Können dinosaurierknochen wirklich Millionen Jahre halten?

7 Antworten

Na ja, auch menschliche Knochen können ja als Fossilien erhalten bleiben. Sonst gäbe es z. B. keine Knochen des Neanderthalers. Aber du hast natürlich recht, die allermeisten Knochen zerfallen nach einigen Jahren spurlos. Statistisch gesehen ist es sehr wahrscheinlich, dass von den derzeit auf der Erde lebenden fast 8 Mrd. Menschen nicht ein einziger auch nur teilweise als Fossil erhalten bleiben wird, so selten "klappt" das. Das war bzw. ist bei Dinosauriern aber nicht viel anders.

Damit ein Knochen überhaupt als Fossil erhalten bleibt, müssen die äußeren Umstände perfekt sein und das ist nun einmal leider nur selten der Fall. Die Größe spielt dabei eine wichtige Rolle. Kleine Knochen zerfallen eher als große, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, wenn eine Tierart als Fossil erhalten bleibt, wenn sie eher groß ist. Tatsächlich wurden von Dinosauriern außerordentlich viele Arten gefunden, die sehr groß wurden. Das heißt aber nicht, dass es damals weniger kleine Dinosaurierarten gegeben hätte, viele der kleinen Arten sind nur einfach nicht erhalten geblieben.

Als vorteilhaft kommt bei Dinosauriern hinzu, dass ihre Knochen einen höheren Anteil an mineralischer Substanz haben als Säugetierknochen. Was am Knochen zuerst zersetzt wird, ist das organische Material, also das Bindegewebe. Der mineralische Bestandteil (im Wesentlichen Calcium und Phosphat) bleibt länger erhalten. Bei Vögeln, die ja die einzige heute noch lebende Gruppe der DInosaurier repräsentieren, kann man das noch heute überprüfen: während Säugerknochen "nur" zu gut 60 % aus mineralischem Material bestehen, können Vogelknochen zu bis zu 80 % aus Mineralien bestehen.

Damit aus einem Knochen ein Fossil werden kann, muss er lange genug erhalten bleiben, damit sämtliches organisches Mineral mit der Zeit durch Gesteinsmaterial ersetzt wird. Dieser Prozess, Fossilisation oder Petrifizierung genannt, klappt nur, wenn der Knochen vor den zersetzenden Tätigkeiten der Destruenten geschützt wird. Die an diesem Prozess beteiligten Mikroorganismen benötigen v. a. Sauerstoff, deshalb sollte der Knochen möglichst schnell von der Luft abgeschlossen werden. Deshalb bleiben Fossilien oft dort erhalten, wo Knochen schnell mit Sedimenten bedeckt wird, an Flussläufen oder in Küstenbereichen etwa. Auch Sümpfe und Moore bieten recht gute Bedingungen für die Konservierung von fossilem Material. Auch ein Erdrutsch oder eine Schlammlawine oder eine dicke Ascheschicht eines Vulkanausbruchs kann einen Kadaver schnell bedecken und so vor dem Zerfall schützen. Aber dass ein Knochen schnell mit Sediment belagert wird, hat auch noch einen ganz anderen Vorteil: es schützt den Knochen davor, von einem Aasfresser verzehrt zu werden. Oft sind Fossilien ja nicht vollständig. Ein häufiger Grund ist, dass Aasfresser Teile weg geschleppt haben. Je schneller ein späteres Fossil bedeckt wird, umso eher ist es dann auch (fast) vollständig erhalten.

Außerdem spielt das Klima eine wichtige Rolle. Ist es warm und feucht, bauen die Mikroorganismen den Knochen sehr viel schneller ab. Trockenheit hingegen entzieht dem Kadaver Feuchtigkeit und schützt so ebenfalls vor dem Zerfall durch die Abbautätigkeit der Mikroorganismen, denn die brauchen zum Existieren ein Mindestmaß an Feuchtigkeit. In tropischen Regenwäldern bleiben Fossilien deshalb seltener erhalten als z. B. in Wüsten. Aus diesem Grund wissen wir heute über die Evolutionsgeschichte unserer nächsten Verwandten, der Schimpansen, so gut wie nichts: sie hat sich im immergrünen Regenwald Zentralafrikas abgespielt. Über unsere eigene Evolutionsgeschichte sind wir hingegen sogar sehr gut im Bilde, denn sie hat sich weitgehend im trockeneren Savannenland in Ost- und Südafrika abgespielt, wo die Bedingungen zum Entstehen eines Fossils sehr viel besser waren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Es sind keine Knochen mehr sondern Versteinerungen welche den Raum der Knochen eingenommen haben.

Das klappt nur unter ganz besonderen Umweltbedingungen!

Sicher Knochen (ändern aber ihre Form) sind sehr robust. Je nach Lage und klimatischen Umständen, geht das schon.

Dinosaurierknochen findet man sehr selten. Warum wohl?

Weil diese sich wie alle anderen Knochen auch zersetzen.

Aber es gibt seltene Fälle bei denen Knochen in Mooren 1000 Jahre überdauern === Moorleichen, ähnlich konserviert wie Mumien.

Und bei den Dinosaurierknochen handelt es sich um Versteinerungen. Da wird das Knochengewebe so durch Kohlenstoff und Kalzium ersetzt, dass die Struktur des Knochens zu Stein wird, und Steine können wirklich Millionen von Jahre überleben (zumindest wenn sie unter der Erde eingegraben sind).