Medizinstudium in Österreich bewerben?

1 Antwort

Hallo,

der MedTest ist verpflichtend. Er bestimmt darüber, ob du aufgenommen wirst oder nicht. Allerdings ist der Test sauschwer und bedarf einer gründlichen Vorbereitung.

Selbst wenn du ihn mit einem guten Ergebnis bestehst, ist es schwierig, einen Platz zu bekommen. Der Verteilungsschlüssel sieht folgendermaßen aus: 75% der Plätze gehen an österreichische Staatsbürger, 15% an Bewerber aus der gesamten EU, die restlichen 10% werden an Anwärter aus aller Welt vergeben. Du kannst dir also selbst ausrechnen, wie groß die Chancen sind, da zum Zug zu kommen.

Dazu kommen natürlich noch immer viel zu viele Bewerber auf viel zu wenig Studienplätze. In Wien gab es zuletzt rund 25.000 Bewerber, die um etwa 1700 Plätze ritterten. In den anderen Bundesländern sah es nicht besser aus, nur waren die Zahlen prozentual geringer.

Die Studiengebühren betragen für alle EU-Bürger 363,36 Euro pro Semester, plus 20,20 Euro ÖH-Beitrag.

Die Lebenshaltungskosten sind in Österreich etwas höher als in Deutschland, allerdings nicht so schlimm, dass man nicht ganz gut leben könnte, wenn man sich sein Geld gut einteilt. Das ist sicher das geringste Problem an der ganzen Sache.

Wirklich raten, dich in Österreich zu bewerben, kann ich dir nicht, andrerseits "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Vielleicht gehörst du ja zu einem der Glückspilze, der einen erstklassigen Test ablegt und dann in die 15% Quote hineinrutscht. Ob du dich dem ganzen Stress dieses Verfahrens stellen willst, bleibt natürlich allein deine Entscheidung.

Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Britney1103  11.04.2020, 05:57

Wow, klasse Info. Auch wenn ich nicht der Fragesteller war.

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mertkert  12.04.2020, 19:15

Studiengebühren sind nur fällig, wenn die Regelstudienzeit plus Toleranzsemester überschritten wird.

https://www.oesterreich.gv.at/themen/bildung_und_neue_medien/universitaet/Seite.160104.html

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Tanzistleben  13.04.2020, 05:14
@mertkert

Das stimmt zwar, allerdings soll es da ja wieder zu signifikanten Änderungen kommen. Der Artikel ist von 2013, da betrug auch der ÖH-Beitrag erst 18€. Ob und wann sich die Regierung nun wieder dieses Themas und den geplanten Neuregelungen annehmen wird, hängt wahrscheinlich von dem weiteren Verlauf der Covid-19-Krise und den daraus resultierenden Problemen ab. Die meisten Fachhochschulen heben bereits generell Studiengebühren ein (mit nur drei Ausnahmen im Land). Es scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Universitäten, trotz heftigen Widerstandes der ÖH, nachziehen.

Aktuell bist Du aber völlig im Recht und der Studienbeitrag wird erst nach der Mindeststudienzeit plus 2 Toleranzsemestern eingehoben. Danke für die Korrektur!

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