Können Krankmeldung eine Form von Protest / Druckmittel sein?

10 Antworten

Konflikte und fehlende Wertschätzung können tatsächlich die Psyche so stark belasten, dass es irgendwann auch zu körperlichen Symptomen, mindestens in Form von extremer Erschöpfung, kommt. Hier ist es kein Protest oder Druckmittel, sondern Selbstschutz...

Bei nicht genehmigten Urlaubstagen ist es wahrscheinlich tatsächlich eine Form des Protests. Übrigens gar nicht so ungerechtfertigt, weil da viele Arbeitgeber da auch Urlaubsanträge ablehnen, ohne es rechtlich betrachtet wirklich zu dürfen (grundsätzlich muss genehmigt werden, Ablehnung darf nur aus guten, tatsächlichen, nicht nur vermuteten Gründen erfolgen!).

Aber dort, wo es dazu kommt, handelt es sich in der Regel ohnehin um Arbeitgeber, die dringend überlegen sollten, wie sie mit ihren Mitarbeitenden umgehen. Sowas kommt ja nicht vor, wenn Menschen in ihrem Job grundsätzlich glücklich und zufrieden sind. Und Jobzufriedenheit entsteht nicht durch Zufälle oder Feenstaub, sondern durch sehr simple und doch so schwierige Dinge wie Wertschätzung (auch, aber nicht nur, in Form fairer Gehälter), Anerkennung, Vertrauen und Transparenz der Arbeitgeber gegenüber ihren Mitarbeitenden. Mehrheitlich Dinge, die keinen Cent Geld kosten, sondern "nur" die richtige Einstellung und das richtige Verhalten beim Arbeitgeber...

Nein, Arbeit kann krank machen, wenn jemand ständig am Limit arbeitet. Dein Auto geht schließlich auch kaputt, wenn du den Motor permanent Vollgas auf Hochtouren drehst. Und fehlende Wertschätzung macht genauso krank. Das ist kein böser Wille dieser Leute, sondern eher eine Form von Notwehr.

Hallo nurublau,

klar, gibt's bestimmt einige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das so handhaben.

Allerdings ist die Aussicht auf Erfolg bei einer derartigen Vorgehensweise äußerst gering. Es wird die Situation eher verschärfen und verschlechtern, als verbessern.

Ein klärendes Gespräch würde hier eher Abhilfe schaffen. Auch um Bewusstsein dafür zu schaffen aus Sicht des Arbeitgebers, wieso der eine etwas verdient, was der andere (noch) nicht bekommt.

Deswegen: Transparenz ist in gut geführten Unternehmen das non-plus-ultra!

emesvau

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Oder sie sind einfach so mental erschöpft, dass sie eine eine Pause brauchen und psychosomatisch krank sind (bei Überforderung, Konflikten am Arbeitsplatz).

Früher wurde auch krank geackert und das als selbstverständlich abgetan und weil man Angst hatte, seinen Job zu verlieren.

Aber wenn man erstmal richtig krank war, weiß man Gesundheit mehr zu schätzen und ist weniger bereit, sich ausbeuten zu lassen.

Wenn dann das Betriebsklima schlecht ist, man sich ungerecht behandelt und angeschlagen fühlt, lässt man sich eben eher mal krankschreiben. Da darf sich der Arbeitgeber dann nicht wundern.