Körperliche Erkrankungen, die als "psychisch bedingt" abgestempelt wurden?
Hallo lieber User,
habt ihr schon einmal Erfahrungen damit sammeln müssen, dass ihr unter körperlichen Symptomen gelitten habt und euch euer Umfeld (sei es jetzt die Familie, der Freundeskreis, die Arbeit oder vielleicht sogar behandelne Ärzte) nicht ernst genommen haben und euch erklärt wurde, dass das alles nur psychisch bedingt wäre?
Es gibt natürlich Fälle, wo die Psyche gewisse Beschwerden auslösen kann, jedoch ist das ja nicht immer so.
Wenn ja, wie seit ihr damit umgegangen und wie habt ihr herausgefunden, dass es eine körperliche Ursache gibt?
Vielen Dank für jede Antwort. ^^
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
6 Antworten
Ich hatte tagelang starken Schwindel und bin dann zum Bereitschaftsdienst, nachdem ich umgekippt bin. Wurde alles auf die Psyche geschoben. Ich bestand auf eine Blutabnahme und wurde als hysterisch betitelt. Stellte sich heraus, dass es eine Nebenwirkung von einem Medikament war. Muss aber dazu sagen, dass meine Familie und mein Umfeld die Beschwerden ernst nahm, nur die diensthabende Ärztin eben nicht.
Als ich die Behandlung abbrach, waren die Beschwerden weg. Ich weiß wohin ich in solchen Situationen nicht mehr gehe und gehe nur noch zu den Ärzten meines Vertrauens.
Hallo🌸
Ja, das war der Fall als ich stillen Reflux hatte. Ich habe monatelang keine Luft bekommen. Natürlich bekommt man dann Panik😅 Ein Gastroenterolge hat mir Xanax gegeben damit ich aufhöre.
Ich hab das Zeug natürlich nicht genommen und bin dann zum HNO, der hat die Säure im Hals gesehen und mir sofort was dagegen gegeben, das war meine Rettung🫶🏻
Weit mehr als die Hälfte aller Erkrankungen ist psychosomatischer Natur.
Neueste Studien belegen, dass bei allen Erkrankungen Körper und Psyche zusammenspielen.
Ich litt daran noch nie, habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis aber einige, die psychosomatische Erkrankungen haben, bzw. hatten.
Ich hatte eine Weile lang starke und wiederkehrende Blasenproleme. Bin wirklich jedes Mal zum Arzt weil ich sowas sehr ernst nehme, und mir wurde immer gesagt es sei der Stress und ich solle Tee trinken. Verschrieben wurde mir nichts, keine Antibiotika.
Bin dann zweimal wegen unbehandelter Blasenentzündung im Krankenhaus gelandet weil sie sich zu Nierenbeckenentzündungen weiterentwickelt haben. Absolut keine schöne Erfahrung
Ja, leider. Ich habe seit 2021 eine belastungsabhängige Muskelschwäche. Das heißt, meine Muskeln haben Schwierigkeiten bei Routinetätigkeiten wie Aufstehen, Haare kämmen, kauen, Treppensteigen, mit Stift schreiben usw. Der Hausarzt hat Blut abgenommen, da der CK-Wert aber unauffällig war, hat er meine Symptome als psychosomatisch abgetan und mit dem Satz , "dass es bald verschwinden wird".
Wollte mir eine 2. Meinung holen, habe einen niedergelassenen Neurologen aufgesucht, der mich in die Neuro-Klinik eingewiesen hat. Es hat sich der MADD herausgestellt, ein Enzymmangel, der eine metabolische Myopathie auslösen kann. Vor zwei Wochen habe ich eine erneute Verschlechterung der Symptome bekommen. Zusätzlich steht noch neben dem MADD eine neuromuskuläre Erkrankung als Verdacht.
Die Psyche kann durchaus körperliche Symptome verursachen, das stimmt. Aber leider passiert es relativ schnell, dass voreilig auf eine psychosomatische Diagnose gegriffen wird, aber teilweise doch körperliche Ursachen dahinterstecken und übersehen werden.