Mediale vs. reale Welt?
Hallo, unsere mediale Welt versucht ja zu vermitteln, dass Toleranz hier in Deutschland angekommen sein mag und immer ausgeprägter wird. Letztendlich ist doch im realen Leben bzw. im Alltag genau das Gegenteil der Fall. Egoismus, Empathielosigkeit und der weit verbreitete Glaube, die eigene Meinung sei die einzig richtige, nehmen doch immer mehr Platz ein.
Ein Beispiel: wenn ein Mann mit pink geschminkten Lippen einkaufen oder zur Arbeit gehen würde, also öffentlich damit rumlaufen würde, wäre derjenige doch einer komplett anderen Resonanz ausgesetzt als wenn eine Frau so rumläuft.
Und ich würde drauf wetten, dass auf diesen Beitrag sehr herabwürdigende /infantile/engstirnige Reaktionen folgen. Wie nehmt ihr diesen Widerspruch (also die Diskrepanz zwischen dem medialen Bild und der Realität (die Welt jenseits der Medien)) wahr? …das genannte Beispiel, war wie bereits genannt, lediglich ein Beispiel.
4 Antworten
Nach meinem Verständnis sind die Medien sehr links, weil es besser klingt als wenn sie sich nur schon Richtung Mitte bewegen würden. Man will ja nicht nicht tolerant sein. Und so versucht man, die Menschen umzuerziehen - wie du festgestellt hast, nicht sehr erfolgreich.
Möglicherweise liegt es daran, dass die Minderheiten, denen man sich gegenüber tolerant zeigen soll, so "laut" in der Gesellschaft sind.
Ich gehe mal davon aus, dass das sehr Personenabhängig ist, da jeder in seiner Bubble (vor allem im Internet) lebt. Ich persönlich bin auch immer wieder schockiert auf wie wenig Toleranz man teilweise in der realen Welt stößt, dabei hört sich in den Medien vieles immer so gelöst an. Da merke ich immer wieder, dass Vieles noch lange nicht bei allen ankommen ist.
danke!!! Dann scheint meine Wahrnehmung ja nicht ganz daneben zu sein
Mann mit pink geschminkten Lippen einkaufen oder zur Arbeit gehen
Schon ein sehr extremes Beispiel. Wüsste nicht, wo das auf der Welt keine Diskussion auslösen würde.
Würde deiner Meinung allgemein auch widersprechen, dass die Medien Deutschland als das tolerante Land darstellen. Medien versuchen vielleicht die Gleichberechtigung vorzuleben, aber niemand würde behaupten, dass Deutschland so weltoffen im Vergleich zum Rest des Westens ist.
ich habe ja keinen Vergleich zu anderen Staaten genannt. Und das Beispiel ist bewusst gewählt
Wie gesagt, die meisten Medien sind kritisch und stellen Deutschland nicht als Land der Toleranz dar.
hm, ok, danke Dir. Ich fragte ja schließlich nach anderen Wahrnehmungen
Die mediale Welt bildet leider genau das ab, was in der realen Welt abgeht bzw. sind Vorreiter dessen. Ich erinnere nur an die vielen Krawall-Talkshows, die entwürdigenden Hartz4-Dokus, Bild und Welt-Berichterstattung und so weiter. Oberflächlich wird die Vielfalt zwar hochgehalten, wenn man die Berichte und Sendungen ansieht und analysiert, sind das oftmals pure Lippenbekenntnisse – gelebt wird oft etwas anderes. Der Impact der Medien auf den wachsenden Hass in der Gesellschaft wird vielfach unterschätzt. Alle Medien, speziell die öffentlich rechtlichen tragen eine große Verantwortung für den Zustand dieser Gesellschaft.
Ist das aber mediale oder reale Welt, was dein Verständnis ist?