Mehrere verschiedene Geschlechtspartner?
Seit einem einschneidenden Erlebnis im Jahr 2019, als meine damalige Partnerin mich betrog, habe ich festgestellt, dass sich mein Verhalten in romantischen Beziehungen signifikant verändert hat. Trotz meines Wunsches nach einer stabilen und dauerhaften Partnerschaft erlebe ich eine wiederkehrende Herausforderung: Mein Interesse an einer Beziehung erlischt unmittelbar nach dem ersten sexuellen Kontakt. Diese Dynamik wiederholt sich sowohl in kurzlebigen Begegnungen als auch in Situationen, die das Potenzial für eine ernsthafte Beziehung zeigen. Unabhängig von der Qualität oder Intensität der sexuellen Aktivität, sobald eine gewisse Vertrautheit erreicht wird, fühle ich mich veranlasst, die Beziehung zu beenden und nach neuen Erfahrungen zu suchen.
Ich bin mir dieses Musters bewusst und kommuniziere offen mein Interesse an einer festen Beziehung. Dennoch scheint sich das Szenario unvermeidlich zu wiederholen, was nicht nur zu einer emotionalen Belastung für mich führt, sondern auch dazu, dass ich unbeabsichtigt die Gefühle anderer verletze. Trotz vielfältiger Begegnungen und dem echten Wunsch nach einer Veränderung dieses Musters finde ich mich jedes Jahr mit einer großen Anzahl unterschiedlicher sexueller Partner wieder, was meine Sehnsucht nach Beständigkeit und emotionaler Verbundenheit unerfüllt lässt.
In dieser Konstellation suche ich nach Einsichten oder Ratschlägen, um zu verstehen, warum ich in diesem Kreislauf feststecke und was ich tun kann, um ein gesünderes, erfüllenderes Muster in meinen romantischen Beziehungen zu etablieren.
5 Antworten
Möglicherweise hast du die Erfahrung aus dem Jahr 2019 noch nicht wirklich verarbeitet und versuchst nun, dich mit mehr oder weniger erfüllenden (sexual) Beziehungen darüber hinweg zu trösten.
Nimm dir etwas Zeit für dich selbst und gehe vorerst keine (sexuellen) Verbindungen mit anderen Menschen ein. Nur so wirst du auf den Grund deiner eigenen Wahrheit gelangen und musst das Trauma (2019) nicht weiter weg kompensieren. Wenn es dann soweit ist, bist du irgendwann bereit für eine neue echte Beziehung.
Meditieren hilft. 😊
Die sechswöchige Reise tat dir sicherlich gut und war ein erster Schritt um zu heilen.
Du schilderst dieses Ereignis aus dem Jahr 2019 schon sehr Universal, die Geburtsstunde deines neuen Verhaltens.
Manchmal dauert die Verarbeitung eben länger. Die Wunde ist noch "frisch". Es gibt kein Patentrezept und was für viele funktioniert, ist für den einzelnen vielleicht nicht hilfreich.
Ich meditiere schon seit einigen Jahren, eher schlecht als recht, war froh, wenn ich 15 Minuten pro Tag gerade so, irgendwie "durchhielt". Vor einiger Zeit entdeckte ich, dass es wirklich nur um den Atem geht. Gedanken kommen und gehen, wenn ich mich "zu lange" bei einem aufhalte, dann registrieren ich das und gehe mit der Aufmerksamkeit wieder zu meinem Atemfluss. Es klingt so banal, und das ist es auch!
Meditation ist eine Innenschau, die beruhigt, entspannt und dir eine liebevolle Verbindung zu dir selbst ermöglicht. Oder auch: "man betrachtet die Welt durch ein Fenster"
Ich meditiere mittlerweile 30 Minuten und diese Zeit brauche ich auch.
Da du so verletzt eigentlich schon gedemütigt wurdest,versuchst du zwar eine Beziehung zu finden. Leider tust du genau dasselbe mit diesen Personen das gleiche wie deine Ex es mit dir gemacht hat. Du tust es nicht mit Absicht aber dieser Verrat von deiner Ex sitzt noch zu tief. Man muss loslassen können,das braucht Zeit. Durch den Suizid meines Lebensgefährten hat sich z.b. mein sexuelle Orientierung komplett geändert. Eigentlich Selbstzerstörung doch jetzt gefällt es mir. Also gib nicht auf und Vergleiche nicht lg Carmen
Liebe Carmen,
vielen Dank für deine offenen Worte und den Einblick in deine persönliche Erfahrung. Es ist interessant zu hören, wie tiefgreifende Ereignisse uns verändern und sogar unsere Wahrnehmung und unser Verhalten in Beziehungen beeinflussen können. Dein Rat und deine Ermutigung sind sehr wertvoll.
Ich möchte betonen, dass ich mich emotional von meiner Ex-Partnerin gelöst habe und sie nicht mehr Teil meiner Gedankenwelt ist. Meine Herausforderung scheint eher in einem unbewussten Muster begründet zu sein, das sich nach dem Ereignis entwickelt hat. Dein Punkt, dass ich unbeabsichtigt ähnliche Verhaltensweisen wie meine Ex an den Tag lege, ist interessant und gibt mir zu denken, auch wenn die Situationen unterschiedlich sind.
Mein Ziel ist es, eine gesunde und erfüllende Beziehung aufzubauen. Ich sehe in meinem Freundeskreis Paare, die dies erreicht haben, und das verstärkt meinen Wunsch danach. Deine Geschichte zeigt mir, dass Veränderung und Anpassung Teil des Lebens sind und dass es wichtig ist, offen für den Prozess des Heilens und des Wachstums zu sein.
Ich nehme mir deinen Rat zu Herzen, nicht aufzugeben und Vergleiche zu vermeiden. Vielleicht ist der Schlüssel, den ich suche, eine Kombination aus Selbstreflexion, Geduld und der Bereitschaft, alte Wunden vollständig zu heilen, auch wenn sie nicht mehr offensichtlich schmerzen. Deine Worte erinnern mich daran, dass jeder von uns einen einzigartigen Weg durch das Leben geht und dass Herausforderungen auch Chancen für Wachstum und Neuanfänge bieten.
Nochmals danke für deine Unterstützung und deine ermutigenden Worte und mein herzliches Beileid für diesen tragischen Verlust.
Mit freundlichen Grüßen,
Mein erster Gedanke war, nachdem ich deine Nachricht gelesen habe, dass dein Herz noch nicht wieder bereit ist sich auf eine tiefere Bindung einzulassen.
Ein bißchen so wie ein unbewusst angekurbelter Schutzmechanismus. Du lernst potentielle Partner kennen (dann ist es erstmal noch nicht richtig ernst) nach dem sexuellen Erstontakt, verlierst du das interesse an etwas Ersterem (vielleicht weil das genau der Moment ist, wo sich etwas ernsteres entwickeln könnte)... Vielleicht kommt dann der unbewusste Schalter ins Spiel: lieber zurück ziehen bevor mein Vertrauen nochmal zerstört wird und mein Herz bricht. Auch wenn du dir bewusst eine stabile gut funktionierende Beziehung wünscht.
Bedenke: ich bin nur Laie, aber das war eine meiner ersten Assoziationen dazu.
Es liegt nicht an den anderen, sondern an deiner Beziehung zu dir selbst. Solange du SehnSUCHT hast, bist du immer auf der Suche. Und wer sucht, dem fehlt was.
Was mir sehr gut und in kürzester Zeit geholfen hat, meine Beziehung zu mir selbst zu stärken, ist ein Gang zur Kinesologin.
Interessant, dass du die Kinesiologie erwähnst. Könntest du näher beschreiben, wie genau die Kinesiologie dir geholfen hat, deine Beziehung zu dir selbst zu stärken? Gibt es spezifische Techniken oder Übungen, die besonders wirkungsvoll waren, um dein Muster in den Beziehungen zu durchbrechen?
Bei der Kinesologie arbeitet man stark mit dem Unterbewusstsein, daher gibt es nicht wirklich Übungen, jede Sitzung ist individuell. Mir hat meine Kinesologin genau die richtigen, unangenehmen aber umso wichtigeren Fragen gestellt. Bei ihr lerne ich, wie ich mich besser abgrenzen kann und wie ich zu mir stehen kann.
Mein Problem ist es, dass ich Privatversichert bin und es definitiv sehr kostenintensiv wird.
Achso.. Eine Komplementär-Versicherung wäre keine Option? Kann man auch super für Akupunktur und Massage gebrauchen. Das gute an der Kinesologie ist, dass vlt zwei Sitzungen schon reichen (und Psychologen sind ja auch nicht gerade billig und dauern Monate).
Diese Perspektive hatte ich bisher nicht in Betracht gezogen, doch sie stellt einen Ansatz dar, den ich ernsthaft in Erwägung ziehen sollte. Mein vorrangiges Ziel ist es, ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen, vor allem angesichts der Tatsache, dass meine aktuelle Situation mir erhebliches Unbehagen bereitet. Es ist mir bewusst, dass mein Verhalten nicht nur Enttäuschung bei anderen hervorruft, sondern auch Verletzungen verursacht, was mir zutiefst leidtut.
Klar ist deine aktuelle Situation unangenehm. Aber vergiss nicht, jeder ist für sich und sein Glück selbst verantwortlich. Wer sich öffnet, der riskiert automatisch verletzt zu werden, also muss jeder selber wissen, ob er bereit dazu ist.
Epsün,bitte gerne.. Mein Mantra in der früh ist.....wage den Schritt nach vorne die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern. LG Carmen
Du willst es so dringend, dass du immer nach dem Besten suchst. Du hast Angst, dass es immer noch etwas besseres gibt. Dass es jemand perfektes gibt.
Lerne, erst einmal alleine zu sein. Mit dir selbst klar zu kommen, mir dir selbst zu leben.
Ich habe ebenfalls Phasen erlebt, in denen ich bewusst Zeit allein verbracht habe, um mich selbst besser zu verstehen und innerlich zu festigen. Dazu gehörte eine sechswöchige Reise in völliger Abgeschiedenheit, während der ich bewusst auf die Nutzung meines Handys verzichtete, in der Hoffnung, eine tiefere Verbindung zu mir selbst aufzubauen. Trotz dieser intensiven Bemühungen und der Überzeugung, endlich einen Wendepunkt erreicht zu haben, blieben spürbare Fortschritte aus. Ich stand letztendlich wieder am Ausgangspunkt, ohne die erhoffte innere Stabilität und Klarheit gefunden zu haben
Ich pflege häufig Aktivitäten in Eigenregie zu unternehmen. Ob es sich um Reisen, Kinobesuche, Spaziergänge oder ähnliches handelt ,,,ich wähle oft den Weg der Solität. Trotz der bewussten Entscheidung, diese Momente allein zu erleben, konfrontiert mich jede Reise mit einer tief empfundenen Melancholie, insbesondere in den Augenblicken der Ruhe und Reflexion. Die Erkenntnis, dass diese wertvollen Erfahrungen nicht mit einer geliebten Person geteilt werden können, verstärkt das Gefühl der Einsamkeit.
Es erscheint paradox: Auf der einen Seite folge ich dem Rat, Zeit alleine zu verbringen und mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, auf der anderen Seite spüre ich eine ausgeprägte Sehnsucht nach tiefer Verbundenheit mit jemandem, der mir nahesteht. Diese Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Autonomie und dem Bedürfnis nach Intimität und Teilung schöner Momente wirft Fragen auf bezüglich meiner emotionalen Bedürfnisse und wie diese in Einklang gebracht werden können mit dem Streben nach Selbstständigkeit und persönlicher Entwicklung.
Warte länger mit dem Sex bis deine Gefühle für die Person so ernst sind, dass das Muster nicht greifen kann.
Dein Rat, den Beginn einer sexuellen Beziehung hinauszuzögern, bis eine tiefe emotionale Bindung entstanden ist, habe ich in der Praxis bereits umzusetzen versucht. Leider stellte ich fest, dass in einigen Fällen das Interesse der anderen Person nachließ, sobald deutlich wurde, dass ich eine gewisse Zeit abwarten möchte, bevor ich die Beziehung auf diese Ebene führe. Diese Erfahrung machte ich nicht nur einmal, sondern wiederholt, unabhängig davon, ob das Kennenlernen intensiv über einen Monat oder sogar über mehrere Monate hinweg stattfand.
Ich behaupte von mir, das Ereignis aus dem Jahr 2019 überwunden zu haben und es beschäftigt mich auch nicht mehr bewusst. Dennoch kann ich nicht ausschließen, dass es als Auslöser für meine gegenwärtigen Herausforderungen fungiert, insbesondere da vor diesem Vorfall meine Beziehungen harmonisch verliefen.
Um eine tiefere Verbindung zu mir selbst zu finden und möglicherweise aus diesen Mustern auszubrechen, unternahm ich eine sechswöchige Reise, während der ich bewusst digitale Kommunikationsmittel mied. Ich widmete mich dem Tauchen, um die Schönheit der Natur zu erkunden und einen neuen Blickwinkel auf das Leben zu gewinnen. Trotz dieser bedeutenden Anstrengungen und der Hoffnung auf eine grundlegende Veränderung finde ich mich dennoch regelmäßig in alten Verhaltensmustern wieder. Meine Bemühungen scheinen keine dauerhafte Wirkung zu erzielen, und langsam gehen mir die Strategien aus, um diesen Zyklus zu durchbrechen.
Wie kann ich mir das mit dem Meditieren vorstellen?