Kontingenz Gottesargument entkräften?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dazu einfach mal Chatgpt deine Frage gestellt.

Das kam dabei heraus:

Kritik am Kontingenzargument:
1. Warum muss es ein notwendiges Sein geben?
Kritiker fragen, warum es nicht einfach eine unendliche Kette kontingenter Ursachen geben kann.
Andere argumentieren, dass das Universum selbst als notwendiges Sein betrachtet werden könnte.
2. Unklarheit über die Eigenschaften des notwendigen Seins:
Selbst wenn es ein notwendiges Sein gibt, ist nicht bewiesen, dass dieses Sein die Eigenschaften des klassischen Gottes (allmächtig, allwissend, allgütig) hat.
3. Berufung auf das Prinzip des hinreichenden Grundes:
Einige Philosophen, wie David Hume, bezweifeln, dass alles notwendigerweise eine Erklärung haben muss. Manche sehen das Universum als "brute fact" – es existiert einfach ohne Grund.

So wie ich das sehe, läuft dieses Argument letztendlich auf das "Unbedingter Beweger" hinaus, die erste Ursache von allem.

Und dazu habe ich mir damals notiert:

Kosmologischer Gottesbeweis / Der unbewegte Beweger"Alles muss eine Ursache haben"

Dann Gott ja ebenfalls.

Falls Gott schon immer da war, kann das auch für andere Dinge gelten. Bei der Annahme "Gott war schon immer da" würde sich dieser Beweis ja sogar selbst widersprechen.

Dieser philosophische "Gottesbeweis" wird ausserdem selbst von Philosophen heutzutage kritisiert, also der Ecke aus der dieses Argument ursprünglich kommt, da man z.B. unendliche Kausalketten nicht ausschließen könne:

Als Erste Ursache (lat. prima causa oder causa prima, auch: primum movens) bezeichnet man in der scholastischen Philosophie diejenige Substanz bzw. das Sein, auf das alles (andere) Seiende zurückgeht. Weil aus Sicht dieser und verwandter Philosophierichtungen das nicht aus sich heraus Seiende, d.h. das Nicht-Notwendige (Kontingente) für seine Existenz stets einer Ursache bedarf, müsse es die erste Ursache geben, die absolut oder mit anderen Worten notwendig ist.
Theisten argumentieren, dass diese Erste Ursache mit dem Absoluten, d.h. Gott zusammenfällt. Die Argumentation geht insbesondere auf Aristoteles (πρώτον κινούν ακινήτον, prôton kinoun akinêton, das erste unbewegt Bewegende) zurück und wurde in der Scholastik, vor allem durch Thomas von Aquin, im Rahmen der Natürlichen Theologie weiter ausgebaut.
Dieser Argumentation wird in der heutigen Philosophie in der Regel kritisiert. So wird eingewendet, dass sowohl die Möglichkeit unendlicher Kausalketten nicht ausgeschlossen werden könne, als auch die Identifikation einer Ersten Ursache mit Gott fraglich sei.
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/1433475

Warum aber der letzte Satz? Warum könne man die Ursache nicht unbedingt als Gott identifizieren?

Weil z.B. nach Quantenphysik die fluktuierenden Quanten die Ursache vom Urknall sind, es gab nie "nichts". Und es würde wohl kein Gläubiger diese Quanten als "Gott" bezeichnen.

Auch gibt es diverse Vorstellungen von unpersönlichen Entitäten ohne zielgerichteten Willen, welche dann die Schöpfung auslösten oder durchführten, sowas würden viele Gläubige ebenfalls nicht als Gott durchgehen lassen.

Ausserdem sagen Philosophen, dass es keinen Grund gibt, nur 1 erste Ursache anzunehmen. Wenn man diesem Beweis folgt, könnte es genauso gut mehrere "erste Ursachen" geben.

Moin,

macht wenig Sinn.

Das ist weder eine Frage von Kontingenz, Konsistenz, Kohärenz oder anderen "Enzen".

Eigentlich geht es nur um den Dauerbrenner "Anfangsproblem" das sich aber weder im Rahmen eines primär deterministischen oder primär indeterministischen Interpretationsansatzes jenseits von völlig freier Spekulation (Glauben) sachlogisch strukturierenlässt.

Deterministische Ansätze verschärfen das "Gefühl", dass jeder Wirkung eine Ursache, oder, psychologisch gesehen, jeder Existenz ein Grund vorausgehen "muss; indeterministische Ansätze bleiben aber auch an der Frage hängen, wie aus perfekter Entropie gebundene Arbeit als Struktur ohne Anfangsimpuls enstehen kann - für Glaubensorientierte: Anfangsimpuls _ gleich Schöpfungswille _ "Schöpfer - womit wir wieder in der "Möbiusschleife" der Kausalität stecken würden.

Auch die Frage der Wahl des Ableitungsverfahrens hilft hier nicht weiter: induktive (empiriebasierte)Verfahren führen ins Nichts, weil sie auf Nichts basieren und deduktive (begriffslogisch basierte) in Tautologien weil sie nur "beweisen" was sie selbst voraussetzen.

Beweise lassen sich nur im Rahmen axiomatisch definierter Bezugssysteme führen, wobei die Axiomatik nicht selten selbst zum Problem wird und ein formales System, dass sich selbst beschreibt in Widersprüche, Tautologien oder Unschärfen gerät.

Qualifizierte Verfahren zur Wissensgenerierung müssen also auch mit dem Wissen um ihre Unvollständigkeit, also mit dem Unterschied zwischen Gewissheit und Wahrscheinlichkeit leben. Gute Wissenschaft tut das auch problemlos.

Wissen hat also immer auch eine "äußere" Grenze durch:

a) die fehlende Möglichkeit, Vollständigkeit gültig festzustellen (Falsifikationsprinzip)

b) durch die Abhängigkeit von Definitionen und Theoriebildungen von den jeweils gesetzten Bezugssystemen (Relativitätsprinzip)

Der Versuch, die Existenz von "Etwas" zu beweisen oder zu widerlegen, dessen Existenz selbst nicht einmal zureichend aus den uns zugänglichen Möglichkeiten für eine qualifizierte Wahrscheinlichkeitsthese zum Wahrheitswert einer Aussage oder eines Sachverhaltes ableitbar ist bedeutet, eine Behauptung und nicht einen Sachverhalt beweisen oder widerlegen zu wollen.

Und da sind wir eher bei psychologischen als bei philosophischen Perspektiven menschlicher Versuche, "hinter den Horizont schauen zu wollen.

Ich weiß nict mehr, ob es Feuerbach oder Fichte war, aber ich zitier mal zur Beschreibung des Problems so: " Die Tatsache, dass wir zu einem Gott beten beweist nicht, dass es einen gibt, sondern nur, dass wir einen bräuchten." ;-)


Lordweeb 
Beitragsersteller
 22.11.2024, 00:14

Danke!!

Nein, die Wahrscheinlichkeit, dass es Sterne in unserem Universum gibt, hängt u.a. von der Größe des Universums ab. Dass das Universum zufällig so groß ist, wie es ist und es damit überhaupt Leben und Sterne gibt, liegt bei 1 zu 100 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000

Also einer 100 mit 58 weiteren Nullen

Und weil dies nur EIN Faktor von sehr vielen ist, ist zufälliges Sein, ausgeschlossen. In der Praxis würde die Polizei bei einem offenen Tresor in einer Bank bei 200 000 Kombinationen schon nicht mehr nach Zufall ermitteln, wenn sie feststellen, dass der Bankräuber nur eine Kombination und gleich die richtige eingegeben hat. Nur eine korrupte Polizei würde falsche Zeugen befragen, sich d*mm stellen, richtige Zeugen und Beweise ignorieren und so tun als sei längst alles geklärt, eine aufrichtige Polizei würde nicht mal darüber diskutieren, dass hier nicht mehr gegen den Zufall ermittelt wird.

Die Existenz einer notwendigen Substanz wird aus der Kontingenz der Dinge und der Annahme eines zureichenden Grundes für alles Existierende abgeleitet.

Der Kontingenzbeweis (ex possibili et necessario – Thomas von Aquin) gilt als radikale Gestalt des kosmologischen Beweises. Sein Gedankengang ist folgender: Es gibt nichtnotwendig Seiendes (das Zufällige, Kontingente). Dieses nichtnotwendig Seiende könnte genauso gut nicht sein.

Das beantwortet deine Frage.