Kocht ihr mit Glutamat?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

nein 74%
ja 26%
anders 0%

8 Antworten

ja

Ich koche gerne und viel mit Glutamat. Neben Süß, Sauer, Salzig und Bitter ist Umami eine essentielle Geschmacksrichtung, die die menschliche Zunge wahrnehmen kann. Es ist kein Geschmacksverstärker, wie viele behaupten, sondern ein eigenständiger Geschmack, den man in der westlichen Küche leider häufig vergisst und für den viele nicht einmal den Namen kennen. Umami signalisiert unserer Zunge, dass wir proteinreiche Nahrung zu uns nehmen.

Fehlt der Umami-Geschmack, kann man so viele Gewürze verwenden, wie man möchte. Der Geschmack bleibt genau so fad und unvollständig wie der eines Gummibärchens ohne Zucker oder der von Kartoffelbrei ohne Salz.

Viele Zutaten wie Fleisch, Fisch, Tomaten und Pilze sind schon von Natur aus umami. Kocht man mit solchen Zutaten, kommt man auch ohne Glutamat aus.

Bei vielen Gerichten kann es allerdings das gewisse etwas verleihen. Auch das ist ein Grund, warum wir hierzulande so gerne mit Maggie oder Gemüsebrühe kochen. Wir brauchen diese Geschmacks, ohne überhaupt zu wissen, wodruch sie zustande kommt.

Reines Glutamat ist letztlich nichts Anderes. Darauf zu verzichten ist ein wenig so, als würden wir kein Salz mehr verwenden, sondern ausschließlich salzige Fischsauce. Möglich, aber nicht immer sinnvoll.

Das Bedenken der Menschen im Westen bezüglich Glutamat hängt mit einer absichtlich falsches Veröffentlichung zusammen, der 1968 in den USA veröffentlicht wurde. Angehende Mediziner wetteten dabei, ob sie es schaffen würden, eine falsche Publikation möglichst schnell erfolgreich werden zu lassen. So wurde behauptet, dass das Glutamat in asiatischem Essen schlecht und gefährlich für die menschliche Gesundheit sei.

Dass dies so großen Anklang fand, war auch eine Folge von Vorurteile und Rassismus in der Gesellschaft gegen asiatischstämmige Menschen, der gerade in dieser Zeit sehr stark war.

Mittlerweile weiß man jedoch, dass es keine Belege dafür gibt, dass Glutamat wirklich gesundheitsschädlich ist. Natürlich sollte man es, genau so wie Salz nicht überdosieren, aber ich denke, das sollte selbstverständlich sein.

In normalen Dosen wird aktuell sogar eine gesundheitsfördernde Wirkung von Glutamat vermutet. Auf jeden Fall hat das Gewürz seinen schlechten Ruf völlig umsonst und hat auch in der westlichen Küche seinen Platz verdient.

ja

Es ist ja so, dass in vielen Zutaten Glutamat enthalten ist - Tomaten oder Kartoffeln zum Beispiel.. oder Schinken..

Aber wir geben mitunter auch noch eine Prise Glutamat in verschiedene Gerichte.

Also: Ja, entweder das Glutamat was eh schon in den Zutaten ist - oder noch ein bisschen dazu. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – China, meine zweite Heimat. Bin in China, meist in Beijing.
nein

Nein, zumindest habe ich es pur so noch nie gekauft. In meiner Sojasoße die ich öfters nutze ist es mit drinnen aber das wars auch schon. Aber extra kaufen um damit zu würzen tue ich nicht. Da nutze ich lieber andere Gewürze und Kräuter

nein

Ich achte darauf, dass in meinem Essen kein (Mono)natriumglutamat (künstlich) zu finden ist, mit einer Ausnahme, die seltenen Male, wo ich Maggi irgendwo reintue.

Glutamat kommt natürlich auch natürlich in vielen Sachen vor, die esse ich natürlich trotzdem.

nein

In künstlicher Form geben wir es nicht zu. In einigen Zutaten, wie z.B. Sojasauce ist es aber enthalten und sorgt dann für den umami-Geschmack.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Promovierter Chemie-Ingenieur