Meine Schwester ist beleidigt, weil sie nicht meine Trauzeugin ist?

3 Antworten

Hallo Poldi88,

gleich vorneweg: Egal wie Du Dich entscheidest, Du hast immer irgendwie die A***karte.

Ich geb Dir mal ein Beispiel: Als meine Schwester heiratete (vor 4 oder 5 Jahren), erfuhr ich das 14 Tage später... Wir wohnen damals (wie heute) im gleichen Ort (aber jeder in einer anderen Ecke...), haben die gleiche extrem bewegte Vergangenheit, haben wirklich seit je her jeden Tag telefoniert...Mich hat das fürchterlich mitgenommen, war ein Vertrauensbruch, ich hab ihr wirklich viele böse Sachen an den Kopf geworfen und hätte mein Mann mich nach 4 Wochen gezwungen, mit ihr vernünftig zu reden, wäre wohl heut noch Sendepause.

Für sie war es schon immer klar, dass sie es niemanden sagt - wußte ich auch. Ich wär aber im Leben nicht drauf gekommen, dass dieses nichts sagen auch die kleine Schwester mit einbezieht. Und ich, ich wollte ja gar keine Party, ich wollte mich mit ihr an dem Tag der standesamtlichen Trauung einfach mit ihr freuen! Wir haben so viel Leid in der Familie erlebt...

Unser großer Bruder hat damals nur über die 2 Schwestern gelächelt und sich insgeheim gedacht: Weiber...

Warum erzähl ich Dir das? Ich hatte - ebenso wie Deine Schwester - eine unglaubliche Erwartungshaltung! Mir wird sie es schon sagen oder eben: Ich werd die Trauzeugin... Diese Selbstverständlichkeit im Kopf, dass die Schwester über allem steht....

Tut es aber nicht. Weder ich bei meiner damals und auch nicht Deine. Jeder trifft nunmal Entscheidungen für sein eigenes Leben - egal ob es der Schwester nun passt oder nicht. Du bzw. meine Schwester entscheidet, was ihr macht und wen ihr einbezieht!

Der entscheidende Satz von meiner Schwester, als wir uns aussprachen: "Ich hab doch immer gesagt, ich/wir sagen es NIEMANDEM! Und niemand HEISST Niemand" Es wußte wirklich niemand! Nicht seine Schwiegereltern oder Verwandschaft oder Freunde!

Reden ist gut - aber zuhören manchmal einfach besser ;.)

Lange Rede kurzer Sinn: Bleib bei DEINER Entscheidung, die Freundin zur Trauzeugin zu machen. Ganz einfach, weil DU das so möchtest! Es ist DEIN Tag und DEIN Leben. Wenn sie deswegen weiterhin beleidigt ist oder Dich blöde anmacht sag ihr: "DEIN Problem, nicht meines! Ich habe Dir nie etwas versprochen!"

Warum muss meine Familie mir jetzt alles versauen? Sie ruinieren mir den kompletten Tag mit solchen Äußerungen.

NICHT Deine ganze Familie, nur die Schwester mit ihrem beleidigten Ego!

Und wenn die Familie auch mauert: Du möchtest jemanden als Trauzeugin, der jederzeit springt (und springen kann...), wenn´s brennt, auf den Du dich verlassen kannst. Der ehrlich ist, der mithilft wo es nur geht. Und eben jemanden, für den Trauzeugin ein verantwortungsvolles Amt ist und nicht nur Party und schick neben der Braut stehen und sich in deren Glanz zu sonnen. Und nein - eben nicht die Schwester, weils halt die Schwester ist und das schon immer so war!

Liebe Grüße!

Kugel

PS: Meine Schwester und ich haben mittlerweile wieder ein wirklich gutes Verhältnis ;-) Weniger Kontakt als vor dem HochzeitsGAU - aber dafür in Augenhöhe (jeder darf seine eigene Meinung ;-) ) und nicht mehr dieses "große Schwester - kleine Schwester" (oder andersrum

Du hast absolut richtig entschieden!
Deine Schwester führt sich auf wie ein verzogenes Kind! Lass sie toben... Ihr Problem! Ansonsten würde ich mir den Mist von ihr nicht mehr anhören... Ganz sicher nicht!
Zur Hochzeit bräuchte sie (wenn es meine wäre) nicht mehr kommen.
Sowas braucht kein Mensch und den Tag würde ich mir sicher NICHT von einer Cholerikerin versauen lassen!!

So lange, wie Deine Schwester glaubt, Du hättest Dich gegen sie entschieden, ist sie ohnehin nicht reif genug.

Denn wenn man sich für einen Trauzeugen entscheidet, dann bedeutet das nicht automatisch, daß man sich gegen den Rest der Welt entschieden hat.

Wenn Ihr irgendwie nicht die selbe Sprache sprecht, dann laß ihr das von anderer Seite vermitteln, wo die Wellenlänge stimmt.