Lohnt es sich eigentlich allgemein zu arbeiten?
Meine aktuelle Arbeit ist schlecht und ich möchte kündigen und was neues suchen. Aber mir kam der Gedanke gerade, ob sich arbeiten heutzutage überhaupt lohnt. Ich werde jetzt nicht Harz 4 beantragen XD, aber ich habe echt manchmal das Gefühl, dass sich es nicht mehr lohnt.
10 Antworten
Naja, definiere "lohnt".
Wenn die Arbeit dafür sorgt, dass du nicht obdachlos bist und dir etwas zu essen kaufen kannst, sind die Grundbedürfnisse doch schonmal erfüllt.
Die verstehe ich aber nicht unter dem Begriff des Lohnens.
Lohnen tut's auch, wenn man es schafft, sich selbst am Leben zu erhalten.
Alles Andere ist - wie es eben heißt: Hilfe. Wenn sich alle darauf verlassen würden, bräche der Sozialstaat zusammen. Also lohnt es sich in jedem Fall, sich selbst zu finanzieren.
Sozialneid hat noch nie jemanden weiter gebracht.
Die Wahrnehmung dass Arbeit sich nicht lohnt ist meiner Meinung nach falsch.
- Du wirst mit Arbeit immer mehr Geld haben, als ohne Arbeit, also... duh^^
- Du trägst etwas sinnvolles zur Gesellschaft bei und auch das ist nicht nichts! Und klar ist der Beitrag lächerlich klein absolut betrachtet, aber jeder Job wird in irgend einer Hinsicht gebraucht und erfüllt seinen Zweck. Das merkt man wenn man Arbeitslos ist und um 10 Uhr morgens einfach an Baustellen, vollen Büros, usw. vorbei joggt... das fühlt sich verkehrt an...
- Es ist für Deine langfristige berufliche Zukunft immer besser. Egal wie schlecht Dein aktueller Job ist, ist um Welten besser, als wenn Du große Lücken im Lebenslauf hast.
Naja irgendwelchen Rentnern Zeitungen/Magazine zu verkaufen und dem Rest Zigaretten, halte ich jetzt nicht für Sinnvoll. Und du hast recht. Für meine berufliche Zukunft mach ich das. Der aktuelle Job ist eh nur so ein Sprungbrett Job für mich
Ich finds falsch das so abzuwerten. Vllt bin ich auch zu optimistisch, who knows :D aber Du kannst die eine positive menschliche interaktion sein, die solche Menschen am Tag haben. Und Zeitungen/Magazine müssen auch verkauft werden - irgendjemand muss das machen. Wäre dein Job zu 100% irrelevant würd dich keiner dafür bezahlen ;) So wie irgendjemand von morgens bis Abends an der Kasse sizen und kassieren muss und andere von morgens bis abends Löcher in Metallplatten bohren müssen usw^^ Kopf hoch!
Naja positive menschliche Interaktion sind jetzt leider nix für mich. Ich versuche trotzdem nett zu sein.
Ich stimme dem ersten Punkt nicht zu, dem zweiten Punkt stimme ich zum Großteil zu, dem dritten voll und ganz.
Die Arbeit die man macht sollte einen schon in gewisser Hinsicht erfüllen. Dem Vergleich mit dem Bürgergeld möchte ich aber noch ein paar Aspekte hinzufügen:
Aktuell liegt der Mindestlohn bei einer Vollzeitstelle bei knapp über 1400 € netto. Selbst wenn man beim Bürgergeldsatz noch einkalkuliert, das die Miete für eine durchschnittliche kleine Wohnung übernommen wird und man keine Fahrtkosten hat, hat man in den meisten Fällen immer noch knapp 100-200 € mehr wie beim Bürgergeld.
Außerdem würde ich noch bedenken, dass man in diesem Fall:
1) Wohngeld beantragen kann, wodurch auch nochmal was draufkommt. So ist man je nach dem schonmal bei an die 1600 € netto.
2) Du als Arbeitnehmer jährlich eine Steuererklärung machen kannst, wo man in vielen Fällen an die 1000 € von der Steuer zurückbekommt. Auf den Monat runtergerechnet sind das auch nochmal fast 100 € pro Monat mehr.
3) Ist zu bedenken, dass man sich beim Bürgergeld auch mehr oder weniger für jede außerplanmäßige Einnahme rechtfertigen muss (sei es mal ein Geldgeschenk oder ein Erbe.) Sobald es nur leicht über die Freibeträge ist, wird es angerechnet.
4) Hat man auch mit einem Job mit Mindestlohn immerhin auf dem Arbeitsmarkt "einen Fuß in der Tür". In vielen Unternehmen steigen die Löhne auch mit den Jahren der Beschäftigung oder es bieten sich Aufstiegschancen. Und auch bei Firmen die nach Mindestlohn bezahlen, gibt es durchaus Unternehmen mit Benefits wie Weihnachtsgeld etc..
Und auch hat man beim weiterbewerben sicher bessere Chancen, wenn man z.B. 2-3 Jahre irgendwo in der Produktion gearbeitet hat, wie wenn man jahrelang arbeitslos war.
Grundsätzlich bin ich aber auch für eine Erhöhung des Mindestlohnes.
Hartz IV gibt es schon lange nicht mehr. Bürgergeld ist gerade mal am Existenzminimum. Wenn du also etwas mehr Zeit haben möchtest, gerne viele Anträge ausfüllst und kein Geld für irgendwas haben möchtest, dann ist das was für dich.
Vielleicht solltest du lieber mal deine bisherigen beruflichen Entscheidungen überdenken und schauen ob eine Weiterbildung oder ein höherwertiger Berufsabschluss möglich ist. Oder du mit deinen Kenntnissen. Und Fähigkeiten woanders Fuß fassen kannst, in einem Job der zu dir passt und besser bezahlt wird.
Das kommt doch sehr auf die Arbeit an und ob sie einem gefällt oder nicht.
Arbeiten zum Mindestlohn lohnt Finanziell oft kaum aber kann auch erfüllend sein wenn einem die Arbeit sonst spaß bringt.
Aber Arbeit die einem keinem Spaß bringt und dann zum Mindestlohn da wäre ich glaube ich auch lieber Arbeitslos.
Beim Mindestlohn bist du trotzdem immer deutlich über Bürgergeld Niveau, egal welche Konstellation.
Das jemand mit Mindestlohn unzufrieden ist kann ich verstehen aber oft gibt es halt auch Gründe dafür.
Viele können doch dem Gesetzgeber jeden Tag dankbar sein, dass sowas mittlerweile überhaupt gibt....
Nur leider ist dss mit Bürgergeld auch der Fall.