Kurt Georg Kiesinger - wie und wer war er?


06.12.2021, 01:11

Wieso konnte er Kanzler werden? Es gab doch sicher in der Union Alternativen....?

Wieso haben andere Parteien (GROKO) ihn "mitgetragen" ?

Waere die 68er Bewegung (APO und so) gar nicht so offensiv in Erscheinung getreten, wenn Kiesinger NICHT Kanzler gewesen waere ??

BelfastChild  05.12.2021, 23:53

Welche Doku? Du hast nichts verlinkt.

Gringo58 
Fragesteller
 05.12.2021, 23:54

Kommt noch - hoffe ich

3 Antworten

Ist diese Doku objektiv ?

Entscheide selber anhand der Fakten.

Bundeskanzler der Großen Koalition

In den 1960er Jahren hatte die junge Bundesrepublik insgesamt vier Bundeskanzler. Das Jahrzehnt begann mit Konrad Adenauer, der 1963 von seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard abgelöst wurde. Nach dem Bruch der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP wurde Kiesinger als Kandidat für die Nachfolge Bundeskanzler Erhards nominiert. Am 1. Dezember 1966 wurde Kiesinger vom Bundestag zum neuen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am gleichen Tag bildete er eine Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD, die die schwierigsten Probleme der Vorgängerregierung (wirtschaftliche Rezession, Haushaltsdefizit, bedrohliches Anwachsen des Rechtsradikalismus) in den Griff bekommen sollte.
In der Aussenpolitik förerte er die von Aussenminister und Vizekanzler Willy Brandt eingeleitete vorsichtige Neuorientierung der Ostpolitik. Allerdings hielt Kiesinger an der traditionellen Position des Alleinvertretungsanspruches fest und wollte Brandts flexiblere Politik nicht mit tragen. Allerdings zeigte Kiesinger sich stets bestrebt, mit der DDR-Führung Gespräche über eine Ausweitung der Kontakte zwischen den Menschen der beiden deutschen Staaten zu führen.
Nach der Bundestagswahl im September 1969 zerbrach die Koalition auf Zeit. Zwar konnte sich Kiesinger mit 46,1 Prozent der Stimmen gegenüber der SPD, die nur 42,7 Prozent erreichte, durchsetzen, doch Bundeskanzler blieb er trotzdem nicht. Da SPD und FDP schon vor der Wahl angekündigt hatten, eine Koalitionsregierung bilden zu wollen, blieb Kiesinger nichts anderes übrig, als mit der Union aus CDU und CSU in die Opposition zu gehen. Kurt Georg Kiesinger regierte etwas weniger als drei Jahre und brachte es damit auf eine kürzere Amtszeit als sein Vorgänger. Damit ist er der Bundeskanzler mit der kürzesten Amtszeit.
Sein Nachfolger als 4. Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wurde Willy Brandt.
https://www.wasistwas.de/archiv-geschichte-details/kurt-georg-kiesinger-der-3-bundeskanzler.html
Woher ich das weiß:Recherche
Ist diese Doku objektiv ?

Nein.
Die Doku repräsentiert nicht Kurt Georg Kiesinger.

Die Doku repräsentiert die retrospektiven Beobachtungen von Beteiligten und Angehörigen.

Bei Minute 18:37 gibt es einen konkreten Hinweis auf Kurt Georg Kiesinger:
"Der Vermittler bevorzugt vertraute Gespräche in trauter Runde."

Ein Vorgehen, dass Egon Bahr so kommentiert:
"Das war die Methode, mit der er Arbeitete, und in der er versuchte, die Flügel seiner koalition, die auseinander flatterten, zusammen zu halten."

(Übrigens eine Handlungsweise, die Friedrich Merz neulich in sehr ähnlicher Weise für sich in Anspruch nahm.)

Jeder, der ein bischen Politik versteht, versteht auch die Methode.

Mit Herrn Kiesinger verbinde ich die harsche Grundgesetzveränderung hinsichtlich der Notstandsgesetze, sowie Gesetze, die zur Verjährung von NS-Kriegsverbrechen führten (Art. 1 Ziffer 6 EGOWiG).

Nichts, was ich für gut befinde.

Gringo58 
Fragesteller
 06.12.2021, 01:13

Habe meine Frage ergaenzt

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EinTeilnehmer  06.12.2021, 01:45
@Gringo58

Es ging wohl um den Gedanken eine große Koalition zu bilden, dessen treibende Kraft Herbert Wehner war, der die SPD Regierungsfähig machen wollte.

Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, ein führender Außenpolitiker der CDU/CSU-Fraktion, und Paul Lücke, seit 1957 Mitglied im Bundeskabinett, versprachen sich von einer großen Koalition einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der Demokratie und die Kontinuität der von der Union eingeleiteten Politik.

Mit seiner Zweidrittelmehrheit sollte ein solches Regierungsbündnis vor allem eine grundlegende Neuordnung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern ermöglichen, die als dringlich geltende Notstandsverfassung verabschieden und ein Mehrheitswahlrecht einführen, das der als Mehrheitsbeschaffer ungeliebten FDP den Todesstoß versetzen würde. (Quelle)

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Gringo58 
Fragesteller
 06.12.2021, 01:51

"Mit Herrn Kiesinger verbinde ich die harsche Grundgesetzveränderung hinsichtlich der Notstandsgesetze" Hmmm... Waren denn die Notstandsgesetze falsch ? Wenn ja, wieso ?

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EinTeilnehmer  06.12.2021, 01:57
@Gringo58

Kurzform:

Deutsche Notstandsgesetze sind Gesetze, welche am 28.06.1968 in Kraft getreten sind und das Grundgesetz dahingehend ändern, dass sie eine Notstandsverfassung regeln, die der Sicherung der Handlungsfähigkeit der Regierung in Krisensituationen dienen sollen. Insgesamt 28 der 145 Artikel des Grundgesetzes wurden dadurch geändert.
Die Deutschen Notstandgesetze beziehen sich auf
  • den Verteidigungsfall,
  • den Spannungsfall,
  • den Kastrophenfall sowie
  • den inneren Notstand.
Tritt ein solcher Fall ein, werden die Grundrechte des Individuums eigeschränkt, damit die Regierung ihre Handlungen ausführen kann. Diese Einschränkung der Grundrechte sorgte für massive Proteste seitens der Opposition.
( Quelle Juraforum)

Das kann Missbraucht werden.

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Gringo58 
Fragesteller
 06.12.2021, 02:07
@EinTeilnehmer

"Tritt ein solcher Fall ein, werden die Grundrechte des Individuums eigeschränkt, damit die Regierung ihre Handlungen ausführen kann. Diese Einschränkung der Grundrechte sorgte für massive Proteste seitens der Opposition" -- Das waere dann aktuell (Corona) DAS Gesetz gewesen ...? :-)

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EinTeilnehmer  06.12.2021, 02:14
@Gringo58

Nein. Wir haben keinen inneren Notstand.
Du meinst das Infektionsschutzgesetz.
"Die Grundlage für die aktuellen Maßnahmen bietet das Infektionsschutzgesetz (IfSG), das seit 2001 in Kraft ist. Dessen Zweck ist es, übertragbaren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Weiterverbreitung zu verhindern. Seine Anwendung findet es bei ansteckenden Krankheiten wie Cholera, Masern oder Ebola, aber eben auch beim Coronavirus."

Weiter heißt es:

"Im Fall einer Pandemie ermächtigt das IfSG die örtlichen Gesundheitsämter, gewisse Grundrechte durch Schutzmaßnahmen einzugrenzen. Die Behörden dürfen somit Veranstaltungen und Versammlungen verbieten sowie Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Schulen, Kindergärten, Heime oder Badeanstalten schließen.Auch können sie Menschen verpflichten, an einem Ort zu bleiben oder bestimmte Orte nicht zu betreten. So heißt es in Paragraph 28 des IfSG: "Die Grundrechte der Freiheit der Person … der Versammlungsfreiheit … und der Unverletzlichkeit der Wohnung … werden insoweit eingeschränkt." Diese Einschränkungen müssen jedoch verhältnismäßig sein [tagesschau.de] und dürfen nur zeitlich, räumlich oder personell begrenzt gelten."
(Quelle Rundfunk Berlin-Brandenburg )

Auf was möchtest du denn hinaus? Welche Hypothese kreist in deinen Gedanken.

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Gringo58 
Fragesteller
 06.12.2021, 02:17
@EinTeilnehmer

Wg. Corona - Wir haben inneren Notstand u. Katastrophenfall. So kann man es auslegen.

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EinTeilnehmer  06.12.2021, 02:21
@Gringo58

Nein nein .. wie gesagt. Hier wirkt das Infektionsschutzgesetz.
Aber es ist schon auffällig, wann es eingeführt wurde.

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Gringo58 
Fragesteller
 06.12.2021, 11:10
@EinTeilnehmer

Nein Nein - Hab e nix im Sinn. Kiesinger war wohl ein Nazi und hat als Kanzler nichts erreicht.

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https://www.deutschlandfunk.de/bundesverdienstkreuz-eine-grosse-genugtuung-100.html

Die BRD merkte später ihren Fauxpas, den die CDU sich mit ihren Mannschaften bis hin zum Bundeskanzler erlaubten. Es war die Zeit, da wurde über den Magen geurteilt und nicht über politische bedenkliche Männer welche aller Orten in der BRD an den Schalthebeln gesessen hatten. Adenauer fing damit großzügig an und es blieb Jahre so, mit W. Brandt war der erste Lichtblick der Besserung zu sehen.

Woher ich das weiß:Recherche