Hallo :)
vor ein paar Jahren... als ich einige Bewerbertrainings habe absolvieren müssen... bei 2 haben wir auch die Personaletage betreten dürfen. Um herauszufinden, nach welchen Kriterien sie jemanden aussuchen.
Eine von ihnen meinte, dass sie es schade fände, dass es keine sozialen Noten mehr gibt (Ordnung, Fleiß, Hilfsbereitschaft,...). Denn die Noten lassen gar keine Rückschlüsse auf das Verhalten zu.
Deswegen achtet sie eher auf die Ordner:
1. Sie schüttelt den Hefter....
wenn nur etwas rausfällt, dann landet die Bewerbung in die Ablage. Ungelesen.
2. Sie schaut auf Flecken und Eselsohren und so
Wenn es zu viel ist, dann ab in die Ablage.
3. erst jetzt das Anschreiben lesen:
Wenn diese "Standartsätze" kommen "Hiermit bewerbe ich mich...."
.... naja... du weißt schon.
Und alles zusammengenommen, da bleiben dann gar nicht mehr allzuviele Bewerbungen übrig.
Sie liest sich die Motivationen durch....
Interessen....
Versucht etwas über den Bewerber herauszufinden....
Sieht sich die Zeugnisse an. Nicht, um zu werten...
sondern wo es Nachhilfe oder ähnliches braucht.
Natürlich auch die Fehlzeiten sind ihr wichtig.
Wichtiger, als der Schulabschluss selbst.
Am allerwichtigsten ist jedoch die Motivation.
Abiturienten haben es zum Teil weniger schwer.
Sie lernen oft leichter... sind auch in der Theorie ganz gut.
Aber wenn dann tatsächlich Probleme auftreten, dann geraten sie häufig in Schwierigkeiten. Weil die Schule primär die Theorie bearbeitet.
Hauptschüler hingegen haben mehr Probleme mit der Theorie.
Ihre Erfahrung jedoch ist, dass sie schneller durch die Praxis (also Umsetzung) üben. Zudem mehr über Problemlosestrategien verfügen.
Denn viele sind gar nicht "faul" oder haben keine "Lust" auf Schule, sondern häufig spielen andere Gründe hinein. Und es ist leichter "berufliche" Inhalte zu vermitteln, als "soziale" Aspekte.
Daher nimmt sie im Zweifelsfall eher jemanden mit schlechteren Noten, aber wo Motivation vorhanden ist und Ehrgeiz. Als jemanden mit guten Noten und der/die glaubt schon alles zu wissen.
Ja, es gibt vieles dazwischen. Und deswegen machen auch die Bewerbergespräche Sinn. Und nein, diese Personalchefs gibt es nicht immer. Aber es gibt sie.....
Ein schlechtes Zeugnis ist kein Grund, keine Arbeit zu bekommen.
Deren Bildungsabschluss ist in der Regel auch "mindestens Realschule" gewesen. Aber auch da hat sie gemeint, wer ein ordentliches Hauptschulzeugnis hat und durch die vorherigen Raster gekommen ist, auch diese Menschen möchte sie dann näher kennenlernen.