Lohnt Umstieg EOS 77D auf EOS 90D?

5 Antworten

Hallo

das ist keine Ja/Nein Frage bzw man hat dafür eine hohen Beratungsaufwand.

Jetzt schnappst du dir das Telefon und rufst deine Stammkunden an.

Frage 1.)

Wenn man in Zukunft Dateien mit 7000 satt 6000 Linen Horizontal liefert mit voraussichtlich 25% mehr Diagonal Auflösung im Zentrum und ca 35% mehr Datenvolumen könnt/wollt ihr das verarbeiten ?

Frage 2.)

Könnt wollt/Ihr Canon DPRaw verarbeiten und die Vorteile dahinter nutzen ?

Frage 3.)

ist euch das 25% "mehr" Wert ? falls Nein ist es überhaupt was wert ?

Danach ist schnell errechnet ob/wann sich das "lohnt". Dann besorgt man sich eine 90D zum selber austesten. Vor allem des eigenen Objektivparks (oder man sieht sich die 90D Objektiv Liste bei "The Maven" an)

Es kann sich "lohnen" vor allem wenn die 77D Leistungen bei denn Käufern an Grenzen kommt oder ersetzt werden muss (aber da gibt es auch die 850D).

Aber die meisten setzen Bildqualität mit Megapixel gleich, am Ende kommt die Auflösung eines Bild und der Bildlook von der Optik davor und die meisten Agenturen und Drucker messen die Diagonalauflösung bei ca 30° Winkel. Da haben RGGB Sensoren die geringste Auflösung. Aber die Diagonalaufösung einer 77D hängt von der Optik vor dem Sensor ab. Wenn der Kunde 25% mehr Auflösung will/braucht und man hat ein Kit Zoom an der Kamera braucht man keinen 32MP Sensor sondern man kauft ein Profizoom oder Festbrennweite.

Aus meiner Sicht "lohnt" sich eine 90D mittelfristig und auch langfristig nicht. Im Prinzip ist die 90D gegen die R7 "chancenlos" weil die R7 ersetzt die 7DII und die 90D (Das Thema EOS RFS Optik "Elend" lassen wir mal aussen vor man muss halt RF Profioptiken kaufen). Zur Zeit trennen die Kameras um 150€ und einen EF>RF Adapter gibt es ab 25€. Vor allem an der R7 funktionieren "Problemkandiaten" der 90D wie EF 85/1.8, EF 24-105/4 L, EFS 10-22 oder das Tokina 11-18

Wenn du sehr zufrieden bist, dann bleib doch bei der 77D.

Und wenn du wirklich umsteigen willst, weil der Bauch meint, dass muss so sein, dann würde ich eher auf die R7 umsteigen. Denn für DSLR wird seitens Canon nichts mehr entwickelt. Das Thema ist durch.

Apropos das mit dem Bauch kenne ich. Das ist das "haben-wollen-Syndrom" 😀

Was wird mit der R7 besser als mit der 77D? Höhere Serienbildrate. Ob das für dich relevant ist? Keine Ahnung, aber das wäre ja auch ein Aspekt beim Kauf der 90D. Das Rauschverhalten der 90D wird vermutlich nur ca. 1 Blendenstufe sein. Ob sich das lohnt? Ich bezweifle das, aber das kannst du besser entscheiden.

Beim Wechsel auf die R7 wird das Rauschverhalten wohl auch nicht wesentlich besser sein. Vielleicht 1,5 Blendenstufen. Aber der Sensor ist wesentlich besser im Vergleich zur 77D. Da kannst du in der Bildentwicklung am PC richtig was rausholen.

Dennoch weiß ich nicht, ob sich das Ganze vor dem finanziellen Aspekt lohnt.

Wenn du mit deiner Kamera "sehr zufrieden" bist, wieso dann überhaupt der Gedanke zu einem Umstieg? Auf eine neue Kamera steigt man meistens um, weil etwas an der alten unzulänglich ist.

Jeder hat dieses kleine Männchen im Kopf das sagt: "Oh kuck mal da gibts was neues und das ist besser. Will haben." Aber Fakt ist, dass die Fotos selten mit einer neuen Kamera besser werden. Vorwiegend verbessert sich, wie einfach die Kamera zu bedienen ist.

Ich habe das Gefühl, dass die Bilder langsam blasser werden.

Das bildest du dir ein. Eine Digitalkamera wird nicht schlechter.

Zudem würde ich dir statt einer 90D eher eine EOS R10 empfehlen. Die ist nicht nur besser sondern auch ein gutes Stück kleiner und leichter als eine 90D. Und dazu auch noch billiger.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Aus kaufmännischer Sicht lohnt sich keine von beiden, sie kosten, wenn man Hobbyist ist, einfach nur Geld. ;-)

Wie auch immer, was genau vermisst du an der 77D? Wo siehst du deine fotografischen Schwächen, die du mit der etwas neueren Technik der 90D erfolgreich beseitigen oder vermindern kannst? Nur weil etwas neuer ist, werden deine Bilder aus Sicht einer Bildkomposition nicht besser.

MarkusEFuchs 
Fragesteller
 16.09.2023, 08:44

Danke für die Antwort.

Ich verwende die 77D bei allen "Wind und Wetter" und denke, dass sie so langsam in die Jahre kommen könnte. Ich habe das Gefühl, dass die Bilder langsam blasser werden.

Die einzige Funktion, die ich wirklich vermisse, ist die Panoramafunktion. Ich fotografiere gerne Panorama-Bilder - dann halt mit dem Handy.

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SirKermit  16.09.2023, 09:01
@MarkusEFuchs

Wenn das Histogramm zeigt, alles ist gut durch belichtet, ist der Rest ein Job für die Bildbearbeitung. Denk dran, auch Monitore können blasser werden.

Ein Panorama musst du dir bei der 90D auch selber zusammensetzen, das kann die nicht mit reinen Bordmitteln. Mit ein wenig Zeit und Aufwand kannst du mit deiner Kamera bessere Panoramen erzeugen, aber eben nicht so einfach und elegant wie bei einem Smartphone.

Wenn du allerdings Panoramen so richtig gut haben möchtest, solltest du dir über einen Nodalpunktadapter Gedanken machen: https://www.foto-kurs.com/panoramafoto-nodalpunkt.php

Funktionsweise Nodalpunkt
Zum Verständnis des Nodalpunktes probieren Sie einmal selber aus, Kamera zu sein. Wenn Sie den Arm ausstrecken und den Daumen nach oben halten (wie beim Trampen), und dann mit einem Auge (das andere schließen) eine Gerade (z.B. Hauswand) in weiterer Entfernung über den Daumen anpeilen, sollten diese zwei Linien deckungsgleich sein.
Drehen Sie nun den Kopf – der Daumen wird sich von der Linie wegbewegen. Die Drehachse des menschlichen Kopfs stellt nicht den Nodalpunkt dar. Wenn Sie den Kopf nach vorne strecken und dann drehen, werden Sie feststellen, dass die Daumen-Hauswand-Linie sich noch schneller auseinander bewegt. Also ist diese Position noch weiter entfernt vom Nodalpunkt.
Legen Sie bitte den Kopf zurück und drehen dann den Kopf und beobachten beide Linien. Jetzt sollte der Unterschied bei der Daumen-Hauswand-Linie beim Drehen des Kopfes geringer ausfallen. Es ist immer noch nicht der Nodalpunkt erreicht, aber es geht in die richtige Richtung.
Was beim Menschen gewollt ist (dadurch entsteht räumliches Sehen) ist beim Erstellen von Panoramafotos unerwünscht. Sie müssen die Kamera um 360 Grad drehen, um ein komplettes Panoramafoto zu erstellen. Dabei sollten aber Vordergrund und Hintergrund nicht „wild herumspringen“, sondern bei jedem Foto deckungsgleich sein.
Bei Landschaftsaufnahmen, wenn alles nur in weiter Ferne ist, stellt das ein kleines Problem dar. Sobald sich aber im Vordergrund Gegenstände befinden, und ein Hintergrund vorhanden ist, muss der Nodalpunkt für die verwendete Kombination von Kamera und Objektiv gefunden (und auch beibehalten) werden. Dabei bieten sich Festbrennweiten an, da auch die Brennweite den Nodalpunkt beeinflusst.
Für das einfache Einstellen und die Durchführung gibt es den Nodalpunktadapter. Solche Adapter kann man sich kaufen oder auch selber bauen.

Die 90D ist schwerer aufgrund des Prismas, hat jedoch 32,5 MP auf APS-C und ist deshalb mit Vorsicht zu genießen. Die Rauschfanatiker mögen sie deshalb nicht so gerne. Momentan sehe ich jetzt zunächst keinen für dich relvanten Vorteil zur 77D. (Ich nutze die 80D, den Vorläufer der 90D)

Wenn sie auseinader fällt, weil der Spiegel seine Lebensdauer erreicht hat, das könnte so nach 100000 Auslösungen der Fall sein, dann ist Zeit zum Wechseln. Solange er zuvelässig seinen Dienst tut, würde ich es nicht machen.

Und wenn Wechsel, dann auf DSLM, wenn es eine neue Kamera sein soll. Wobei diese Technik dann wirklich Sinn ergibt, wenn man deren Features auch nutzt und sich an IBIS und einen guten AF erfreuen kann. Bei Landschaften ist das allerdings kaum der Fall.

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Ich bin von der 70d auf die 90d umgestiegen und bin happy. Ob es sich (finanziell) gelohnt hat? Vermutlich nicht. Aber auf der Gefühlsebene hat es sich gelohnt. Das Handling ist etwas anders, aber man kommt schnell rein.