Kontrollzwang (OCD) in den Griff kriegen?

1 Antwort

Hier ein paar Sachen die mir geholfen haben. Ich hab Zwangssymptome als Symptom einer ziemlich atypischen Depression, so als Kontext.

  1. Ablenken. Wenn du an deinen Zwang denkst, dann machst du etwas anderes. Etwas, das dich mental und vielleicht körperlich fördert, und das dir Spaß macht. Zocken, die eigentliche Arbeit oder Lesen eignet sich da ganz gut.
  2. Seinen Zwang hinterfragen. "Warum wäre es denn so schlimm, wenn ich XY nicht gemacht habe". Was passiert denn zb, wenn du den Flugmodus an hättest? Warum ist das so wichtig? Ist es wirklich so realistisch, das genau in der Sekunde jemand dich dringend braucht? Spoiler: Nein.
  3. Den Zwang auf eine Art stillen, die weniger extrem ist. Viele haben zb Zwänge um das Thema, das Bügeleisen auszustecken. Für die kann es sich eignen, ein Foto mit Zeitstempel vom ausgesteckten Bügeleisen zu machen, damit sie nicht von der Arbeit heim fahren müssen, sondern es reicht, das Foto anzuschauen, wenn der "Oh nein, hab ich XY gemacht" Gedanke zu stark wird. Mir hat es teils sogar gereicht, zu wissen, dass ich das Foto habe, ohne es anzuschauen, wenn ich diese Technik benutzt hab.
  4. Die unterliegenden Probleme bekämpfen, wenn es welche gibt. Bei mir waren die Zwangssymptome eine Folge von Depressionen, und die Depression einzuschränken, indem ich mir Freunde gesucht habe, hat die Zwangssymptome von allein eingeschränkt.
  5. Es durchstehen. Dem Zwang nicht nachgehen, sondern es nicht machen. Wenn dein Gehirn sagt "Kontrollier jetzt dein Handy", sagst du "Nein mach ich nicht, das ist nur ein Zwangsgedanke" und bleibst dabei. Ist schwer, aber früher oder später wirst du das auch tun müssen.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung