Können Eltern von schwer geistig behinderten Kindern auch mal abschalten?

2 Antworten

Ja, das geht.

Wenn das Kind schläft, aber wachsam muss man trotzdem sein. Es ist ein hartes Leben, aber es kann einem viel zurückgeben.

Es kommt auf die beteiligten Personen selbst an.... und es kommt auf die Möglichkeiten an die man nutzen kann/ möchte (Hilfen von ausserhalb wie Verwandtschaft/ fachspezifische Hilfe).

Wenn man in erreichbarer Nähe (gleiche Stadt) beispielsweise einen Betreuungsverein hat der zum einen quasi ambulante Unterstützung anbietet und zum anderen an festgelegten Wochentagen Freizeitangebote hat für Leute die eine Behinderung haben (Kegeln gehen, Ausflug zum Park, Spielenachmittag im Treffpunkt, etc pp).

Oder wenn man die Möglichkeit hat den erwachsenen Nachwuchs in der Tagesförderstätte anzumelden ... oder in der WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen).

Dadurch gewinnt man auch mal Pausen um zu atmen oder um sich um eigene Belange zu kümmern, gewinnt zusätzlich geschulte Ansprechpartner.

Und irgendwann muss man sich dann Gedanken über "später" machen. Über die Zeitspanne in der man sich selbst nicht mehr kümmern kann (aufgrund einer Erkrankung/ körperlichen Einschränkung/ Alter/ Tod). Wer kümmert sich dann? Welche Wohnmöglichkeiten und Betreuungsmöglichkeiten gibt es dann? Denn nicht immer kann die Familie/ Verwandtschaft einspringen und die Betreuung/ Unterbringung/ Versorgung übernehmen.

Ich hab damals im Bereich Betreuung und Pflege von behinderten Erwachsenen gearbeitet (plus div. Praktika in dem Bereich). Für die Eltern ist es mit absoluter Sicherheit nicht leicht.