Leiden viele Kinder wegen Drohungen mit Hölle oder Harmagedon etc.?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Abartig ist die christliche Hölle und vor allem die Erbsünde, die man kleinen Kindern durch das perverse Christentum schon einreden!

Aber jetzt Fakten: die Hölle ist der Ort, an dem Christen (Muslime auch) zum Glauben an Gott erpresst werden.

Kaum jemand glaubt aus "freiem Willen" an Gott. Kinder muss man zum Glauben an Gott erziehen, sonst glauben sie nicht. Da ist es ganz praktisch, wenn man das mit einer Drohung erzwingen kann.

Man darf nicht vergessen, dass die Erziehung früher — woran sich nur noch ältere Menschen erinnern — mit Strafe und Drohung gearbeitet hat, nicht mit Verständnis, Liebe und Einsicht.

Diese "schwarze Pädagogik" war auch in der religiösen Erziehung üblich, wie die Skandale um irische Kindererziehung und speziell junger Mädchen gezeigt hat.

Heute will man davon nichts mehr wissen (ausser wie man hier bei sehr vielen Glaubensfanatiker der christlichen Liga sieht/spürrt), die Hölle wurde quasi abgeschafft.

Als Atheist bekommt man trotzdem immer noch gelegentlich eine Höllendrohung, aber mehr von den christlichen fundamentalistischen Gläubigen.

Die Existenz der Hölle und die Strafandrohung zeigt, dass es im Christentum nie wirklich um freien Willen ging, das ist eine sehr späte Erfindung. Zudem wird dadurch das Theodizeeproblem verschärft, so weit, dass es Christen inzwischen eher peinlich ist.

Während die Frage, ob Gott eine bessere Welt als diese erschaffen könnte, mit weniger Leid, von Christen nicht beantwortet werden kann, ist eines klar: schlimmer geht immer!

Ob Gott ein Paradies erschaffen kann, ist unklar, aber eine Hölle, das kann er.

Irgendwie sehr komisch und suspekt!

Auf Erden wie auch anderswo. Wenn auch behauptet wird, das Gott, der alles erschaffen hat, auch den Teufel, die Hölle nicht selbst kreiert haben soll, weil das ja auch zu peinlich wäre.

Heute wird das behauptet, früher nicht, da gab es noch den strafenden und rächenden Gott, der heute durch den "lieben Gott" ersetzt wurde. Wie man z. B. in der Bibel lesen kann:

Jesaja 45,7: Ich erschaffe das Licht und mache das Dunkel, / ich bewirke das Heil und erschaffe das Unheil. / Ich bin der Herr, der das alles vollbringt.

Aber dieser Gott hat ausgedient, seitdem man begriffen hat, dass Strafandrohungen nicht wirklich etwas bringen. Seitdem ist Gott die Liebe.

Außer natürlich, ich glaube nicht an ihn, oder ich begehe irgendwelche Sünden, dann kann dieser Gott doch böse sein, aber er delegiert es, er macht sich nicht selbst die Hände schmutzig. Wenn ich jemanden damit beauftrage, Menschen zu foltern, bin ich dann ein guter Mensch? Wie sieht das bei Gott aus?

Gott war, das wird aus der Bibel deutlich, unfähig, gute Menschen zu erschaffen. Bei den Engeln hat er auch versagt, daraus stammen dann die Teufel und die Dämonen, warum sollte es bei Menschen besser klappen?

Engel, sagt man, haben keinen freien Willen und fielen trotzdem von Gott ab. Wie es dann im zweiten Anlauf aussieht, mit freiem Willen, kann man sich leicht ausmalen. Gott gibt den Menschen die Freiheit und bestraft sie dann dafür, dass sie die Freiheit nutzen. Man sieht, das alle verqueren Ansichten über Pädagogik 1:1 auf Gott übertragen wurden.

Gott war und ist eher eine pädagogische Figur, die dazu benutzt wird, Menschen zu der Moral zu erpressen, die der betreffende Gläubige für richtig hält.

Wenn jemand die Todesstrafe befürwortet, dann auch sein Gott, wenn jemand dagegen ist, dann dessen Gott ebenfalls.

Das kann man für alle umstrittenen moralischen Handlungen durchdeklinieren: Gott will immer genau das, was die Gläubigen wollen.

Wenn also ein Gläubiger Rachefantasien hegt, etwa gegenüber Atheisten, die an Gott zweifeln, dann droht er mit der Hölle und verschafft sich selbst das beruhigende Gefühl, dass der Atheist dafür bestraft wird, dass er die Meinung des Gläubigen nicht "einfach so" blind übernimmt. Was kümmert einen da das Geschwätz von vorhin, wo man noch vom freien Willen gefaselt hat, als es darum ging, das Böse zu erklären?

Wer also möchte, dass die Bösen bestraft werden, der braucht dazu eine Hölle, denn hier auf Erden ist das nicht so. Wer will, dass es gerecht zugeht, und die Guten belohnt werden, braucht den Himmel, weil es faktisch in der Welt nicht so ist, wie man es sich wünscht.

Gott ist immer genau so, wie ihn sich die Gläubigen wünschen. Es werden große Anstrengungen unternommen, dass dies nicht so durchscheint, wie es ist. Aber selbst bei oberflächlicher Betrachtung ist es so, wie es scheint, sogar noch viel dramatischer bei tieferer Überlegung und Untersuchung.

Den Widerspruch, warum Gott nicht gleich eine Welt mit weniger Leid erschafft, können Gläubige nicht auflösen, und für die Hölle erst recht nicht. Man mag die Erschaffung der Welt auf einen Gott zurückführen, aber dann kracht man frontal auf das Problem des Übels, ohne dies erklären zu können. Gott war also unfähig, Wesen ohne freien Willen (Engel) zu erschaffen, die seinen Vorstellungen entsprechen, und er konnte es auch nicht bei Wesen mit freiem Willen (Menschen), und daher kann er auch nicht fähig sein, ein Paradies nach der Vorstellung der Gläubigen zu erschaffen. Jedenfalls nicht, wenn dort Wesen anwesend sind, die er erschaffen hat.

Wenn Gott die Liebe ist, die alles erschafft, ohne die Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen, dann handelt es sich offensichtlich um blinde Liebe, die Menschen dazu verführen kann, die verrücktesten Dinge zu tun.

Warum sollte das bei Gott anders sein? 

Gott ist ja das Musterbeispiel für Verantwortungslosigkeit, er erschafft alles, aber man macht ihn nicht für die negativen Konsequenzen verantwortlich. Menschen, die nicht für alles verantwortlich sein können, aber schon.

Gott ist Ausdruck der Widersprüchlichkeit menschlichen Denkens, und dazu gehören auch Himmel und Hölle. Das alles geht in der Fantasie bestens und in der Realität überhaupt nicht.

Und mehr als ihre Fantasie haben die Gläubigen auch nicht, selbst wenn sie es "Glauben" nennen und meinen, das wäre was besonderes. Aber wie klug ist es, an seine eigenen Fantasien zu glauben, wenn man diese niemals realisieren kann?

Ich wünsche allen einen wunderschönen Atheistischen Tag ohne einen erfunden Gott 😉😜👌👍


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.07.2025, 15:49

Die besten Wünsche für Dich! In einem einzigen Punkt muss ich Dich korrigieren: Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass die Engel keinen freien Willen haben sollten.

Rudolf0007  10.07.2025, 16:27
@Nobodyrotz

Das habe ich absichtlich reingebracht um die christliche Landjugend zu ärgern 😉

Ich denke, das ist von Familie zu Familie unterschiedlich, doch ich denke, dass es genug Beispiele gibt.

Allerdings finde ich emotionale Angstmache falsch. Ich als Christ glaube auch daran, dass es am Ende ein Gericht geben wird, doch die Bibel sagt mehrfach eindeutig ,,Fürchte dich nicht,,. Wieso sollte ich also Kinder, die Themen noch nicht so differenziert und reflektiert betrachten können dazu bringen, sich zu fürchten?

Gesunder und alters -sowie personengerechter Austausch sind weitaus wichtiger und besser als das Verbreiten von Angst.

Mfg

DerEineHalt08

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Sohn des Höchsten ✝️🔥🙌🏻

Nein.

aber es freuen sich viele Kinder auf die Verheißung eines Paradieses bei Jesus.

Im Gegensatz zu heute, gab es in meiner Kinderheit recht happige Bilder zu Bibeltexten. Ich habe diese Bilder geliebt und hatte nie Probleme deswegen.

Was mir Schlafprobleme bereiteten, waren gewisse Märchen mit Abbildungen.

Ich beschäftige mich unter anderem mit Bilderbüchern. Die heutigen Kinderbibeln würde ich fast ohne Ausnahme weitergeben. Zahlreiche weltliche dagegen, wegen ihren Bildern und Texten nicht.


Thomas021  11.07.2025, 20:31
"Im Gegensatz zu heute, gab es in meiner Kinderheit recht happige Bilder zu Bibeltexten. Ich habe diese Bilder geliebt und hatte nie Probleme deswegen."

Was waren denn das für happige BIlder zu Bibeltexten, die Du geliebt hast? BIlder über eine Hölle, wo Menschen ewig leiden sollen? Wenn ja, wäre das schon bemerkenswert, wie Du da Deine Neigung, dem EINEN GOTT JESUS CHRISTUS eine ewige Verdammnis gotteslästerlich zu unterstellen, anscheinend schon von Geburt an mitgebracht und gepflegt hast.

Nein, vielleicht ein paar, aber eher sehr wenige, als das es viele wären.