auf taube Ohren stoßen, aber einen Versuch ist es immer wert.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Methoden zur Altersbestimmung und nach Möglichkeit verwendet man auch mehr als eine, um ein Alter zu bestätigen.

Das wird dir gegen einen Krationisten aber nicht viel nützen, weil die grundsätzlich kein Argument akzeptieren, das ihnen widerspricht. Da die in der Regel keinerlei Ahnung von der Arbeit der Wissenschaftler haben, wird notfalls die gesamte Wissenschaft abgelehnt.