Können Rückkopplungen Lautsprecher zerstören?

7 Antworten

Ob der Ton eine reine oder eine unreine Sinusform hat spielt keine Rolle. Wie hier schon erläutert kann eine Rückkopplung Lautsprecher überlasten. Bei dynamischen Systemen gibt es zwei verschieden Formen der Überlastung: 1. Die Spule wird zu heiß und brennt durch, weil zu viel Strom fließt. 2. Der Hub der Membran samt Schwingspule und Träger wird zu groß. Entweder fliegt das Zeug weg oder, wahrscheinlicher, der Schwingspulenträger stößt mechanisch an und verbiegt sich.

Variante 2 (anstoßen) betrifft meistens Tieftöner, Variante 1 (durchbrennen) Mittel- und Hochtöner sowie Breitbandsysteme.

Damit kommen wir zu einem weiteren Punkt: Werden Mehrweglautsprecher benutzt (2-Weg = ein keines und ein großes System pro Kiste, 3-Weg = ein kleines und ein mittleres sowie ein großes pro Kiste) oder Breitbandlautsprecher (1 System oder nur gleich große Systeme in einer Kiste)? Letztere sind gegenüber Rückkoppelungen relativ unempfindlich, wenn die maximale Verstärkerausgangsleistung niedriger als ihre Belastbarkeit ist (siehe weckmannu).

Anders bei Mehrweglautspechern. Da sorgt eine Weiche dafür, daß die einzelnen Frequenzbereiche (zum Beispiel 2-Weg tief und hoch) auf die dafür bestimmten Systeme verteilt werden. Bei durchnittlicher Musik verteilt sich die Leistung (entsprechend der Amplitudenstatistik) dann etwa zu 80% tief und 20% hoch. Dementsprechend sind die System dimensioniert. Kommt jetzt ein hoher Pfeifton, dann leitet die Weiche ihn mit der gelieferten Verstärkerleistung an den kleinen Hochtonlautsprecher. Der wird das nicht lange vertragen! Deshalb ist das pfeifen nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich.

Progo  21.12.2008, 00:36

Dem Mikrofon tut Rückkoppelungspfeifen nichts, eher den Ohren der Anwesenden. Das kann bis zum dauerhaften totalen Hörverlust (Gehörschaden, Taubheit) gehen, wenn Jemand direkt vor dem Lautsprecher steht.

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Der Verstärker sollte wegen des Klangs stärker sein als die Lautsprecher, damit er die Lautsprecher auch wirklich "im Griff" hat. Deswegen dreht man den Verstärker auch niemals auch nur annähernd ganz auf, sonst geht der Lauti kaputt. Was also soll dabei kaputt gehen, solange man das nicht tut?

Das Pfeifen kann nicht immer lauter werden, solange der Regler nicht weiter aufgedreht wird. Es ist zwar ein unangenehmer Ton, aber das ist etwas Subjektives. Er rührt nur daher, das manche Frequenzen bevorzugt werden, weil weder ein Verstärker, noch ein Lautsprecher wirklich neutral ist und bei schier unendlicher Rückkopplung bleibt vom ursprünglichen Signal nur noch ein Pfeifen übrig. Es schadet also nur dem Ohr.

newcomer hat zwar recht: Es passiert nichts, wenn die Lautsprecher eine höhere Leistung vertragen als die Endstufen. Wenn aber die Bedingung nicht erfüllt ist, gehen sie kaputt. Ich würde es also nicht ausprobieren. Wenn man Pech hat, trifft der Pfeifton eine Resonanzstelle der Lautsprecher, und sie gehen doch kaputt. Die Leistungsangaben sind ein Mittelwert und gelten eventuell nicht für hohe Frequenzen. Auch die Endstufen sind nicht absolut sicher.

Die Lautsprecher auf jeden Fall.

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