Mischung aus extremem Ehrgeiz und Verzweiflung?
Ich bin männlich, 19 Jahre alt und beginne bald ein duales Studium und freue mich auch darauf, da ich seit dem Abitur eine sehr entspannte Zeit hatte und damit habe ich dann endlich wieder ein Projekt, dem ich mich widmen kann.
Nun passiert es seit Wochen aber immer wieder, dass meine Ansichten bezüglich des Studiums stark schwanken.
Oft bin ich motiviert und setze mir das Ziel, dort meine komplette Energie reinzustecken und bestmögliche Resultate zu erzielen, da gute Ergebnisse eine gute Möglichkeit für einen Aufstieg sind. Dafür gibt es bereits einige Dinge, die ich in den letzten Monaten verändert habe, um meine Ziele leichter erreichen zu können und ein besseres Leben zu führen.
Ich mache 5x wöchentlich Sport, stehe um 5:30 Uhr auf (jeden Tag, auch am Wochenende), habe Social Media Apps von meinem Handy gelöscht, ich lese jeden Tag eine halbe Stunde, lerne eine weitere Sprache, verzichte vollständig auf Koffein und Alkohol und habe mein Zimmer zu einem perfekten Arbeitsplatz umfunktioniert.
Zusätzlich möchte ich mich gesünder ernähren und nach jedem Arbeitstag noch eine Stunde den Stoff aus dem Studium wiederholen.
Am Gymnasium war ich immer durchschnittlich, ich war weder schlecht noch sonderlich gut - ich habe nichts gemacht, ich musste nie lernen und kam trotzdem gut durch. Dieses Mal möchte ich es anders machen.
Auf der anderen Seite kommen dann häufiger mal negative Gedanken, die meinen Tag dann stark beeinflussen. Ich frage mich, warum ich überhaupt diesen Job machen sollte und warum ich mich anstrengen sollte. Eine gute Leistung im Studium würde auch nur dafür sorgen, dass ich 40 Jahre weiter arbeiten darf. Dann könnte ich auch alles ganz entspannt machen und es auf mich zukommen lassen.
Oft sehe ich dann z.B. auf YouTube den Tagesablauf von Leuten, die Medizin studieren. Im Vergleich dazu habe ich immer das Gefühl, dass mein Studium einfach nichts wert wäre (Rechtswissenschaften) und warum ich es nicht dahin geschafft habe.
Versteht mich nicht falsch, mir ist klar dass diese Videos nicht die Realität sind und gerne verschönert werden. Dann frage ich mich auch, warum ich nicht Medizin studiere. Obwohl ich an diesem Studiengang nie Interesse hatte und eigentlich mit meiner Wahl zufrieden bin.
3 Antworten
Hallo MeinCtutW88!
Mit meinem Abi-Schnitt standen mir alle Möglichkeiten offen. Die Auswahl meiner Studienrichtung und meiner Ausbildung traf ich entsprechend meinen Interessen. Diese haben sich bis heute erhalten.
Ich habe während meiner Ausbildungs- und Studienzeit über die Möglichkeiten nachgedacht, wie die Lebensumstände anderer Menschen so sind.
Ich habe mich dann dafür eingesetzt, dass mehr junge Menschen die Möglichkeiten haben, zu studieren, einen guten Beruf zu erlernen, dass die Studien- und Ausbildungsbedingungen, die Mitspracherechte verbessert werden.
Ich habe mir daher wenig Zeit dafür genommen, über die Wertigkeit meines Studienfachs bzw. meiner Ausbildung zu grübeln.
Mir hat der Einsatz für andere viele wertvolle Erfahrungen gebracht, die mein Selbstbewußtsein gestärkt und das Verständnis für politische und soziale Zusammenhänge entwickelt haben.
Der Job allein war es nie, was mich ausgefüllt hat.
LG
gufrastella
Du hast noch nicht mal angefangen mit dem Studium. Entspanne dich mal.
Du musst kein perfekter Student mit perfektem Arbeitsplatz und getrimmtem Körper werden. Das Studium wird noch stressig genug werden, da musst du nicht so einen extremen Lifestyle durchziehen!
Natürlich wird deine Abschlussnote ein Türöffner sein. Aber die Note ist nicht alles.
Versuche mal einen gangbaren Mittelweg einzuschlagen und etwas runter zu kommen.
Ich denke, du hast super Änderungen gemacht und so seltsame negative Gedanken ab und an zu haben ist normal. Die Frage ist halt, ob du sie ignorieren kannst.