Kranke Eltern.
Hallo zusammen,
ich fange direkt mal an. Ich bin weiblich und 44 Jahre alt.
Meine Eltern sind beide krank und ich komme mit der Situation nur sehr schwer zurecht.
Mein Vater (71) hat seit 8 Jahren Parkinson und hat vor über einem Jahr eine starke Demenz entwickelt, so dass er nach 47 Ehejahren mit meiner Mutter (70) in ein Pflegeheim für Demenzkranke musste.
Meine Mutter die gesundheitlich auch sehr viele Baustellen hat, lebt jetzt dementsprechend alleine.
Sie ist leider nicht mobil und ist in dem immer auf mich oder meine Tante angewiesen, um zu meinen Vater zu fahren oder auch für Einkäufe und Arzttermine.
Was auch einmal die Woche klappt. Ich bin berufstätig und wir wohnen jetzt alle in unterschiedlichen Städten. Sind zwar alle relativ nah angebunden die Städte, aber trotzdem ist es nicht mal eben.
Meine Eltern sind mir immer das liebste und wichtigste in meinem Leben gewesen, sie jetzt so zu sehen, bricht mir gefühlt täglich mein Herz.
Meine Mutter fühlt sich sehr einsam und vermisst meinen Vater natürlich sehr.
Da ich selber so darunter Leide, kann ich meiner Mutter nicht so die große Stütze sein, abgesehen davon, ist meine Mutter immer sehr negativ und wenn sie dann alles aufzählt, fühle ich mich wie verantwortlich dafür, obwohl ich weiß das ich es nicht bin.
Ich weiß Dinge die man nicht ändern kann muss man akzeptieren, aber wenn ich meine Gedanken beobachte, merke ich, dass sie sich zu 80% um diese Situation kreisen.
Meine Eltern gab es nunmal immer im Doppelpack, jetzt leben sie getrennt aufgrund der Krankheit, es ist extremst schwer für mich damit umzugehen.
Hat jemand Tipps besser damit umzugehen oder ist in einer ähnlichen Situation?
Vielen Dank im Voraus.
7 Antworten
Hat deine Mama einen PG? Wenn nicht, könnt ihr einen beantragen? Dann hätte sie zumindest schon mal ein klein wenig Hilfe, unabhängig von euch um einfach wenigstens etwas zu entlasten.
Meine Mama hat einen PG und einmal die Woche kommt jmd vorbei um entweder zu putzen oder ggf, je nachdem einzukaufen usw.
Danke für deine Nachricht. Ja meine Mama hat Pflegegrad 2. Einmal die Woche kommt die Reinigungskraft und manchmal geht sie auch einkaufen anstatt zu putzen.
Mein Vater hatte auch Parkinson, ging vorzeitig in Rente und verstarb wenige Jahre später - wenn ich so alt werden sollte dann schaff ich es nicht mal bis zur Rente. Meine Mutter geht auf 80 zu und kann hat viele Leiden. Ich wohn 150 km entfernt und doch kümmere ich mich drum, obwohl weitere Verwandtschaft es viel näher hat. Schau nach deinen Eltern solange du sie noch hast, egal wie sie drauf sind - ich weiß dass dies oft nicht einfach ist, hab selbst in der Altenpflege mit dementen Menschen zu tun gehabt.
Danke für deine Nachricht. Ja ich bin bei meinem so 2-4 in der Woche, je nach dem wie viel ich privat nach der Arbeit noch zu tun habe. Meine Mutter „vernachlässige“ ich da etwas. Durch ihre negative Energie ( was ich ja verstehen kann) bin ich nach dem Besuch immer extremst ausgelaugt. Es ist ja für mich als Tochter auch nicht Leid. Habe aber letztes Jahr gemerkt, wo meine Eltern gleichzeitig in verschiedenen Krankenhäusern waren, plus den Umzug und das bürokratische ich auch auf mich acht geben muss und mich auch mal etwas zurückhalten muss. Was mir sehr fällt, aber auch ich habe nur diese eine Gesundheit. Und wenn ich schlapp mache, kann ich für keinen da sein. Aber meine Gedanken kreisen ständig um meine Eltern.
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn auch deine Mutter umzieht. Entweder auch in ein Heim oder wenigstens in deine Nähe oder zu dir / euch in die Wohnung, falls das machbar ist.
An den Umgang mit der Situation wirst du dich sicher irgendwann gewöhnen. Das ist nun mal der Lauf der Welt. Genauso, dass du irgendwann ohne sie auskommen musst. Besprich das mit deinem Mann, Freunden, Verwandten, die dich kennen, trösten und dir bestehen können. Sollte das nicht reichen, suche die professionelle Hilfe.
Danke für deine Nachricht. Meine Mutter wohnt schon in einem betreuten wohnen. Da sind meine Eltern ursprünglich zusammen hingezogen. Sie kocht sich aber selber noch ihr Essen und macht alles ziemlich selbstständig. Oft mehr schlecht als recht, aber die schafft es. Dann kam ganz rapide die Demenz meines Vaters, so das meine Mutter das nicht mehr stemmen konnte. Mein Freund und ich ziehen jetzt erst zusammen, es wäre nicht möglich meine Mutter mitzunehmen. Ja du hast Recht, dass ist der Lauf des Lebens. Hätte mir für meine Eltern allerdings noch viele Jahre zusammen gewünscht, aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.
Wie sind deine Eltern denn finanziell aufgestellt?
Wäre es möglich, ein Heim (Seniorenwohnanlage) zu finden, in dem Sie beide wohnen könnten?
Die Mutter im betreuten Wohnen (eigene kl. Wohnung) und der Vater im Pflegebereich? Es gibt solche Häuser. Dann bräuchte sie zumindest nicht kochen, bekäme warmes Essen, kann ihren Mann jederzeit besuchen und hätte nebenbei noch Kontakt zu anderen fitteren Mitbewohnern, denen es ähnlich geht.
Käme ein Sccoter für deine Mutter in Frage? Ist sie früher selber Auto gefahren?
Oder ein Dreirad für Erwachsene?
Sowas hier:
Eine Pflegestufe hat sie wohl nicht? 70 ist ja *eigentlich* noch kein Alter.
Zur Zeit ist es so, das einmal die Woche eine Putzfrau kommt. Ansonsten ist da niemand der zu meiner kommt.
Du kannst *Essen auf Rädern* für sie bestellen und frage mal bei einem Pflegedienst mal nach, dass jemand zum duschen oder waschen kommt.
So ist das Leben eben. Leb selbst und lass dich davon nicht runterziehen :)
Danke für deine Nachricht.
Meine Eltern leben jetzt durch die getrennten Räumlichkeiten vom Sozialamt, da das Geld nicht gereicht hat.
Da habe ich mich auch um alles gekümmert. Bürokratie kann einem schon mal den Nerv rauben.
Ja es war ursprünglich geplant das mein Vater im gleichen Haus wo meine Mutter ist, ein Platz bekommt. Da gibt es 10 Zimmer für Demenzkranke.
Leider war da nichts frei zu der Zeit und ich musste handeln, da meine Mutter nicht mehr konnte. Mein Vater hatte zu der Zeit starke Halluzinationen. Das waren Nebenwirkungen von einem Parkinson Medikament.
Meine Mutter hat auf einmal aus Angst vor zig Jahren das Autofahren aufgegeben.
Generell ist sie sehr unselbstständig, weil mein Vater immer alles gemacht hat (außer kochen) Das ist ihr jetzt zum Verhängnis geworden sag ich mal.
Sie hat einen Rollator und einen Rollstuhl den sie aber nie nutzt. Nur den Rollator.