Matrix-Multiplikation: gibt es A B = E mit B A =/= E?

4 Antworten

Der Beweis ist relativ simple:

A*B = E bedeutet, dass B die Inverse Matrix von A ist.

->

!A^-1=B!

A*(A)^-1 = E

B*A = E bedeutet, dass A die Inverse von B sein muss.

Es gilt unter anderem:

(A^-1)^-1 = A

->

B*A = E => B*B^-1 = B*(A^-1)^-1 = B*A = E


Nein gibt's nicht.

Wenn A B = E ist, dann ist B die inverse Matrix zu A. Und dann gilt auch BA = E

Australia23 
Fragesteller
 06.08.2016, 13:51

Super, merci!

Kennst du vielleicht auch noch einen "Beweis" dazu? Also einfach eine Herleitung dafür, dass es immer gelten muss.

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Schachpapa  06.08.2016, 14:05
@Australia23

So am Smartphone mal eben leider nicht. Wenn ich mich richtig erinnere geht das über die Definition des Produkts. Wenn alle Elemente der Hauptdiagonale 1 und alle anderen 0 sind, ergab sich irgendwie, dass A und B vertauscht werden können. Schreib es dir mal mit einer 2x2 Matrix auf und verallgemeinere auf nxn.

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Sei AB = E, dann ist
BA = E • BA = (A^-1 • A)• B • A
= A^-1 • (A • B) • A = A^-1 • A = E

iokii  06.08.2016, 15:47

Das ist falsch, weil du davon ausgehst, dass A^-1 existiert.

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Australia23 
Fragesteller
 06.08.2016, 15:57
@iokii

Das stimmt auch wieder, kennst du eine andere Herleitung?

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Australia23 
Fragesteller
 06.08.2016, 17:59
@iokii

Jetzt hab ich mich verwirren lassen, die Herleitung beantwortet meine Frage doch ^^

Man hätte A^(-1) ja auch anders benennen können. Die Gleichung zeigt, dass es nur eine Inverse zu A gibt und für diese A*A^(-1)=E=A^(-1)*A gilt.

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Australia23 
Fragesteller
 06.08.2016, 15:48

Vielen Dank für die Herleitung!

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lks72  06.08.2016, 22:19

Ich hab mich irgendwie verlesen, da ja A • B = E , ist B das Rechtsinverse zu A. Ich bin daher von einer regulären Matrix ausgegangen. Aber iokii hat Recht: Wenn man die Aufgabenstellung ernst nimmt, dann heißt die Aufgabe: Ist eine rechtsinveese Matrix auch links invers. Die Antwort darauf ist glaube ich im Allgemeinen nein, finde aber jetzt auf die Schnelle kein Gegenbeispiel. Besteht die Matrix aus reellen Zahlen und hast du die normalen Rechenregeln, wirst du wegen der Kommuzstivität der reellen Multiplikation und Addition auch kein Gegenbeispiel finden.

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Australia23 
Fragesteller
 07.08.2016, 10:02
@lks72

Nach all den anderen Antworten hier und meinem jetzigen Verständnis ist die Antwort darauf nein, genau. Deine Herleitung hat das aber auch gezeigt:

Gehst du von zwei Inversen zur selben Matrix A aus, so hast du gezeigt, dass die erste = der zweiten, also dass es nur eine Inverse zu A gibt. Da diese Inverse auch die zweite Bedingung erfüllt, also BA=E, gilt dies für alle Matrizen, für welche AB=E gilt (da es ja auch nur eine von diesen gibt).

Deine Herleitung etwas umformuliert:

Seien AX = E & YA=E

XA = E • XA = (Y • A)• X • A 
= Y • (A • X) • A = Y • A = E

-> XA = E und (aus der Definition) YA = E, somit Y=X und es gilt AX=E=XA

Oder mache ich hier einen Überlegungsfehler?

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lks72  07.08.2016, 11:45

nein, ich habe gezeigt, dass, wenn ein komplett Inverses existiert, dass dann A • A^-1 = A^-1 • A ist. Die Voraussetzung in der Aufgabe ist aber lediglich , dass ein Rechtsinverses existiert, das heißt dann nicht unbedingt , dass die Gleichung dann gilt, denn in meiner Herleitung habe ich die Existenz eines Linksinversen vorausgesetzt. Bei Matrizen über reellen Körpern ist das auch so, wohl aber nicht allgemein

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Australia23 
Fragesteller
 07.08.2016, 12:31
@lks72

Stimmt, du hast die Existenz einer Links-Inversen vorausgesetzt. Aber du hast ja nicht gesagt, dass sie gleich der Rechts-Inversen sein soll. Das ergibt sich dann durch die Herleitung.

Von dem her wurde gezeigt, dass bei einer Existenz beider Inversen, diese gleich sind und Multipliziert mit A jeweils E ergeben. Ist das so korrekt?

Also gibt es "AB=E mit BA=/=E" nicht, was ja meine ursprüngliche Frage war, welche somit beantwortet wäre.

Dein Einwand ist, dass "AB=E <-> BA=E" trotzdem nur gegeben ist, falls BA=E auch existiert? Von dem bin ich mal ausgegangen (da für meine Fragestellung "hinreichend"), daher wohl das Missverständnis...

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lks72  07.08.2016, 16:10

Klar, wenn die Linksinverse existiert , dann ist sie gleich der Rechtsinversen. interessant wäre ja jetzt die Frage , unter welchen Bedingungen aus der Existenz einer Rechtsinversen die Existenz der Linksinversen folgt.

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Australia23 
Fragesteller
 07.08.2016, 18:24
@lks72

Habe ich mir auch schon gedacht, aber währe wohl noch etwas komplizierter ^^

Vielen Dank für deine Hilfe :)

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Die Kommutativität gilt für reguläre Matrizen, um die es sich hier handelt.