Kommunismus oder Anarchismus?
Unabhängig von Realisierbarkeit, welche Utopie findet ihr am schönsten?
15 Stimmen
7 Antworten
Auch Kommunismus wäre letztendlich ne herrschaftsfreie Gesellschaft, in der zwischenmenschliche Beziehungen nicht mehr auf Zwang und Ausbeutung sondern eher freundschaftlich/Kooperativen Verhältnissen beruhen.
da sich allerdings auch paar zwielichtige autoritäre Gruppierungen als kommunistisch bezeichnen (z.B. bürgerliche Kommunist:innen wie die MLPD) und Kommunismus leider stark mit reaktionären Ideologien wie Stalinismus und Maoismus in Verbindung gebracht wird, bezeichne ich mich lieber als Anarchist:in
Meiner Meinung nach ist Anarchismus immer nur eine temporäre Übergangsform, die nicht lange Bestand hat. Die Menschen streben nach Ordnung wie auch immer die aussehn mag. Es wird sich dann zwangsläufig eine andere Gesellschaftsform entwickeln. Ich wäre in einer aufgeklärten und intelligent ausgebildeten Gesellschaft dafür das eben das Volk gemeinsam entscheidet. Aber das ist wirklich eine Utopie, denn mann müsste wirklich jeden von klein auf so erziehn und ausbilden das er oder sie auch wirklich alles versteht. Im Prinzip wäre in dieser Gesellschaft die ich mir vorstelle jeder Wissenschaftler, das ist natürlich jetzt nicht mehr umzusetzen. Das wäre etwas für einen kompletten Neuanfang, nachdem die Zivilisation beinahe ausgelöscht wurde. Ich würde auf jeden Fall einiges an Tempo rausnehmen, wir leben Heute viel zu schnell. Nur wer weiß wie die Dinge funkionieren und wie schwer es ist sie herzustellen, weiß sich auch wirklich zu schätzen, das fehlt Heute.
Peace
Ich finde nichts davon gut.
Anarchie ist das Grauen und funktioniert absolut gar nicht.
Kommunismus ist ebenfalls extrem übel und menschenverachtend.
Herrschaftslosen, auf gegenseitiger Rücksicht
Weil das Eine eben nicht automatisch das andere bedeutet.
In einer herrschaftslosen Gesellschaft wird es IMMER zu erheblich mehr Übergriffen kommen. Selbst angesichts von Strafbarkeit und Gerichtsbarkeit kommt es doch zu unfassbar viel Kriminalität, von Diebstahl bis Vergewaltigung.
Alles, was es jetzt gibt, würde es sowieso geben -- nur eben noch viel mehr, denn viele werden nur nicht kriminell, weil sie Strafen fürchten oder generell Regeln beachten.
Wären alle rücksichtsvoll, wäre das schön. Aber sind alle rücksichtsvoll? Nein, definitiv nicht. Niemals alle.
Bei Kommunismus meinte ich ebenfalls die Idealform
Auch der "ideale Kommunismus" ist menschenverachtend und krass gegen die menschliche Natur.
Menschen sind eben nicht alle gleich. Menschen arbeiten nicht alle freiwillig voll mit. Menschen wollen Belohnung für Leistung. Menschen wollen fair tauschen.
weil wir nicht alle rücksichtsvoll sind, habe ich gefragt, was wir schön finden, nicht was wir realistisch finden.
Na ja, Realismus hin oder her, es geht doch um eine menschliche Gesellschaft. Wie kann man da ausblenden, wie Menschen sind?
Menschen sind nicht alle rücksichtsvoll. Sie klauen, vergewaltigen, morden, schlagen zusammen. Ist Fakt. Das kann man doch nicht ignorieren.
Bei Idealem Kommunismus geht es soweit ich weis auch nicht um gleichschaltung
Schick mir gerne eine Freundschaftsanfrage, wenn du das diskutieren möchtest. Hier wird das zu ausufernd.
Natürlich
Ich finde den Isoismus die schönste Utopie. D.h. dass alle Menschen absolut identisch sind: Gleiches Aussehen, gleiche Haut- und Haarfarbe, alle Denken das selbe, alle tun das selbe, alle sind gleich klug und engagiert, alle haben das selbe gemeinsame Ziel, es gibt keine Konflikte mehr und überhaupt alles ist rosarot.
Also im Grunde so ähnlich wie der Kommunismus gekoppelt mit dem Anarchismus.
Wobei es in der Praxis einfacher sein dürfte, das Aussehen aller Menschen zu vereinheitlichen als deren Denken und Handeln.
Deswegen sind Kommunismus und Anarchismus die Utopien, die als letzte überhaupt jemals funktionieren würden. Es sei denn, man bringt alle Andersdenkenden erstmal um.
Aber es geht doch nicht darum, dass alle gleich sein sollen. Anarchismus kann auch funktionieren, wenn Menschen individuell sind und trotzdem Rücksicht aufeinander nehmen. In der Utopie muss man keine Andersdenkenden umbringen, weil Menschen einender Respektieren.
kann auch funktionieren, wenn Menschen individuell sind und trotzdem Rücksicht aufeinander nehmen
Die Bedingung "wenn sie Rücksicht aufeinander nehmen" ist genau der springende Punkt, weswegen das ganze komplett an der Realität und der Realisierbarkeit vorbei geht und niemals funktioniert.
Wie willst Du alle Menschen dazu bringen, Rücksicht aufeinander zu nehmen?
Was machst Du, wenn der eine meint: "Mord ist nicht gut" und der andere meint "Mord ist ok, wenn ich damit mein Ziel erreichen kann?
Wie willst Du es ohne staatliche Ordnung klären, wenn die einen auf dem Acker eine bienenfreundliche Wildblumenwiese anlegen wollen und die anderen eine arbeitsplatzfreundliche Fabrik?
Ohne staatliche Struktur funzt das nicht.
Aber wenn man 95 % der Realität mal ausblendet, dann sind Anarchie und Kommunismus tatsächlich herrliche Utopien.
Gerade wegen Anarchismus ging es mir ja spezifisch nicht um die Realisierbarkeit. Was ist an einer Herrschaftslosen, auf gegenseitiger Rücksicht basierenden Gesellschaft grauenvoll?
Bei Kommunismus meinte ich ebenfalls die Idealform und nicht die derzeit exestierenden staaten, die sich Kommunistisch schimpfen