Macht Homeoffice produktiver oder eher faul?

8 Antworten

Das hängt vom Mitarbeiter und Unternehmen ab. Mal die Fallstricke:

Will man es ausnutzen, dann gibt es Zuhause natürlich deutlich mehr Ablenkungsmöglichkeiten. Gerade bei Gamern halte ich das für eine große Gefahr.

Ebenso hast du Leute, wo die Familie Zuhause rumturnt und ein Partner oder Kinder nicht verstehen, dass die Person zwar "da" ist aber eben nicht zur freien Verfügung steht, sondern gerade arbeiten ist.

Daneben hast du Leute, denen fällt die direkte Kommunikation mit dem Tischnachbarn leichter und dort einfach beiläufig eine Frage stellen, als jemanden mit einen Anruf direkter zu nerven.

Weiter hast du natürlich Abläufe in Firmen und Führungskräfte, die das Ganze nicht leicht machen. Micromanagement, zu viele Besprechungen, um zu überwachen, weil man Angst hat keine Kontrolle zu haben etc.

Und natürlich auch technische Probleme. Ob nun mit der Software oder mit Bluetooth Headsets.

Das sind alles Sachen, welche die Produktivität verschlechtern können. Auch existiert die Arbeit der Mitarbeiter meist nicht in einem Vakuum. Einer kann im Homeoffice schlechter kommunizieren, der andere ist ein wenig produktiver im Homeoffice. Sitzen sie beide im Büro zusammen sind sie aber ggf. in Summe produktiver als in der Kombi, wo einer von beidem im Homeoffice sitzt.

Und klar hast du auch Leute, die produktiver werden. Die deutlich weniger abgelenkt werden, die Zuhause gar besseres Equipment haben, was gerade bei Monitoren oder Eingabegeräten einen Unterschied machen kann.

Auch hast du Leute, die dann ggf. mal mehr machen, weil sich zusätzliche Arbeit dann nicht so nach Arbeit anfühlt. Du hast eben nicht so Gedanken ala es ist schon X Uhr, ich muss gleich noch einkaufen, muss noch Essen kochen etc. Es ist eben ein fließender Übergang.

Viele Sachen gehen eben dann auch parallel. Mittags kocht das Essen schonmal auf dem Herd, die Waschmaschine läuft und man empfängt Pakete, als denen am Wochenende hinterher zu rennen, auch fällt der Arbeitsweg weg. Das kann natürlich für weniger Stress im Alltag sorgen und einen so auch produktiver machen.

Am Ende ist das nicht schwarz und weiß. Gibt Leute die kommen besser klar im Homeoffice, gibt Leute die kommen besser klar im Büro. Gibt Leute, denen würden Soziale Kontakte fehlen, wenn alle im Homeoffice sind, gibt Teams die funktionieren unabhängig des Einzelnen besser zusammen im Büro und, und, und.

Es gibt aber auch weit mehr Punkte als Homeoffice, wenn es um Produktivität geht. Finde interessant, dass wir darum immer so einen Affentanz machen, während man andere Produktivitätskiller fleißig beibehält.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Man hat mehr Ablenkung und ich würde behaupten die Mehrheit ist unproduktiver als vor Ort, denn die Verlockung ist halt da das man schnell die Wäsche macht, mit den Nachbarn mal eine Stunde zusammensitzt und Kaffee trinkt und Kuchen isst, die Wohnung aufräumt, ausschläft am Morgen, schnell einkaufen geht oder mit den Kindern zum Spielplatz, ein paar Bier trinkt, etc. Mangelnde Kontrolle verleitet halt zu ineffizientz. Gibt aber auch Leute die die Disziplin haben und vertrauensvoll sind.

Arbeite seit der Pandemie 2-3 Tage daheim und 2-3 Tage im Büro. Das ist für mich eine gute Mischung. Auch was die Zeit mit und für meine Kinder und die Aktivitäten betrifft.

seitdem wir homeoffice eingeführt haben, hat es sich nicht ins schlechtere entwickelt.

ergo kann ich nur gutes von berichten.

Homeoffice hat mangels geringerer Überwachungsmöglichkeiten und Ablenkungen durch private Tätigkeiten die Tendenz eher unproduktiv zu machen.

Wenn man jedoch am Arbeitsplatz zu sehr gestört wird(z.b. durch Durchgangsverkehr), kann HO eine Lösung dafür sein produktiver zu werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verschiedene Funktionen im Beruf(Ersthelfen, SiBe)