Problem: Das Pferd rennt in den Galopp oder galoppiert
hastig und in Schräglage oder springt nicht an oder eine Kombination aus allem.Ein Pferd, das sehr flach, bzw. schnell galoppiert, benutzt seine Hinterhand nicht genug, springt nicht genug von hinten nach vorne durch, ist nicht versammelt.
Das ist nicht unbedingt ein Reiterfehler, das Pferd kann von Natur aus so eine Galoppade haben. Du kannst mal beobachten, wie es auf der Weide galoppiert oder wenn du es frei laufen lässt (wenn es sich dabei nicht
aufregt! Das zählt dann nicht).
Pferde, die flach galoppieren, sind dabei auch gerne schnell.
Aber jeden Galopp kann man verbessern!
Meine Vorgehensweise in solchen Fällen: Du galoppierst VOR einer Ecke (zur geschlossenen Seite) hin auf dem Zirkel an - aber nur drei, vier Galoppsprünge. Dann sofort Schritt auf dem Zirkel. Bis du wieder zur selben Stelle kommst. Wieder nur drei, vier Sprünge und Schritt. Es wird nicht lange dauern, bis dein Pferd raus hat, wo es angaloppieren soll. Da es nicht lange galoppieren darf, kann es nicht schnell werden. Und es
wird sich von selbst versammeln und mehr bergauf galoppieren, da es ja gleich wieder anhalten muss.
Pferde sind Energiesparer!
Wenn du das gut hinkriegst, kannst du versuchen, zwei mal auf dem Zirkel für wenige Sprünge anzugaloppieren. Wichtig: Es darf keine Hektik aufkommen! Wenn dir das Angaloppieren mal nicht gelingt - macht nichts. Sammle dich und versuche es
ruhig noch einmal.
Was mir ganz wichtig ist: Hat das Pferd mal begriffen, dass es immer an derselben Stelle angaloppieren soll, kann es sein, dass es von alleine dort anspringt, obwohl man das gar nicht beabsichtigt hatte. Auf keinen Fall unterbinden oder gar bestrafen. Ich würde das sogar belohnen. Warum? Weil mir das zeigt, dass mein Pferd mitarbeitet und mitdenkt. Es will mir gefallen und mir zuvor kommen. einen zuvorkommenden Menschen schätzt man. Warum also nicht auch ein zuvorkommendes Pferd?
Erst wenn der Galopp ruhig und sicher geworden ist, galoppierst du auch mal eine ganze Zirkelrunde. Dann beginnst du den Galopp auch mal an einer anderen Stelle in der Halle. Aber denk daran: Erst dann längere Strecken galoppieren, wenn der Galopp gesetzt und gut zu sitzen ist.
Fortgeschrittene Übung: Du reitest auf dem dritten oder vierten Hufschlag und galoppierst auf einer großen Volte
zur Bande hin an. Die Bande stellt eine natürliche Begrenzung dar, die das Pferd vor dem Eiligwerden bremst. Es wird sich automatisch mehr versammeln.
Aber wieder nur wenige Sprünge. So kannst du auf dem vierten Hufschlag von einer Volte zur nächsten Reiten. Die Volten entlang der langen Seite quasi verschieben. Anfangs wirst du nur zwei Volten hinbekommen, vielleicht sogar nur eine. Im Laufe des Trainings können es drei werden.