

Die sogenannte "technische Stromrichtung" ist die Richtung des Stromdichtevektors, und der geht vom hohen zum niedrigen Potential, so wie das bei allen mengenartigen Größen der Fall ist: Hintergund: Wenn etwas von A nach B fließt, dann ist in A danach weniger und in B mehr, völlig klar.
Etwas anderes ist die Richtung eines wie auch immer gearteten Teilchens oder sonst etwas, was diese elektrische Ladung transportiert. Wenn die elektrische Stromrichtung von A nach B, dann gibt es mehrere Möglichkeiten:
a) die Träger sind Elektronen, dann fließen diese von B nach A, weil sie eine negative Ladung haben
b) positiven Ionen in einer Lösung fließen diese von A nach B, also genau wie der Strom
c) negative Ionen in einer Lösung fließen von B nach A, also entgegen dem elektrischen Strom
d) Defektelektronen in Halbleiter (Löcher) fließen von A nach B, also mit der Stromrichtung
a,b,c,d sind sogenannte "physikalische" Stromrichtungen, sie haben aber keinerlei Bedeutung, da es "Bewegungen" von Objekten und keine Flussrichtung der physikalischen Größe "elektische Ladung" ist. Sie taugen höchstens als Modell im Naturwisschenschaftsunterricht der Klasse 5 und 6.