Meine Oma ist unhöflich?
Hey, dies kann eine lange Geschichte werden aber ich würde mich freuen wenn ihr bis zum Ende lesen würdet
Als Oktober 2012 mein Opa an einem Herzinfarkt gestorben ist, hat sich die Lage in unserer Familie negativ verändert. Meine Oma hat Nachts Angst alleine zu schlafen (fragt mich nicht warum, ich habe selber keine Ahnung).
Deswegen will sie nicht alleine in der Türkei bleiben, sie übernachtet mal bei meinem Onkel und mal bei uns (seine zwei Söhne) und mal bei seiner Tochter in Istanbul.
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass sie es extrem übertreibt und manchmal sehr unhöflich zu meiner Mutter und zu der Mutter meiner Cousine (die Ehefrau meines Onkels).
Sie wollte sogar bei jedem EIN GANZES JAHR bleiben, und sie hat es auch fast geschafft, da die jetzt seit 6 Monaten bei uns wohnt. Ich muss mit ihr ein Zimmer teilen, ich muss für sie Kochen (einmal habe ich Kekse gebacken und sie hat keins davon gegessen als Bsp.).
Sie will dass meine Mutter jeden Tag etwas für sie kocht. Außerdem erzählt sie alle Geheimnisse weiter von jedem und lästert über jeden, aber so, dass es schlimm rüberkommt. Ein Beispiel: Wenn ich und mein Freund uns treffen würden und wir ganz normal spazieren, würde sie jeden erzählen dass wir Sex hatten, sie erzählt überall lügen herum.
Mein Onkel musste am Gehirn operiert werden und möchte nicht dass er wieder sowas durchmachen muss, weil er hätte sterben können, weswegen er jeden Tag 5 Mal betet (wir sind Muslime).
Daraufhin hat meine Oma ZU IHREM EIGENEN SOHN gesagt dass beten nicht all seine Problem lösen wird.
Manchmal beginnt sie auch zu schauspielern und fängt an zu „weinen“, um Mitleid zu kriegen.
Seit Januar ist sie bei uns und sie wird zwar diesen Samstag wieder gehen aber 6 ganze Monate ist doch einfach übertrieben.
Ich rede deswegen nicht mehr mit ihr, und mein Bruder sagt das ist unhöflich usw.
Könnt ihr mich verstehen, warum ich nicht will dass sie hier bei uns wohnt?
13 Stimmen
9 Antworten
Hi.
Ich kann Dich sehr sehr gut verstehen. Problem ist halt, dass Du Dich wohl oder übel wirst arragieren müssen.
Wie wäre es eigentlich, wenn Ihr das Problem offen in der Familie ansprechen würdet. Besonders bösartig wäre das natürlich in ihrem Beisein, aber geht auch ohne. Ziel des Gespräches ist, dass man sich wohl wird arrangieren müssen, sich aber überlegt, wie man mit ihr umgeht. Welchen Höflichkeitskatalog man ihr vorschreibt (schließlich ist die Gast und hat sich anzupassen - Gastrecht hat 2 Seiten!!!) und wie man reagiert, wenn sie unangenehm auffällt. Ist nur wichtig, dass das als Familie beschlossen wird, so, dass gleich unterschwellig kommuniziert ist, dass sie gegen vereinte Front steht.
Mei, ich finde das Ignorieren auch eine sehr drastische Maßnahme. Spricht ja nix dagegen, ihr klar und deutlich zu sagen, dass sie sich zu entschuldigen hat statt jetzt einen auf gut Wetter zu machen, aber bei mir muss für Ignorieren viel kommen.
Btw, NUR beten hilft nix, da hat sie schon recht. Wenn sie aber keine bessere Idee hat, dann möge sie schweigen!
Hallo :)
offenbar wird nicht gut miteinander geredet.
Dass sie nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr allein sein will/kann, könnte sich damit begründen, dass sie trauert. Ablenkung kann bei ganz tiefer Traurigkeit hilfreich sein.
Auch, dass sie "gemein" ist. Oft hat es gar nichts groß mit "gemein sein wollen" zu tun, sondern das Gefühl, wieder ein Stück "Kontrolle" zu bekommen. Berechenbarkeit wahrzunehmen. Was nicht bedeutet, dass ihr Verhalten "richtig" ist. Jedoch, dass sie an sich arbeiten sollte und ihren Gefühlen.
Ob 6 Monate übertrieben sind, das weiß ich nicht. Dass Du keine Privatsphäre hast, mag in einigen Gesellschaften - bzw. Familien normal sein, manchmal aber auch sehr belastend. Vor allem dann, wenn es Dir damit nicht gut geht.
Lösungen sollten gefunden werden. Habt ihr sie gefragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt? Möchte sie nun bis zu ihrem Lebensende tatsächlich von "Familie zu Familie ziehen"? - Und das Gefühl ausblenden müssen, dass sie Unwillkommen ist, bzw. nur geduldet? Oder empfindest Du es nur so? - Denn einige Familien (egal welche Religion oder Land), haben gerne ihre Familie um sich. Führen sehr gerne ein Mehrgenerationenhaus. Am liebsten mit allen Familienangehörige sogar auch zusammen. Andere hingegen können es gar nicht erwarten auszuziehen.
Wenn sie grundsätzlich Willkommen ist bei euch, dann sollte sich Deine Familie etwas einfallen lassen, wie ihr besser zusammenleben könnt. Eventuell Umzug, sodass ihr beide euch kein Zimmer mehr teilen braucht.
Wenn sie hingegen eine eigene Wohnung finden soll, könnte sie vielleicht etwas in der Nähe finden. Sodass ihr euch abgrenzen könnt, aber euch auch treffen.
In jedem Fall solltest Du mit Deiner Familie reden.
Wenn möglich, ohne Vorwürfe. Das heißt, anstatt "sie macht dies und jenes und das ist doch unfair" eher sagen "Ich fühle mich nicht wohl damit, [das Zimmer mit ihr zu teilen]. Und verstehe nicht dass [sie nicht alleine leben kann] oder [das sie so viel übertreibt]...." bitte erklärt es mir."
Vielleicht kann dies ein Weg sein....
Alles Gute für euch :)
Du verstehst nicht, das sie nicht allein sein will? Das nennt sich Gewohnheit. Sie war ihr leben lang nicht allein im Bett und das dürfte bei Moslimen, so wie bei mir sein. Ich habe mit gerade 18 Geheiratet wir konnten nicht gleich zusammen ziehen. Aber ich bin morgens wach, wenn er aus der Nachtschicht kommt. Aber erstens ist das nicht um Halb Sieben, sondern irgendwas gegen 5-5:30 und zweitens arbeite ich nicht. Schlafe also dann wenn er auch schläft. Das wird auch bei zu 50% definitiv eine Katastrophe.
Dann denke ich ist das auch im Islam verankert, kümmert sich die Familie um die alten, wie es anders rum ja auch war. Sie wird einfach gucken wosie am besten untergebracht ist.
Es wäre gut, wenn ihr was in der Nähe findet, wo ihr euch kümmern könnt ohne das sie bei dir im Zimmer schläft. Schwiemu z.B. hat das Haus neben an. Das mein Mann und sie geerbt haben. Da sie weiß, das ich nicht jeden Tag koche und sie einen 8 Häuser weiter wohnenden, allein lebenden, Neffen abgöttisch liebt. Kümmert der sich um sie.
Das hat alles zwei Seiten. Viele alte Leute sind so das sie lästern und alles schlecht reden, wahrscheinlich weil sie unzufrieden mit dem eigenen Leben sind, unglücklich und sich überflüssig fühlen, vielleicht ist sie auch depressiv und weint deshalb. Was nicht geht ist das sie mit in deinem Zimmer wohnt, das würde niemand soviele Monate aushalten ohne völlig genervt zu sein. Kann sie nicht in eine eigene kleine Wohnung in Deutschland ziehen?
"Manchmal beginnt sie auch zu schauspielern und fängt an zu „weinen“, um Mitleid zu kriegen." Das ist wohl Ansichtssache
Außerdem sind alte Leute nun Mal so wie sie sind, es ist jetzt eh vorbei also ist die Sache doch gegessen