Mein Sohn ist schwul ( vermute ich) soll ich auf ihm zugehen?

16 Antworten

Hallo,

mein Sohn (15), hat sich vor kurzen bei mir geoutet, für mich war es nie ein schwieriges Thema und ich konnte ihn sofort so akzeptieren wie er ist. Jedoch hatte ich vor seinem Outing nie das Gefühl das er Homosexuell sein könnte.

Meiner Meinung nach solltest du nicht direkt mit deinem "Vedacht" zu ihm gehen sondern es etwas verpacken z.B. "Wusstest du das der Schauspieler xy schwul ist, ich finde das übrigens nicht schlimm" oder ähnliches.

Und nur weil du es vermutest bedeutet es ja nicht das er es wirklich ist, vielleicht ist er ja nicht Schwul sondern Bisexuell oder sogar Hetero.

Liebe Grüße

Heidi

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Sandra,

ich persönlich bin jetzt 16 Jahre alt. Ich habe mit ungefähr 11, 12 Jahren das erste Mal realisiert, dass irgendetwas bei mir anders ist, als bei den meisten anderen. Ich fand nicht Mädchen interessant, sondern vor allem andere Jungs.
Ich hatte aber nie irgendwelche Schwierigkeiten, das zu erkennen und auch preiszugeben. Ich habe mich mit 13 mit Unterstützung meiner Lehrerin geoutet.

Ich bin mir sicher, dass dafür sehr hilfreich war, dass ich in einem Umfeld aufgewachsen bin, in dem mir von klein auf gezeigt wurde, dass es okay ist, anders zu sein, und dass es nicht okay ist, Leute, die "anders" sind, deswegen auch anders zu behandeln.

Zeig deinem Sohn einfach, dass anders sein nicht schlimm ist. Aber sprich ihn bitte nicht direkt darauf an, dass du diese Vermutung hast – das könnte ihn verunsichern.

Falls du weitere Fragen hast, kannst du mir gerne eine Freundschaftsanfrage schicken. :)

Liebe Grüße
Jannis

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Honey631 
Fragesteller
 18.04.2022, 14:55

Sehr lieb von dir 😊

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An Körpersprache, Aussehen und Benehmen kann man bei bestem Willen nicht die Sexualität ablesen. Doch soll es vorkommen, dass Eltern bei ihren Kindern zu spüren vermögen, dass sie nicht heterosexuell seien. Ob das alles jetzt so ist oder nicht - darauf möchte ich hier nicht eingehen.

Sollte er nicht-heterosexuell sein, dann wird er sich schon früher oder später outen. Auf ihn zuzugehen ist kontraproduktiv - er könnte sich bedrängt fühlen, es wäre ihm unangenehm und das würde das Outing schwerer machen. Es geht dich auch nichts an, wenn er sich dir öffnet, was er tun wird, wenn er dir genug Vertrauen schenkt, dann ist das schön, wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm.

Lebt ganz normal weiter, irgendwann wird sich herausstellen, zu welchem/welchen Geschlechtern/Geschlechtsidentitäten er sich hingezogen fühlt.

gesagt wenn er Schwierigkeiten in der Schule hat, oder nicht weiß wie er was sagen soll, oder wenn es um die Liebe geht - egal ob er Mädchen oder Jungs mag.

Damit hast du, denke ich, klar gemacht, dass du kein Problem damit hast, wenn er schwul ist. Belass es dabei, vielleicht hat er einfach keine Lust sich zu outen. Es ist halt doch mühsam, ich hatte auch keine Lust darauf.

Wobei du hier primär Klischees beschreibst, wegen den Dingen muss er nicht schwul sein.

Frag ihn nicht deswegen. Es ist nervig, wenn man gedrängt wird über etwas zu reden, obwohl man nicht will. In diesem Fall kann es sich auch anfühlen, als würde msn mehr aus der Sache machen als sie ist. Vielleicht ists für ihn einfach kein Thema dass er schwul ist, wenn ers ist, dann hat er auch nichts worüber er reden könnte.

Ist eh nett, dass du ihm zeigen willst dass du kein Problem damit hast. Aber darüber zu reden ist seine Sache, ihn zu drängen wäre kontraproduktiv.

Wenn es so offensichtlich ist, dann wird das auch für seine Mitschüler so sein. Achte nur darauf, ob es in der Schule Probleme mit Mobbing geben könnte, wenn sich dein Verhalten irgendwie ändert.

Honey631 
Fragesteller
 18.04.2022, 14:51

Ja davor habe ich Angst, er erzählt nie wenn was ist. Verstummt wenn man ihn fragt.

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ichantwortemal  18.04.2022, 15:32
@Honey631

Frag mal Freundinnen aus der Klasse. Du kannst auch mal mit Lehrer*innen z.B. beim Elternsprechtag darüber sprechen. Die bekommen zwar das meiste, was unter den Kindern läuft nicht mit, aber sie werden vielleicht etwas sensiblisiert für unpassende Bemerkungen.

Was über Social Media läuft, könnten ten die Freundinnen mitbekommen.

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