„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ was haltet ihr von der Aussage?

13 Antworten

Absolut richtig und immer noch passend, wenn auch etwas altmodisch in der Phrasierung.

Primär geht und ging es um das Verhältnis von Ausbilder zu Auszubildendem und bezog sich zuallererst auf das selbst-bestimmte /eigenverantwortliche Arbeiten. Das ist nunmal einem "Lehrling" nicht möglich, will heißen, dass jeder in einer Ausbildung nur unter Anleitung arbeiten darf und wesentlich stärker weisungsgebunden ist als alle andere Beschäftigte.

Die Aussage klingt doof, ist aber vollkommen in Ordnung. Während der Ausbildungszeit darf kein Auszubildender eigenverantwortlich arbeiten. Es muss immer jemand da sein, der die Verantwortung für sein Tuen und Lassen übernimmt.

Das hat absolut nichts damit zu tuen, dass man den Azubi nicht zu eigenständigem Denken und Handeln verleiten dürfte. Im Gegenteil: Genau DAS soll er ja lernen.

Meiner Meinung nach als würde man sagen „Solange du Azubi bist, hast du halt keine Rechte“.

Interessante Auslegung von dir, die aber nicht richtig ist. Natürlich hast du Rechte als Azubi und auch dann, wenn du aus gelernt hast.

Wenn du aber denkst, das ein Azubi nur die Tische auf den Stuhl legen braucht und andere für sich arbeiten lässt, dann liegst du falsch.

Jeder muss seine Arbeit verrichten, ob sie einem gefällt oder nicht. Mittlerweile sehe ich leider eine menge Lehrlinge, die sich lieber mit dem Handy beschäftigen, als mal den Besen in die Hand zu nehmen. Sicherlich nicht Alle, aber die sehe ich oft nicht, weil sie sich mit wichtigeren berufsbezogenen Aufgaben beschäftigen.

Es hat also nichts mit Rechten zu tun, sondern damit, das du kein gemachter Herr bist, der anderen beim Arbeiten zusehen darf. :)

Das Sprichwort gilt heute noch genauso wie früher.

Aber viele Azubi haben von zuhause nicht gelernt, dass man sich auch mal was sagen lassen muss und nicht gleich damit kommt: "darf mein Ausbilder das tun"?

Oft lässt schon die Einstellung zur Arbeit generell bei Auszubildenden sehr zu wünschen übrig. Die Arbeitsmoral ist oft nicht vorhanden, wenn man mal krank ist, bleibt man zuhause und findest es nicht mal nötig, in der Firma anzurufen.

Richtig krank zu sein, da steht es auch einem Azubi zu, dass er sich dann eine Krankmeldung holt.

Auch sind viele Azubi heute nicht mehr belastbar, weil alles um sie herum zu viel Stress ist und wehe, man muss mal hart mit anpacken, dann schafft man das nicht.

Viele Ausbilder beklagen sich, dass die Einstellung an sich schon schlimm ist und auch über den fehlenden Respekt, welcher vielen heute fehlt. Was schon in der Schule anfängt.

Lese doch die vielen Fragen die hier ankommen:

"in welchem Beruf kann man am meisten verdienen", das sollte eigentlich nicht die erste Frage sein, sondern man sollte den Beruf wählen, für den man die Fähigkeiten mitbringt.

Gibt man immer gleich auf, nur weil manches nicht so läuft? oder hat man das schon zuhause mitbekommen, dass man auch mal etwas durchziehen muss, um etwas zu erreichen.

Hat man tatsächlich den falschen Beruf gewählt, dann hat man auch das Recht, was anderes zu machen. Aber oft braucht es auch eine Zeit, bis man sich überhaupt erst mal an die Arbeitszeiten gewöhnt hat und an das Arbeiten generell.

Auch Azubi haben ihre Rechte, aber sie haben auch Pflichten, wo auch:

Verantwortungsgefühl für seine Arbeit dazugehört, sein Bestes zu geben und

selbst wenn man man feiert, dann sollte man auch in der Lage sein, trotzdem am nächsten Tag zur Arbeit zu gehen.

Was willst du denn als Azubi für ein Gehalt haben, wenn du erst mal die Materie beherrschen lernst und dir deine Fähigkeiten und das Wissen erarbeiten musst?

Sind heute viele überhaupt noch in der Lage, auch mal selber etwas einzubringen und eigenständig zu arbeiten, wenn es angebracht ist.?

Wenn ein Azubi schon vom beruflichen Wissen her mehr kann, als sein Ausbilder, dann bräuchte er keine Ausbildung machen.

Es gibt aber auch noch genügend Auszubildende, die sich mal was sagen lassen und nicht bei jeder Kritik gleich "amoklaufen" nur weil sie sich dadurch ungerecht behandelt fühlen.

Aber wenn man nie gelernt hat, dass eine Kritik nicht immer nur als Kritik verstanden werden muss, sondern vielleicht auch mal als Denkanstoß gilt, ob an der Kritik nicht ein Körnchen Wahrheit steckt und man vieles besser machen kann.

Als Azubi muss man eben auch manchmal Arbeiten ausführen, die einem vielleicht unnützig erscheinen, aber sie gehören zur beruflichen Erfahrung. Zum Beispiel seinen Werkstatt-Platz sauber zu verlassen, also wird er wohl auch mal einen Besen in die Hand nehmen müssen, aber davon stirbt man nicht. Aber er lernt dabei, dass Sauberkeit vieles erleichtern kann.

Es bedeutet, dass man in der Hierarchie ganz unten steht und zusätzlich null Erfahrung hat und erst lernt. Kritik sollte man nur extrem vorsichtig äußern, weil man eventuell Hintergründe, warum etwas so ist, noch nicht kennt.