Mein Pferd trauert und verändert sich dadurch - was tun?

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In freier Wildbahn leben Stuten in ihrer Herde, bekommen jedes Jahr (wenn sie gesund sind) ein Fohlen - und sterben irgendwann. Das heißt: Sie ziehen niemals um! Deshalb ist es für eine Stute viel schlimmer, den Stall zu wechseln als für einen Wallach.

Nun hat sie nicht nur ihren Pferdekumpel verloren, sondern auch ihre vertraute Umgebung. Sie steht in einer für sie fremden Herde - mit fremden Geräuschen, fremden Gerüchen, fremden Menschen. Das nimmt sie zunächst sehr mit.

du kannst das etwas abmildern mit Bachblüten oder Homöopathie. Homöopathie: Natrium muriaticum (C30) hilft z.B. bei Kummer. Aconitum (C 30) ist ein bewährtes Schockmittel. Dann als Bachblüte: Rescue Tropfen oder Star of Bethlehem. Die kriegst du in der Apotheke, kosten nicht viel.

Dass sie nicht wirklich fressen mag, sich auch nicht streicheln ist durchaus normal. Mit dir hat das nichts zu tun. Sie wird dich nicht verstoßen. Sie ist im Moment nur total verwirrt.

Lass das mit dem Putzen. Geh einfach mit ihr spazieren am Halfter und langen Strick. Gehe neben ihr. Das verbindet und tröstet vielleicht ein bisschen. Oder setz dich einfach zu ihr und beobachte sie. Setz dich zu ihr und lese in einem Buch...

Wenn ihr ein anderes Pferd gefunden habt, darf sie ja wieder zurück umziehen. Dann gib ihr eine Woche, das neue Pferd kennen zu lernen - und alles wird wieder wie früher...

Ich wünsche dir Kraft, das auszuhalten.

P.S. ich würde sie im Moment nicht reiten.

Diese Antwort hätte ich auch gegeben. Tiere Ergänzend vielleicht noch, dass Tiere in der Regelsehr gut auf Homöopathie oder Bachblüten reagieren.

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Es ist sehr sinnvoll, Pferde an ihrem toten Herdenmitglied schnuppern zu lassen. Der Tod ist etwas natürliches und die Herde (oder das befreundete Pferd) begreift so, was geschehen ist. Es wäre schlimmer, wenn das überlebende Pferd auf einmal alleine wäre und nicht wüsste, das seine Freundin gestorben ist. Von daher hast Du es schon ganz richtig gemacht.

Ich hätte die Stute allerdings nicht umgestallt. Ein Tag mit der toten Freundin wäre besser gewesen, als der Ortswechsel. Aber nun ist es so. Ich kann gut verstehen, dass Du Angst hast, dass sie sich von Dir abwenden könnte. Trauere einfach mit ihr. Sie wird das spüren. Beschäftige dich mit ihr, aber fordere sie nicht (also kein Reiten, keine Bodenarbeitslektionen). Nach einiger Zeit wirst Du merken, dass sich alles wieder normalisiert.

Eventuell könnte es noch mit der Eingliederung eines neuen Beistellpferdes Probleme geben. Muss das neue Pferd in der gleichen Box stehen, wie das verstorbene? Oder ist auf der anderen Seite noch eine frei? Das wäre besser. Vielleicht können sich die beiden auch schon 2 Wochen in dem jetzigen "Interims-Stall" kennenlernen? Außerhalb des alten "Reviers" Deiner Stute? Es könnte die Sache erleichtern.

Alles Gute!

Da kannst Du nichts machen außer zum Alltag zurückzukehren und das Pferd zu reiten oder was auch immer Du damit bisher gemacht hast.

Das Pferd muß sich umgewöhnen, dazu braucht es ein paar Tage. Pferd trauern nicht lange.

Ich denke nicht, dass ein Pferd dich mit dem Einschläfern in Zusammenhang bringen kann, wenn du nicht unmittelbar daran beteiligt warst. Es sei denn, das Pferd entwickelt eine Scheu gegen alle Menschen.

Vielleicht wird die Bindung sogar stärker, wenn du besonders viel Trost spendest. Aber denke daran, dass es sich immernoch um ein Tier handelt. Ein Herdentier, ein Fluchttier. Es tickt anders als ein Mensch.

Sie gibt dir nicht die Schuld - sie trauert um ihren Freund ! Das würdest du doch auch tun !

Kümmer dich in der Trauerphase vermehrt um sie - red mit ihr - red ihr ihr gut zu - immer wieder - reite mit ihr - dass sie in die Natur komm - und andere Eindrücke bekommt t