Mit 32 eine Ausbildung in der Pflege machen?
Ich bin ein Mann anfang 30, konnte aus einigen Gründen keine Ausbildung machen und bin seit langem arbeitslos. Jetzt versuche ich mein Leben in den Griff zu bekommen, ich weiß aber nicht was mich in der Pflege konkret erwartet, oder ob irgendwelche Asylanten schon weiter in der Ausbildung sind oder arbeiten.
Sollte man daher lieber irgendwo Vollzeit arbeiten? Aber wo wenn man keinen Beruf hat?
6 Antworten
Ich würde dir wirklich nur empfehlen in der Pflege zu arbeiten, wenn du körperlich und psychisch sehr belastbar bist.
Spreche da aus eigener Erfahrung.
Wie wäre es, wenn du ein Praktikum machst und testest, ob du geeignet bist für diese Aufgabe? Hier geht es um Menschen und der Umgang mit pflegebedürftigen ist nicht einfach, du musst viel investieren, vieles schlucken, dich zurückstellen und du bist der Ansprechpartner für Probleme aller Art.
Die Bezahlung ist unangemessen niedrig und die Arbeitszeiten oft unerfreulich.
Es werden händeringend Nachwuchskräfte gesucht, die belastbar sind und das tun wollen.
Aber es wird nie ein Job sein wie am Schreibtisch, denn du kannst weder einen Ordner schließen noch die Tür hinter dir schließen, nicht alles vergessen, wenn du gehst. Es werden dich Inhalte beschäftigen und Menschen da sein, die du mit der Zeit lieb gewinnst, und auch die , die du nur aus Pflichtgefühl versorgst, werden kommen.
Bist du belastbar, eine starke Persönlichkeit und kannst du dir vorstellen, dich zu engagieren? Dann bewirb dich um ein Praktikum.
Wieso juckt es dich, was andere Menschen mit egal welchem Aufenthaltsstatus in Deutschland tun? Es geht doch um DICH und DEINE berufliche Zukunft!
Pflege ist ein absoluter Mangelberuf. Somit sind hier Ausbildungsstellen leicht zu bekommen und auch mit Jobs im Anschluss sieht's echt rosig aus!
Gleichzeitig ist dieser Beruf aber ein körperlich und psychisch sehr anstrengender. Und er erfordert Menschen mit der richtigen Einstellung! Kein ausgeprägtes Helfersyndrom, das wäre eher hinderlich. Aber eben doch ein positives, offenes, unvoreingenommenes Menschenbild! Hast du das wirklich? Ist es dir wirklich eine Herzensangelegenheit, Menschen zu pflegen, sie zu unterstützen, für sie da zu sein, egal wo sie herkommen, egal wer oder was sie sind?
Wenn nicht, dann schau dich lieber nach einer handwerklichen Ausbildung um! Auch dort herrscht massiver Mangel an Azubis und Fachkräften. Und wer körperlich fit genug für die Pflege ist, kriegt auch einen der vielen, sehr unterschiedlichen Handwerksberufe auf die Reihe...
Hallo Gzgn016,
meine Freundin durchläuft gerade ebenfalls die Ausbildung zur Pflegefachkraft.
Es gibt auch eine Dame mit über 40 Jahren in ihrem Kurs.
oder ob irgendwelche Asylanten schon weiter in der Ausbildung sind oder arbeiten.
Den Teil deiner Frage finde ich äußerst kritisch. Scheinbar gehst du Asylanten mit einer großen Abneigung entgegen. Dann solltest du diesen Beruf schnellstmöglich vergessen. Zum Wohl aller.
emesvau
Die Arbeit in der Pflege ist schlecht bezahlt und man wird oft mit geringer Arbeitszeit (Überstunden natürlich gern gesehen) abgespeist.
Ich würde dir lieber zu einem anderen Bereich raten. Selbst bei KFC hinter dem Tresen stehen sollte besser bezahlt sein und weniger stressig.
Ich selber nicht, aber meine Partnerin. 35 Stunden Woche. Ich verdiene mit 3 Jahren Berufserfahrung bei einer 40 Stunden Woche das gleiche.
Das kann ich so nicht bestätigen aus eigenen Erfahrungswerten. Als Einstiegsgehalt ohne Zuschläge ab 3.300,- € im Monat finde ich alles andere als schlecht bezahlt. Katholisches Krankenhaus.