Luftrettung - Wie komme ich da hin?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Gibt es noch andere Wege dahin zu kommen?

Selbstverständlich gibt es die - die meisten Hubschrauberpiloten, die heutzutage beruflich tätig sind, haben ihre Ausbildung komplett in "zivil" gemacht. Und davon sind auch Piloten in der Luftrettung tätig.

Welchen Pilotenschein brauch ich genau dafür?

Mindestens CPL(H), besser ATPL(H), idealerweise mit passendem Type Rating und mal mindestens 1000 - 1500 Stunden Flugerfahrung plus (selbstverständlich auf turbinengetriebenen Hubschraubern).

Wie hoch wären die Kosten, wenn ich dies selbst zahlen müsste?

Kostenpunkt für die Ausbildung (CPL(H)) rund 70.000 € aufwärts, zzgl. Type Rating, gegebenenfalls zzgl. Instrument Rating (IR).

Die Flugerfahrung wird in aller Regel durch eine entsprechende berufliche Tätigkeit erworben - selbst zahlen ist in diesem Fall schlicht unrealistisch.

Die Bundeswehr sowie die Bundespolizei ist für mich keine Option.

Schade - gerade diese bekommen die Flugausbildung finanziert, haben doch eine solide Flugerfahrung und auch mehr Routine in fliegerisch ungewohnten Situationen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

So schwierig ist das jetzt für einen wirklich Interessierten nicht.

  1. Zu einer Flugschule gehen bzw. deren Onlineseite besuchen und sich informieren
  2. die gesetzlichen Vorgaben erfüllen; dazu schaust Du einfach mal in die EASA-Vorschriften
  3. Ausbildung machen und bestehen
  4. Flugstunden sammeln (DRF und ADAC z. B. verlangen mindestens 1.000 oder 1.500 Flugstunden - und das auf Turbinenhubschraubern. Beide Organisationen sind eine sog. TRTO, also "Type Rating and Training Organization". Sie dürfen zwar Umschulungen auf die bei ihnen geflogenen Muster machen, haben aber keine Anerkennung als ATO, als "Approved Training Organization", also als Flugschule für die fliegerische Grundausbildung)
  5. Mir ist auch keine zivile Firma in Deutschland oder Europa bekannt, die analog einiger Major-Airlines eine vergleichbare "ab-initio"-Ausbildung auf Hubschraubern gegen Verpflichtung anbietet. Das heißt aber nichts; vielleicht kennt ja jemand ein Unternehmen. Sonst bleiben nur Bw oder Polizei.
  6. Die Polizei bildet nach der zivilen JAR-FCL aus, bei der Bw ist eine Umschreibung der militärischen in eine zivile Lizenz relativ einfach möglich. Genauere Infos gibt es beim LBA.
  7. Die Ausbildungskosten sind so hoch (oder höher) wie bei einer beruflichen Ausbildung auf Flächenflugzeugen.

Das ist im Prinzip ganz einfach, wenn für dich sowohl die Bundeswehr als auch die Polizei als Einstieg ausscheiden: Du meldest dich bei einer Flugschule an, die zum Berufshubschrauberführer (CPL H) ausbildet und erwirbst diese Lizenz. Danach machst du noch eine Weiterbildung auf turbinengetriebenen Hubis und erwibst dann noch die Instrumentenflugberechtigung.

Die Kosten belaufen sich auf rund 120.000 Euro. Danach benötigst du nur noch etwa 1.500 oder besser mehr Flugstunden (je nach Luftrettungsunternehmen fordert das eine etwas mehr oder weniger Flugerfahrung) und schon kannst du dich bewerben.

Wenn du nach der Ausbildung zum Berufshubschrauberführer keinen Job bekommst, bei dem du die geforderten Flugstunden sammeln kannst (das ist leider sehr wahrscheinlich, denn wer stellt schon gerne frisch gebackene Piloten ohne Flugerfahrung ein), dann kannst du dir natürlich auch einen Turbinenhubschrauber chartern und durch die Gegend fliegen. Die Kosten pro Flugstunde liegen je nach Typ um die 1.500 bis 3.000 Euro pro Stunde

DerBoy23 
Fragesteller
 08.10.2019, 12:50

Sind also über 3 Millionen Euro für die 1500 Flugstunden? Ist ja ein Schnäpchen

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Luftkutscher  08.10.2019, 13:44
@DerBoy23

Stimmt. Noch günstiger wird es, wenn man die erforderlichen Lizenzen, Berechtigungen und Flugstunden bei der Bundeswehr oder Polizei erwirbt. Aber da dies für dich nicht in Frage kommt, musst du etwas Kleingeld hinblättern.

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Luftrettung- willst du Pilot werden oder Retter? Beim Piloten kenne ich mich nicht so gut aus, aber wenn du Luftretter werden willst, müsstest du die Ausbildung zum Notfallsanitäter machen und dann noch eine 2 Jährige Weiterbildung zum Rettungstechniker beim ADAC oder beim DLF machen. Stellen sind allerdings rar, da der Bereich sehr beliebt ist

Luftkutscher  07.10.2019, 18:28

Für einen angehenden Luftrettungspiloten dürfe der Sänitäter-Lehrgang noch die einfachste Übung sein.

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sunnywobgirl  07.10.2019, 19:00

naja ich rede hier nicht vom 3 Monatigen RS lehrgang sondern von der dreijhrigen Ausbildung zum Notfallsanitäter. erstmal muss man den Ausbildungsplatz bekommen ( sind so ca 200 bewerber pro stelle) und die Ausbildung ist schon anspruchsvoll

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