Meine Familie steht wegen meiner Berufswahl nicht hinter mir, was kann ich tun?
Hallo, ich (15) möchte nach der Realschule eine Ausbildung als Gesundheits und Krankenpfleger beginnen, weil ich Menschen helfen möchte und für andere da sein will, was mir total viel Spaß macht und mir ein gutes Gefühl gibt.
Meine Familie findet das nicht gut, sie sagen sie schämen sich für mich und wollen mir das austreiben. Sie lachen mich aus, nennen mich “zukünftiger Hinternwischer“ und Vergleichen mich ständig mit anderen. Sie wollen, dass ich studiere und einen Bürojob mache, was für mich nicht in die Tüte kommt.
Außerdem meinem sie, dass sie als Eltern das Recht haben, bei meiner Berufswahl mitzuentscheiden.
Ich bin es echt Leid und will ausziehen und frei sein. Was hab ich für Möglichkeiten?
Danke im Voraus:)
13 Antworten
Sie können Dich nicht zwingen, aber wenn Du bei Ausbildungsbeginn noch minderjährig bist, Dir natürlich Steine in den Weg legen. Du kannst natürlich versuchen, Dir einen Ausbildungsplatz in einem anderen Ort zu suchen, aber solange Du unter 18 bist, müssen sie halt auch den Mietvertrag und alles unterschreiben.
Hast Du ältere Geschwister oder vielleicht jemand in der Verwandtschaft, der mal mit ihnen reden könnte?
Was arbeiten denn Deine Eltern?
Ich finde ihre Haltung unter aller Sau. Sprich doch noch mal in Ruhe mit ihnen, frag sie, was genau ihr Problem ist, warum SIE unbedingt ein Kind haben müssen, das studiert? Kann es sein, dass sie selbst Ziele im Leben hatten, die sie beruflich nicht erreicht haben und das jetzt auf Dich übertragen? Dass sie Minderwertigkeitskomplexe haben und über Dich ihren Status aufwerten wollen?
Und letztlich: frag sie doch mal, wie sie es gerne hätten, wenn sie im Krankenhaus liegen und sich nicht bewegen können. Ob sie gerne in ihren eigenen Exkrementen liegen wollen. Ob sie, wenn sie alt und pflegebedürftig sind, lieber den ganzen Tag in Windeln rumliegen anstatt professionell und liebevoll umpflegt zu werden?
Ich finde es großartig, dass Du im sozialen Bereich arbeiten willst! Lass Dich nicht abhalten!
Ja also sie meinen der Beruf hat gesellschaftlich keinen Wert und ist ein Job den man macht, wenn man zu blöd für das Abitur und das Studium ist. Leider ticken meine anderen Verwandte ähnlich, deswegen hab ich da schlechte Chancen mal ins Gespräch zu kommen, da sie alle der selben Meinung sind. Meine Mutter arbeitet in einem Büro und mein Vater beim Bosch und haben beide nur den Hauptschulabschluss
Das ist von deiner Familie nicht fair. Wenn du meinst, dass das dein Beruf ist oder etwas ähnliches, dann zieh es durch.
Ich kann verstehen, dass man sich als Eltern das beste für sein Kind wünscht, aber man kann dann nicht alles schlecht machen. Deine Eltern sollten verstehen, dass es ein eigenständiger Beruf ist und du sogar noch aufsteigen oder später studieren könntest.
Hast du denn gar niemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Onkel, Tante, Grosseltern?
Meine Sohne haben alle ein Handwerk erlernt, einer sogar mit Auszeichnung der Kreisinnung. Einverstanden waren wir auch nicht, denn sie hatten alle drei das Zeug für das Abitur. Doch sie wollten es so. Und wir als Eltern haben das akzeptiert.
Sicher....lies das andere, was ich dazu geschrieben habe.
Und auch als Eltern muss man dazu lernen.......
Ich weiß, deswegen hast Du auch einen Daumen hoch von mir bekommen :)
Aber vielleicht ist das für den FS als Argumentation hilfreich, wenn die Eltern selbst mit dem "wir wollen nur Dein Bestes" kommen :)
Unmöglich das Verhalten deiner Eltern. Natürlich sollten Eltern immer das Beste für ihre Kinder wollen, und da sollten sie doch auch hinter dir stehen, wenn genau dieser Beruf dein Wunsch- oder Traumberuf ist. Du bist so entschlossen und zielstrebig, da wäre ich als Mutter total stolz auf meinen Sohn, wenn er einen solchen Beruf ergreifen möchte, denn genau dieser hat Zukunft und man weiß am Ende des Tage, für was man gearbeitet hat ... nämlich für Menschen, die Hilfe brauchen. Was gibt es Besseres?
Lass dich niemals von deinem Ziel abbringen, denn es ist dein Leben und nicht das deiner Eltern.
Viel Glück bei allem ...
Deine Eltern müssen Deinen Ausbildungsvertrag mit unterschreiben, solange Du unter 18 Jahre bist. Und Deine Beschreibung macht den Eindruck, dass die jedenfalls nicht Deinen Traumberuf unterschreiben werden (nebst evtl. Mietvertrag, etc. falls Du weiter entfernt lernen würdest).
Du hast Eltern, die Du nicht ändern kannst. Demnach hast Du wohl nur 2 Möglichkeiten, um zu Deinem Traumberuf zu kommen.
1) Du must die Zeit aussitzen, bis Du 18 bist. Da Deine Eltern sich ein Studium vorstellen, könntest Du also Abi machen und sie müßten das unterstützen (sonst wäre ja kein Studium möglich). Oder Hauswirtschaftschule, höhere Handelsschule, ... Vielleicht hast Du Lust auf 1 Auslandsjahr, z.B. über WWOOF
2) Du kannst versuchen, ob Dir das Jugendamt behilflich ist. Die Berufswahl ist schließlich zum Deinem Wohl zu entscheiden. Also so, dass Du zufrieden bist. Ist ja schließlich ein vernünftiger Beruf - und den sollten auch nur Leute machen, die dazu Lust haben. Davon gibts zuwenig. Wir werden alle alt und keiner von uns will später eine 08/15-Pflege. Das Jugendamt sollte Deinen Wunsch also für unterstützenswert halten. Das könnten moderierte Gespräche sein. Das Jugendamt ist meistens im Rathaus.
Wenn Du das Jugendamt nicht findest, hilft Dir sicher ein Lehrer.
Alles Gute! Du machst das ganz richtig - mit Deinem Traumberuf.
Ich finde es toll, dass Du Dich für diesen Berufszweig entschieden hast!
Wie Du Deine Eltern überzeugen kannst, kann ich Dir leider nicht sagen, denn hier beißt sich sozusagen der Hund in den Schwanz. Das Grundgesetz garantiert zwar freie Berufswahl, aber solange Du nicht volljährig bist, müssen Deine Eltern den Ausbildungsvertrag "mit"-unterschreiben.
Vielleicht könntest Du versuchen, eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich eines Krankenhauses oder einer Pflegestation zu machen, dann wärst Du sozusagen schon mit einem Fuß in der Tür... wenn Du dann 18 bist, könntest Du ja in die Pflege einsteigen.
"Ich kann verstehen, dass man sich als Eltern das beste für sein Kind wünscht, aber man kann dann nicht alles schlecht machen"
Ist das "beste für das Kind " nicht ein Leben mit einem erfüllten, sinnstiftenden Beruf, der einem Freude bereitet?