Latein Gerundiv persönlich oder nicht?
Hi,
beim Satz „Vobis parendum est“, der meiner Meinung nach „Ihr müsst gehorchen“ heißt wollte ich fragen wie man weiß dass es nicht „man muss euch gehorchen“ heißt. Muss man immer auf den Sinn achten oder wie? Weil beim Beispiel „Verbis meis parendum est“ ist es ja eigentlich klar, dass es „man muss meinen Worten gehorchen“ heißt und nicht „meine Worte müssen gehorchen“. Also wie gesagt woran erkennt man, dass es so oder so ist?
1 Antwort
Hallo,
vobis kann auch Dativus commodi sein, nicht nur Dativus auctoris.
Was genau gemeint ist, erschließt sich dann erst aus dem Zusammenhang.
Manchmal ist aber so eine Doppeldeutigkeit auch gewollt und nicht eindeutig auflösbar.
Herzliche Grüße,
Willy
Und beim zweiten Beispiel, ist da abgesehen vom Sinn auch beides möglich ?
Und wenn ich dich noch einmal fragen dürfte, ob „vobis parendum est“ oder zum Beispiel „Nobis discendum est“ ein persönlicher coder unpersönlicher gerundiv sind ?
@Leodini: Dass es sich um ein unpersönliches Gerundivum handelt, erkennst du an der Neutrumsendung -um sowie an einem fehlenden Bezugswort in KNG-Kongruenz zum Gerundivum, welches bei der persönlichen Konstruktion das Subjekt des Satzes ist.
Also ist beides möglich ?