Könnte es sein, dass alle Gottesglâubige in der Welt an einem Gotteswahn leiden?

annie80  13.05.2025, 04:08

Was verstehst du unter einem Gotteswahn?

PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.05.2025, 14:50

Der Wahn, dass z.b. ein Herrgott über uns wacht

15 Antworten

An sich würde ich dir gerne zustimmen, dass Problem ist, dass ein Wahn nicht das ist was man von außen sieht und auch nicht das was man gemeinhin annimmt, dass er ist.

Einen medizinisch-pathologischen Wahn sehe ich bei Gottglauben so gut wie nicht. Ich war mal bei einem Psychologen und er meinte Gott sei eine Projektion. Als ich angefangen habe den psychogeistigen "Teil" in diesem Universum zu erforschen, habe ich immer wieder festgestellt: Das beste was es gibt auf der Welt ist in uns drin - also in etwa das was man "Seele", "inneres Licht" "Persönlichkeit", "Die Liebe in uns" oder "Seelengrund" nennt. Der christliche Gott (Liebe, Vater, allmächtig und allwissend) kommt mir deshalb so vor wie eine Projektion unseres eigenen Wesenskerns (kombiniert mit einer Autoritäts- und Über-Ich-Vorstellung).


PESHEVA 
Beitragsersteller
 13.05.2025, 23:43

Was ein Wahn definitiv ist, kann man rein objektiv wohl kaum definieren. Doch vor einem Wahnsinn stehen und diesen fühlen, schon. Doch dieses Gefühl wahnsinnig zu werden, zugeben, das kann kaum jemand. Ich kann so ein Gefühl zugeben. Und ich stehe auch dazu. Es entstand z.b. dadurch, dass ich eines Nachts im Bett liegend nicht einschlafen konnte und mir die unendlichen Weiten und Tiefen des Universums vorstellte, mit seinem etwa 100 Mrd. Galaxien, wobei jede einzelne Galaxie mindestens 100 Mrd.Sterne bzw. Sonnen enthält. Und wenn jede einzelne Sonne dann auch noch von durchschnittlich 10.Planeten umkreist werden, dann wären das 100 Mrd x 1000Mrd Sonnen bzw. Sterne in unserem Universum. Sich sowas bewusst werden, kann schon zum Wahnsinn führen. Doch selbst Astronomen/Kosmologen, obwohl sie das wissen, sind sich dessen nicht bewusst. So auch selbst Ikonen wie A. Einstein oder Stephen Hawking nicht. Denn jedem, dem auch nur annähernd diese unbegreifliche Realität bewusst wird, der wird verrückt.

PESHEVA 
Beitragsersteller
 13.05.2025, 23:51
@PESHEVA

Verrückt wurde ich in jener Nacht nicht, weil ich bewusst diese Gedanken und die damit entstandenen Gefühle verdrängte. Schlechte Idee meint wohl jeder Psychoanalytiker, doch was blieb mir übrig?

Also ich würde das nicht behaupten das jemand der an einen Gott glaubt einen Gotteswahn besitzt! Selbst Albert Einstein hat an etwas höherem geglaubt: "Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch recht primitiver Legenden."

Für mich gibt es keine, die einer logischen Überprüfung standhalten.

Der Witz dabei ist, dass alle sog. "Gottesbeweise" oder "Hinweise auf Gott" sich der Logik bedienen, diese also voraussetzen, um dann letztlich die Logik falsch anzuwenden.

Beispiel:

(1) Alles hat eine Ursache.

(2) Es kann keinen unendlichen Regress an Ursachen geben.

(S) Folglich muss es eine erste Ursache geben, und die nennen wir Gott.

Kritik:

  1. "Ursache und Wirkung" beschreibt das Verhältnis zweier Objekte, die beide existieren müssen. Es gibt daher nicht, wie behauptet, eine "Ursache für Existenz". Lassen wir diese Kritik beiseite, denn damit ist über die Logik des Arguments nichts gesagt.
  2. Ob es einen unendlichen Regress an Ursachen geben kann, ist nicht klar. Ignorieren wir auch das, aber: Wenn alles eine Ursache hat, dann muss es einen unendlichen Regress an Ursachen geben. Somit widerspricht die Prämisse (2) logisch gesehen der Prämisse (1) und umgekehrt - folglich können nicht beide wahr sein.
  3. Wenn es eine erste Ursache gab, so widerspricht dies logisch der Prämisse (1). Die müsste eigentlich lauten: Nicht alles kann eine Ursache haben, wenn wir eine erste Ursache annehmen. Aber dann bricht das Argument zusammen, weil die Schlussfolgerung dann erstens in der Prämisse (1) bereits vorweggenommen wird und zweitens damit das Argument zirkulär ist.⁸

Aus logisch Widersprüchlichem folgt Beliebiges, u. a. auch, dass es einen Gott gibt, oder dass der Mond aus Käse besteht.

Wir finden solche logischen Widersprüche in jedem Gottesbeweis. Manchmal wird das getarnt durch die falsche Verwendung von Begriffen wie Ursache, Zufall, Nichts etc.

Moment mal - was ist mit dem Beweis von Gödel? Bei dem wurde doch bewiesen, dass er logisch korrekt ist?

Ja. Wobei Gödel nicht die klassische Logik benutzte, sondern die Modallogik 2. Ordnung. Was den meisten nicht auffällt: Gödel hat keineswegs bewiesen, dass Gott existiert, sondern nur, dass modallogisch ein Wesen mit maximal positiven Eigenschaften existieren könnte - aber nicht im Mindesten, dass es auch tatsächlich existiert. Das sind zwei verschiedene Dinge, die voreilig durcheinander geworfen werden. Lustig ist, dass dann auch die Existenz des Teufels bewiesen wäre, nämlich, dass es möglich ist, dass ein Wesen mit maximal negativen Eigenschaften existieren könnte. Das wäre dann ebenso göttlich wie Gott auch, nur mit negativen Vorzeichen,

Um einen logischen Beweis für Gott überhaupt haben zu können, muss man die ewige Existenz logischer Regeln auch für Gott als Notwendigkeit voraussetzen - die Logik kann und darf nicht von Gott stammen. Denn das hieße, dass es eine Zeit gab, in der es keine Regeln gab, und wenn keine Regeln gelten, ist alles möglich und nichts wahrscheinlich.

Wenn es Belege für Gott gäbe, so müsste man diese erst mit Logik in solche verwandeln.

Interessant ist auch, dass solche Belege für Gott denkbar und logisch möglich wären - das aber noch nie solche gefunden wurden. Das ist wie mit der Evolutionstheorie: Logisch gesehen wären Beweise, um die Theorie zu widerlegen, möglich - es wurden aber bisher keine gefunden. Das alleine macht die Theorie übrigens nicht wahr, sondern bedeutet lediglich, dass sie die bisher beste Erklärung für die Evolution bietet, die wir haben.

Man muss übrigens deswegen von der Gottesideologie reden und nicht von Gott, weil zwar Beweise für einen Gott gerne voreilig akzeptiert werden, aber Beweise gegen Gott niemals. Wenn man nur Beweise für eine Sache und nicht auch dagegen akzeptiert, nach gleichem Maßstab, wurde man das Opfer einer Ideologie. Die Treffer zählen und die Fehlschläge (Gegenargumente) zu ignorieren ist die Basis allen Aberglaubens.

Der Glauben an Gott aufgrund angeblicher Belege oder Beweise ist also in jedem Fall ein Aberglauben. Speziell wenn man bedenkt, dass die Beweise auf Logikfehlern basieren.

"Daß Glaube etwas ganz anderes sei als Aberglaube, ist unter allem Aberglauben der größte."

PS nur weil Atheisten nicht an Gott glauben heißt das nicht dass das auch ein Wahn ist! Aber hier gibt es sehr viele Gläubige die tatsächlich an einen Gotteswahn leiden, wenn sie behauptet sie reden täglich mit Gott oder sehen den!


helmutwk  13.05.2025, 16:57
Der Witz dabei ist, dass alle sog. "Gottesbeweise" oder "Hinweise auf Gott" sich der Logik bedienen, diese also voraussetzen, um dann letztlich die Logik falsch anzuwenden.

Nein, da wird keine Logik falsch angewandt, sondern es werden andere Grundannahmen benutzt.

Du hast eine Variante des Beweises vom unbewegten Beweger benutzt. Der basiert auf der Philosophie von Aristoteles, und funktioniert tadellos. Du kannst ihn nur kritisieren, weil du kein Anhänger der aristotelischen Philosophie bist, sondern von anderen Grundannahmen ausgehst.

Ob dann deine Grundannahmen richtig sind, ist auch eine offene Frage …

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:08
@helmutwk

Aber Helmut ich kenne Aristoteles sehr gut und auch die gegen Argumente von Immanuel Kant! Du brauchst mich nicht aufklären den ich kenne namhafte Historiker und Theologen!

helmutwk  13.05.2025, 17:26
@Rudolfo1957

Dann solltest du auch wissen, dass da kein Logikfehler vorliegt, sondern andere Grundannahmen.

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:36
@helmutwk

Von mir aus! Mir sind die abrahamitischen Hirtenreligionen zu dumm!

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:45
@helmutwk

Man kann sehr gut ohne Religion leben, besser, als man glaubt, wenn man noch religiös ist (den meisten fehlt der Vergleich, man hat ihnen fest eingeredet, sie bräuchten Religion).

Aber ohne die moderne Wissenschaft kann man nicht sehr gut leben. In den letzten 100 Jahren hat die Wissenschaft unsere Lebenserwartung fast verdoppelt, will man auf die Hälfte seines Lebens verzichten? Wir haben heute sehr gute Schmerzmittel, will man lieber alle Schmerzen ertragen, und was ist, wenn man chronische Schmerzen bekommt?

Denn heute lebenden religiösen Menschen ist eines gemeinsam, mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen (den Amish, z. B.): Sie nehmen alles in Anspruch, was die Wissenschaft produziert, weil man weiß, dass es funktioniert. Selbst die Autos von Junge-Erde-Kreationisten fahren mit Benzin, das man nicht gefunden hätte, wenn man davon ausgegangen wäre, dass die Erde maximal 10.000 Jahre alt ist.

Es kann einem egal sein, ob religiöse Menschen vorgeben, die Wissenschaftler nicht ernst zu nehmen oder vielleicht doch, wenn ihr Verhalten sie so oder so Lügen straft. Wenn mir jemand vorlügt, dass er die Wissenschaft nicht ernst nimmt, über einen Computer, den es ohne die Wissenschaft nicht gäbe, wie soll ich diese Person dann ernst nehmen? Wieso sollte ich jemandem vertrauen, der vorgibt, der Wissenschaft nicht zu vertrauen, es dann aber mit großer Selbstverständlichkeit doch tut, in allen Lebenslagen?

Es ist doch so: Wenn mir jemand erzählt, dass er einem Architekten, der eine Brücke gebaut hat, nicht vertraut, ihn für einen Schwindler hält, den man nicht ernst nehmen kann — aber dann ohne zu Zögern jeden Tag über diese Brücke geht, die angeblich nicht halten soll, was sie verspricht, wie ernst kann ich dann diese Person nehmen? Überhaupt nicht, kein bisschen, es handelt sich höchstens um jemanden, über dessen willentliche Ignoranz man sich lustig machen kann.

Wir sind auch hier auf Gutefrage umgeben von Leuten, die meinen, man müsse die Wissenschaft nicht ernst nehmen — über ein Medium, das wenn man die Wissenschaft nicht ernst nehmen kann, ihre Botschaft nicht transportieren könnte. Ist das nicht ausgesprochen lustig? Diese Komiker kann man unmöglich ernst nehmen, und es ist lustig, wenn sie mir vorschwafeln, sie würden die Wissenschaftler nicht ernst nehmen. Echt jetzt? Anders reden als handeln, wenn es bewusst ist, nennt man lügen. Warum soll ich in religiösen Dingen Menschen vertrauen, die in solchen Fragen lügen? Und wenn sie nicht lügen, sondern das tatsächlich glauben, ist es sogar noch schlimmer: Ich kann niemanden ernst nehmen, der sich selbst so gut etwas vormachen kann, der sich selbst belügt, und vertrauen kann man solchen Leuten schon überhaupt nicht. Gleich, ob sie bewusst lügen oder sich selbst etwas vorlügen.

Wenn also ein religiöser Mensch meint, er nehme die Wissenschaft nicht ernst, dann prima, dann weiß ich, was ich von ihm halten kann — nämlich nichts. Ernst nehmen kann ich ihn nicht.

helmutwk  13.05.2025, 17:46
@Rudolfo1957
Man kann sehr gut ohne Religion leben

Kommt darauf an, wer »man« ist. Ehemalige Atheisten sehen das vermutlich anders.

Manche schon - die religiösen Fanatiker ohne Bezug zur Wahrheit des biblischen Evangeliums. Doch ein Wahn wäre ja Einbildung falscher Tatsachen. Aber Gott existiert. Es hat noch keiner das Gegenteil beweisen können. Man muss es nur erkennen wollen. Und es gibt unzählige Christen die im Laufe der Jahrhunderte glaubhaft versicherten in ihrem Leben Gott und Vergebung konkret erfahren zu haben - trotz Verfolgung und Anfeindungen (Johannes 3, 16-18). Man könnte die Frage daher auch umdrehen und fragen ob die Nichtgläubigen einem atheistischen Wahn verfallen sind?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Rudolfo1957  13.05.2025, 07:09

Es gibt aber auch keinen Beweis für Gott und du hast bis heute noch keinen vorgelegt!!!

Interessant ist auch, dass solche Belege für Gott denkbar und logisch möglich wären - das aber noch nie solche gefunden wurden. Das ist wie mit der Evolutionstheorie: Logisch gesehen wären Beweise, um die Theorie zu widerlegen, möglich - es wurden aber bisher keine gefunden. Das alleine macht die Theorie übrigens nicht wahr, sondern bedeutet lediglich, dass sie die bisher beste Erklärung für die Evolution bietet, die wir haben.

Man muss übrigens deswegen von der Gottesideologie reden und nicht von Gott, weil zwar Beweise für einen Gott gerne voreilig akzeptiert werden, aber Beweise gegen Gott niemals. Wenn man nur Beweise für eine Sache und nicht auch dagegen akzeptiert, nach gleichem Maßstab, wurde man das Opfer einer Ideologie. Die Treffer zählen und die Fehlschläge (Gegenargumente) zu ignorieren ist die Basis allen Aberglaubens.

Der Glauben an Gott aufgrund angeblicher Belege oder Beweise ist also in jedem Fall ein Aberglauben. Speziell wenn man bedenkt, dass die Beweise auf Logikfehlern basieren.

"Daß Glaube etwas ganz anderes sei als Aberglaube, ist unter allem Aberglauben der größte."

joergbauer  13.05.2025, 14:17
@Rudolfo1957

Hebräer 11, 1-3: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist".

joergbauer  13.05.2025, 14:20
@Rudolfo1957

Der Glaube ist aber die Lösung jedes Problems - und der Text sagt daß man eben so einiges erst dann wirklich wissen kann, wenn man von seinem Unglauben weg kommt! Das ist die Aussage.

Rudolfo1957  13.05.2025, 15:13
@joergbauer

Lassen wir das! Ich lebe besser ohne Glauben und ein Glaube hatte noch nie eine Lösung!

helmutwk  13.05.2025, 16:36
@Rudolfo1957
Das Problem Glauben heißt nichts wissen!

Also wenn ein Fußballtrainer sagt: »Ich glaube an meine Mannschaft«, dann will er sagen, dass er nicht weiß, ob diese Mannschaft existiert? ;)

Glaube im religiösen Sinn ist kein Nicht-Wissen, eher das Gegenteil.

Auch in der Bibel steht, dass ein Glaube, der nur darin besteht, dass man denkt, dass es Gott gibt, nichts wert ist.

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:06
@helmutwk

Au weh! Wie ich sehe hast du Philosophie studiert 👍 Gratulation dass du Formulierungen nicht erkennen kannst! Der Vergleich hinkt ganz schwer!

Gott ist eine literarische Erfindung von Männern aus einer total patriachalischen Zeit, mehr nicht!

joergbauer  13.05.2025, 17:10
@Rudolfo1957

Das ist ja dann im Grunde die Wahrheit - du willst nicht glauben, weil du damit besser lebst - unabhängig von Gottes Existenz. Das kannst du natürlich tun und keiner wird dich daran hindern. Um die Lösung zu verstehen und anzuerkennen (im Glauben) muss man sicherlich vorher erst einmal das Problem erkennen (Johannes 3, 16-18). Sonst macht Glaube ja tatsächlich keinen Sinn - ansonsten schon!

helmutwk  13.05.2025, 17:24
@Rudolfo1957
Wie ich sehe hast du Philosophie studiert

Nö, aber ich habe mich mit dem beschäftigt, was in der Bibel steht. Öfter auch mit Blick auf dem Grundtext.

Der Vergleich hinkt ganz schwer!

Der hinkt nur, wenn du nicht weißt, was »Glaube« im christlichem Sinn ist. Die Formulierung des Trainers beschreibt ziemlich genau, was mit Glaube (gr. pistis) in der Bibel gemeint ist. Jedenfalls in der Regel, in Apg 17,31 übersetzen moderne Übersetzung das Wort auch mit »Beweis« (aus gutem Grund). Und auf eine Stelle, in der es eher das bedeutet, an was du denkst, habe ich ja auch schon hingewiesen.

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:34
@helmutwk

Dann solltest sich genauer auseinander setzten!

Im Gegensatz zu Aristoteles lehnt Kant die Idee eines unbewegten Bewegers ab. Er argumentiert, dass wir mit unserer Vernunft auf der Grundlage der empirischen Erfahrung die Ursachen der Naturbewegungen erkennen können und dass wir uns nicht auf die Vermutung einer ersten, unbewegten Ursache verlassen müssen, die außerhalb der Natur liegt.

Kants Kritik an der Metaphysik und seinen Transzendentalphilosophie basiert auf der Einsicht, dass die Vernunft allein nicht über die Grenzen der Erfahrung hinaus gelangen kann, um Wissen über die Natur zu gewinnen.

Er kritisiert die Verwendung des unbewegten Bewegers als Gottesbeweis, da er die Vernunft auf die Vermutung einer Ursache außerhalb der Natur und des Erfahrbaren reduziert. 

Nachdenken! Aber wenn du willst können können auch über Finite Elemente diskutieren! Darin habe ich promoviert!

helmutwk  13.05.2025, 17:45
@Rudolfo1957
Im Gegensatz zu Aristoteles lehnt Kant die Idee eines unbewegten Bewegers ab

Das ist offensichtlich falsch angehängt. Hier habe ich erklärst, was Christen meinen, wenn sie von »ich glaube an Gott« reden, und dazu ein Zitat eines Fußballtrainers zur Illustration benutzt.

Dass Kant nicht von der aristotelischen Philosophie ausging, ist mir bewusst und geht auch aus dem hervor, was ich gesagt habe. Mehr hier zu sagen wäre off-topic.

Rudolfo1957  13.05.2025, 17:47
@helmutwk

Wie du meinst! Du hast wie ich merke auch in mehreren Studien promoviert!

Gratulation

helmutwk  13.05.2025, 17:50
@Rudolfo1957

Man muss nicht promovieren, um sich besser als der Durchschnitt auszukennen.

Ich weiß auf jeden Fall, was mit »ich glaube« im christlichen Sinn gemeint ist. Um zu sehen, dass das Zitat vom Fußballtrainer passt, reicht das aus, irgendein Studium ist nicht nötig.

Rudolfo1957  13.05.2025, 18:05
@helmutwk

Da hast du recht, doch der Vergleich ist vollkommen falsch aber OK!

Ich glaube heißt trotzdem nichts wissen! Beispiel die 4 Evangelisten der Geschicht die du ja perfekt kennst:

Zunächst schrieb ein anonymer Autor das Evangelium, das man heute als Markusevangelium bezeichnet. Der Name ist willkürlich gewählt, wie auch der der anderen Evangelien. Ich benutze die gängigen Bezeichnungen. Keiner der Autoren hat sich getraut, seinen Namen unter das Evangelium zu setzen, das spricht eigentlich schon Bände. Das war selbst damals kaum üblich, es sei denn, man verfasste eine kritische Schrift, mit der man bei einer Obrigkeit in Ungnade fallen könnte. Dazu gehörten aber kaum die Evangelien, denn abweichende religiöse Schriften kann man leicht als Spinnerei abtun — das war damals wie heute so üblich.

Das Matthäusevangelium ist wesentlich eine Abschrift des Markusevangeliums. Der Autor korrigierte lediglich die teils gravierenden Fehler, die der Autor des ersten Evangeliums gemacht hat. Der von uns als Markus bekannte Autor kannte offensichtlich weder die Geografie Palästinas noch die jüdischen Sitte und Gebräuche so genau wie der Autor des Matthäusevangeliums. 90% des Textes des Matthäusevangeliums stammt fast wörtlich aus dem Markusevangelium, man kann sich überlegen, wie wahrscheinlich es ist, dass der zweite Autor den ersten nicht gekannt hat. Ob sie sich persönlich kannten kann man aber kaum beantworten.

Das Matthäusevangelium muss man, nach damaligem wie heutigem Stand, als Plagiat bezeichnen. Weniger Übereinstimmung als die gegebene reicht zu diesem Urteil aus. Die Theologen verbrämen das gerne, sie bezeichnen die ersten drei Evangelien als synoptisch, von dem Wort Synopsis, d. h., Zusammenschau.

Das Lukasevangelium übernimmt immerhin noch 50% der Texte teils wörtlich von dem Markus- und Matthäusevangelien, was es extrem unwahrscheinlich macht, dass der Autor mit dem willkürlich verliehenen Namen Lukas die beiden anderen Evangelien nicht vorliegen hatte. Lukas korrigierte die vorliegenden Evangelien, anders als Markus und Matthäus gab er seinem Text sogar eine Einleitung.

Angeblich gab es für alle Texte eine gemeinsame Quelle namens Q (Q wie Quelle). Diese These wird zunehmend kritisiert, wie kritische Textstudien zeigen, ist diese Annahme überflüssig. Jeder der Evangelisten nahm sich Freiheiten heraus, die man sonst nur bei Romanautoren findet.

Sicher hat auch der Autor des Johannesevangeliums die anderen Evangelien gekannt, aber er hatte theologisch eine abweichende Meinung, die sich in seiner Geschichte widerspiegelt. Ohnehin sind die Evangelisten sich über die Theologie uneinig, jeder korrigiert daher den anderen. So werden vier verschiedene Jesusse beschrieben, mit vier verschiedenen Theologien, wer versucht, das zu harmonisieren, der erfindet einen fünften Jesus mit einer fünften Theologie. Im Grunde arbeitet derjenige auch nicht anders als die Evangelisten, die mit ihren Vorläufern dasselbe machten — abgesehen von Markus, aber es ist möglich, dass auch er Vorlagen hatte. Allerdings hat auch der erste Evangelist Texte aus dem AT genommen und daraus seine Handlung gestrickt, inklusive der Übersetzungsfehler des griechischen AT. Das hat man dann als "Prophezeiung" verbrämt, dass es sich um Vorhersagen handelt, dieser Unfug wird auch heute noch verbreitet. Das geht, weil die meisten Christen die Bibel weder gelesen geschweige denn verstanden haben, fast jeder kennt nur von den Kirchen sorgfältig ausgesuchte Auszüge.

Das nenne ich Glauben und null wissen!

Was ist, wollen wir uns über spezielle Probleme der Quantenmechanik unterhalten oder weiter in der Geschichte des Christentums herumbewegen???? Vielleicht kannst du mir ja Gott beweisen!!!

joergbauer  13.05.2025, 21:54
@Rudolfo1957

Ich muss dir gar nichts beweisen. All die Christen die im Glauben wissen daß es Gott gibt und ihnen ihre Sünden vergeben wurden, wissen warum sie glauben. Sie haben durch das Wirken Gottes in Jesus Christus ihr Heil und ihre Zukunft erkannt. Wenn du das für ein Märchen hälst, ist es deine Sache. Im übrigen sind die vier Evangelien jeweils aus einem bestimmten Blickwinkel geschrieben weil Gott es so wollte.

Rudolfo1957  14.05.2025, 06:54
@joergbauer

Gott hat gar nichts gewollt und die 4 Evangelien sind voll von Widersprüchen der Superlative!

Jesus ist historisch ein sterblicher Wanderprediger gewesen, aus dem man einen Gott machte, mehr nicht!

Ihr redet immer nur ohne irgendwelche Beweise, nur Hypothesen und schwurbeleien!

joergbauer  14.05.2025, 08:27
@Rudolfo1957

Du hast wirklich keine Ahnung und weißt es definitiv nicht besser. Menschen die sich damit beschäftigt haben und sich auskennen, sehen es völlig anders als du. Woher hast du denn dein Wissen? Sage es doch wie es ist: Du willst nicht an Gott glauben unabhängig davon ob es ihn vielleicht doch geben könnte...! Das wäre zumindest mal ehrlich.

Rudolfo1957  14.05.2025, 09:10
@joergbauer

Aber Joergi 😉 Wenn du einen Bruchteil meines Wissen hättest könntest du mitreden!

joergbauer  14.05.2025, 09:25
@Rudolfo1957

Das kannst du nur behaupten wenn du einen Vergleich mit mir oder anderen ziehen kannst - das bezweifele ich begründet. Zudem trifft durch so eine arrogante Aussage das auf dich zu was in Jesaja 5,21 steht: "Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug"! Noch einen angenehmen Mittwoch Rudölfchen....

helmutwk  16.05.2025, 15:43
@Rudolfo1957
Keiner der Autoren hat sich getraut, seinen Namen unter das Evangelium zu setzen … Das war selbst damals kaum üblich

Das war damals nicht unüblich. Kam vor, dass ein Autor seinen Namen nannte, , aber musste nicht sein. Du beurteilst mit Maßstäben einer anderen Zeit und kommst deshalb zum falschen Ergebnis.

Der von uns als Markus bekannte Autor kannte offensichtlich weder die Geografie Palästinas noch die jüdischen Sitte und Gebräuche so genau wie der Autor des Matthäusevangeliums

Wo siehst du denn da Fehler, die in Matthäus korrigiert wurden?

90% des Textes des Matthäusevangeliums stammt fast wörtlich aus dem Markusevangelium

Das ist faktisch falsch. Informiere dich mal über die sog. »Logienquelle«, aus der fast genauso viel stammt wie aus Markus. Wobei man bei einer nicht erhaltene Quelle natürlich nicht weiß, ob es nur eine (oder mehrere) waren, etc.

doch der Vergleich ist vollkommen falsch aber OK!

Wenn du ihn für falsch hältst, weißt du immer noch nicht, was »glauben an« im christlichen Sinn meint. Tipp: Die Gute Nachricht Bibel übersetzt das Wort i.d.R. mit »vertrauen«.

Das Lukasevangelium übernimmt immerhin noch 50% der Texte teils wörtlich von dem Markus- und Matthäusevangelien, was es extrem unwahrscheinlich macht, dass der Autor mit dem willkürlich verliehenen Namen Lukas die beiden anderen Evangelien nicht vorliegen hatte.

Die von der Mehrheit der Forschung akzeptierte Zweiquellentheorie besagt, dass Lukas Markus vorliegen hatte, Matthäus aber nicht. Von wem hast du denn deine Darstellung?

Angeblich gab es für alle Texte eine gemeinsame Quelle namens Q

Nein, Q (auch Logienquelle genannt) gilt als Quelle für den Stoff, der in Markus nicht vorkommt.

Du schreibst so allgemein, dass es schwer fällt, darauf konkret zu antworten. Aber dein wirkt so, als ob du da irgendwelche Klischees aufgenommen hast, d.h. du glaubst, dass die Evangelien unzuverlässig sind und sich widersprechen. In diesen Fall gilt: Glaube ist nicht Wissen. ;)

Vielleicht kannst du mir ja Gott beweisen!!!

Ein Beweis ist immer ein Schluss von als wahr vorausgesetzten Aussagen auf davon abgeleitete, und somit als wahr erwiesene Aussagen. Wenn ich dir Gott beweisen soll, musst du mir schon sagen, auf welche unbewiesenen Voraussetzungen dich der Beweis stützen soll.

Hm...

Teilweise (Offb.17,1-14)

stimmt das (Offb.12,9).

Manchmal aber auch nicht (Lk.12,32; Joh.14,6).

Woher ich das weiß:Recherche

Rudolfo1957  13.05.2025, 18:07

Kennst du überhaupt die Entstehung der Evangelien weil du die immer reinwirst?

PESHEVA 
Beitragsersteller
 13.05.2025, 10:23

Mit teilweise schon, meinst du wahrscheinlich auch die Leute im Vatikan. Stimmt es oder habe ich Recht?

Soweit würde ich nicht gehen.

Bei manchen ist das sicherlich so, speziell wenn es in fanatischem Verhalten sich äussert, aber nicht immer ist der Gottesglaube ein Wahn.

Vielen gibt es Halt und Inspiration im Leben.

Ich finde eher das grundsätzliche Verteufeln jeglicher religiösen Ausprägungen als problematisch.


PESHEVA 
Beitragsersteller
 12.05.2025, 23:36

Mit meiner Frage will ich kein einziges religiöses, aber auch kein einziges nicht religiöses Verhalten verteufeln. Doch wer felsenfest z.b. behauptet, es gäbe einen Gott oder es gäbe keinen Gott, der kann sich zumindest irren. Zu 50% der Gottesglâubige und zu 50% der Atheist. Beide aber sind sich zu 100% sicher, dass es einen Gott oder keinen Gott gibt. Und das grenzt schon an einem Wahn. Wer aber weder das eine noch das andere behauptet, der kann sich in dieser Angelegenheit nicht irren

Mahakaruna  12.05.2025, 23:39
@PESHEVA

Entschuldige, ich meinte nicht dich persönlich.
Ich beobachte nur diese Haltung vermehrt.