Können sie (CHRIST) mir bitte das ALTE TESTAMENT erklären?

16 Antworten

Die Begriffe AT / NT (Altes / Neues Testament) kommen in der Bibel nicht vor. Sie sind Erfindungen von Menschen und sind irreführend, da sie suggerieren, dass Teile der Bibel veraltet sind und durch neue Teile ersetzt werden mussten.

Tatsache ist, dass lediglich das mosaische Gesetz von Jesus mit seinem Tod beendet wurde (Rö. 10:4). Das sogenannte AT besteht aber nicht allein aus dem mosaischen Gesetz. Dieses Gesetz macht nur einen sehr geringen Teil der hebräisch-aramäischen Schriften (sogenanntes AT) aus.

Dass Jesus diese hebr.-aram. Schriften („AT“) nicht als veraltet und hinfällig betrachtete, erkennt Du daran, dass er selbst eifrig aus diesen Schriften zitierte. Siehe dazu z. B. Matthäus, Kapitel 4, wo Jesus auf die drei Versuchungen Satans dreimal aus den hebr.-aram. Schriften zitierte.

Zwar ist das mosaische Gesetz beendet. Deshalb brauchen Christen keine Tiere mehr opfern. Aber die darin enthaltenen Grundsätze gelten für ewig.

Auf der Grundlage dieses mosaischen Gesetzes (einschliesslich der 10 Gebote) führte Jesus etwas Neues ein: Gehorsam gegenüber Gott nicht mehr per gesetzlicher Verordnung, sondern aus Herzens-Liebe zu Gott. Jesus fasste das so zusammen:

„‚Liebe Jehova, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deinem ganzen Denken.‘

Das ist das wichtigste und erste Gebot. 

Das zweite ist ihm ähnlich und lautet: ‚Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.‘ 

Diese zwei Gebote sind die Grundlage für das ganze Gesetz [ mosaisches Gesetz] und die Propheten [der Rest der hebr.-aram. Schriften].“ (Mat. 22:37-40)

Statt also die Bibel mit der irreführenden Bezeichnung „Altes / Neues Testament“ zu versehen, sollte man sie als das bezeichnen, was sie wirklich ist: das Wort Gottes, das aus den hebr.-aram. [sogenanntes „AT“] und den christlich-griechischen Schriften [sogenanntes „NT“] besteht.

Das entspricht auch den inspirierten Worten aus 2. Tim. 3:16:

“Die ganze heilige Schrift ist von Gott eingegeben ...“.

  1. Nein.
  2. Nein.
  3. Nein.

Das "alte Testament" (Das ist der Name einer Sammlung und nicht der Name eines Testaments!) sind die Geschichte, Gesetze und Überlieferungen des Volkes Israel. Da gibt es keine Ablösung durch etwas Neues. Auch Jesus sagte, dass er nicht kam, um das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen.

Alle drei Theorien falsch. Das alte Testament kündigt die Ankunft eines Messias an das sich in Jesus erfüllt hat. Die Briefe und Schriftstücke die zu dieser Zeit von den Aposteln und anderen geschrieben wurden, wurden zusammen getragen und als neues Testament gebunden

AT ultra grob:

Gott erschafft alles und möchte mit den Menschen sein (wichtiger Punkt), bringt ja nix nur mit einem Menschen zu sein also will er ein Volk haben.

Ein Volk das lieber stirbt als das Leben zu wählen, kann Gott nur verlassen, deswegen möchte er durch seinen Sohn Jesus im NT ein Volk schaffen, was das Erbe empfängt, was er schon dem Volk Israel versprochen hat.

1. Punkt: Gott hätte mit dem Volk Israel einen Vertrag (Bund). Da sich da keiner dauerhaft dran gehalten hat, hat Gott den alten Bund für veraltet erklärt und einen neuen gemacht mit Jesus.

2. Punkt: verändert haben die Juden das indirekt. Nicht unbedingt das Schriftstück an sich, sondern mehr durch ihre Rituale und Überlieferungen, sind sie mehr und mehr der Schrift abgewichen.

3. Punkt: die Regeln sind nach wie vor sie gleichen und genauso streng, nur dass sie nicht auf einer fleischlichen Eben sind (wie zb das schlachten von Tieren), sondern auf einer geistlichen.

Das AT (= "Alte Testament") ist neben dem NT (= "Neues Testament") nur aus einem Grund in der Bibel enthalten:

Erst das AT gibt dem NT so etwas wie eine "Legitimation". Das NT "borgt" sich seine Autorität vom AT, und es wurde, wie ein Theologe mal sagte, mit "alttestamentlichen Farben gemalt".

Wenn man sich die Evangelien wirklich genau anschaut — und zwar als alten Text, nicht als eine Ansammlung wahrer Geschichten — dann sieht man, dass diese eine Form des "Midrash" darstellen. Midrash ist die Suche nach einer "verborgenen geheimen Botschaft" in einem Text. Ein Beispiel für Midrash ist der sog. "Bibelcode". Das war vor einiger Zeit der letzte Schrei bei der Suche nach einer Geheimbotschaft:

Wenn man den hebräischen Text des AT nimmt, ihn willkürlich in einer Matrix anordnet, und dann den Text horizontal, vertikal, diagonal vorwärts- und rückwärts liest, entstehen angeblich irgendwelche Vorhersagen bedeutender Ereignisse, wenn man diese weit hergeholt interpretiert. Es wurde behauptet: Das geht nur mit der Bibel.

Das ist Quatsch, wie jemand gezeigt hat, das geht auch mit dem Roman "Moby Dick". Es funktioniert mit jedem hinlänglich langen Text auf Hebräisch. Man kann dann die erstaunlichsten "Vorhersagen" daraus konstruieren.

Man kann jeden Text nach Geheimbotschaften durchforsten. Wenn man den Kontext ignoriert — das muss man —, dann kann man "erstaunliche" Dinge hineinlesen.

Genau auf diese Weise entstand das Christentum: Man las aus dem AT mit willkürlich und oft arg an dünnen Haaren herbeigezogenen "Geheimbotschaften" das Kommen eines göttlichen Gesandten, der sich am Kreuz für die "Sünden" der Welt opfern würde. Aus dieser willkürlichen Sammlung von Zitaten aus dem AT wurden dann die Evangelien konstruiert.

Dauernd "erfüllt" sich eine angebliche Prophezeiung aus dem NT. Dabei dient alles als Prophezeiung, jeder Satz kann dazu verwendet werden. Wie gesagt, man muss nur den Kontext ignorieren. Wenn Christen erzählen, man dürfe Bibelzitate nicht aus dem Kontext nehmen und interpretieren, so ist das unglaublich lustig: denn genau auf diese "verbotene" Weise ist das NT entstanden.

Man muss nur mal das Matthäusevangelium nehmen, und es wirklich und aufmerksam, ohne "göttliche Scheuklappen", lesen: Dauernd erfüllt sich irgendeine "Prophezeiung" aus dem AT. Und dann muss man sich den Kontext der zitierten Sätze ansehen — nichts davon ist als Prophezeiung gemeint. Deswegen haben die Juden das Christentum nie so richtig anerkannt, weil auch sie dieses Verfahren für schwachsinnig hielten.

Noch heute argumentieren leichtgläubige Christen gerne mit den "Tausenden erfüllter Prophezeiungen". Aber sie übersehen, dass alle Geschichten exakt so konstruiert wurden, dass sich die angebliche Prophezeiung erfüllt. Das wird dort deutlich, wo die Evangelisten auf eine fehlerhafte Übersetzung zurückgreifen. Da die Evangelisten kein Hebräisch konnten, mussten sie die griechische Übersetzung nehmen, und die enthielt einige Fehler.

Das ist teilweise sogar recht lustig! So gibt es eine Stelle bei der Taufe von Jesus im Jordan: Wie macht man es, dass Gott in dieser Geschichte, als er vom Himmel herab redete, so klingt wie der Gott des AT? Ganz einfach: Man stückelt den Text aus lauter Zitaten aus dem AT zusammen, in denen Gott redet. Dann klingt Gott wie "Gott".

Man soll also ernsthaft glauben, dass Gott eine wichtige Ankündigung macht, und sich dann aus der griechischen Übersetzung des AT selbst zitiert. Ernsthaft? Oder muss man nicht annehmen, dass niemand den Text behalten hat, es keine Zeugen dafür gab, und man sich das aus den Fingern sog, indem man das AT wie eine Wühlbox im Gang von "Kaufland" benutzte?

Ohne das AT wäre das NT nur ein Buch voller wundersamer und unglaublicher Geschichten, die selbst damals kaum jemand ernsthaft geglaubt hätte. Indem man das AT nachahmte und als eine Art Steinbruch für zusammengeschusterte "Prophezeiungen" benutzt, erbt man seine "Autorität".

Das NT ist ein Plagiat des AT, vor allem die Evangelien. Ohne AT gäbe es kein NT, und ohne AT gäbe es keinen Inhalt, keine Geschichten, keine Prophezeiungen, keine Autorität, keine Gläubigen, kein Christentum. Das Christentum basiert nicht auf Historie oder Augenzeugenberichten, sondern auf Versatzstücken aus dem NT (und anderer Quellen, die Wunderberichte des Johannesevangeliums wurden alles aus dem Leben des Apollonius und Pythagoras abgeschrieben, die Jesusgeschichte erinnert stark an die Odyssee).

Heute würde man "Fanfiction" dazu sagen. Literarisch und von der Form her gesehen haben die Evangelien das Format eines Romans.

Die Gläubigen halten sich so oder so an alles, was sie glauben, und nicht an das, was sie nicht glauben. Jeder zieht sich — meist ohne Kontext — aus der Bibel heraus, was ihm gerade so in den Kram passt.

Oder kurz gesagt, Christen ahmen letztlich die Evangelisten nach, sie benutzen ein Buch als eine Wühlbox für aus dem Kontext gerissene Ideen mit sehr freier Interpretation.

Das wird dann lustig, wenn jemand meint, er müsse das "wörtlich" interpretieren. Wichtig ist nicht, was da steht, sondern dass man es so interpretieren kann, dass es zu dem passt, was man sowieso für richtig hält, selbst wenn man die Bibel nie gelesen hat — wie die meisten Christen.