Klopphengst kaufen?

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sobald die hormontherapie aufhört, wird er hengstig. mit der hormontherapie wird das testosteron unterdrückt.

der bub ist 5 - und kann durchaus 30 jahre und älter werden. das bedeutet eine menge geld für spritzen, immense tierarztkosten, eine erhöhte neigung für bestimmte schwerwiegende erkrankungen, die dauerhaft behandelt werden müssen.

wenn die komplette kastration so einfach wäre, hätte der jetztige besitzer sie durchführen lassen. für das suchen und entfernen des hodens sind ein oder mehrere aufwändige untersuchungen/operationen notwendig. ganz sicher ist dabei, dass die bauchdecke geöffnet werden muss. das ist nicht nur teuer, sondern auch das risiko, während oder nach der operation zu versterben ist je nach vorgefundener lage immens - manche tierkliniken sprechen da von 50% und mehr. probleme haben klopphengste auch nach der kastration häufig im bereich der inneren organe. meist treten mehrere fehlbildungen gleichzeitig auf - z.b. auch nieren- oder blasenfehlbildungen.

sollte man sich für das spritzen und gegen die kastration entscheiden, kostet das über die jahre sehr viel geld und du hast ein pferd, das trotz allem in ein paar jahren mit relativ hoher wahrscheinlichkeit bösartig werden kann - etwa wenn er einen tumor auf der nebenniere oder der hirnanhangdrüse entwickelt.

diese fehlbildungen, vor allem wenn der hoden sehr klein ist, beruhen mit grosser wahrscheinlichkeit auf einem gendefekt.

und generell ist ein 5jähriges pferd nichts für anfänger.

günstiger und mit weniger innerer belastung kommst du weg, wenn du das zehnfache der summe, die das ross kostet, in die hand nimmst und dir ein anständiges anfängerpferd, das gut genug ausgebildet ist, dass du von dem pferd was lernen kannst, kaufst. als anfänger bist du nicht in der lage, ein 5jähriges pferd auszubilden.

das pferdchen ist grad auf dem weg ins flegelalter. und wenn ihm die hormone noch so "totgespritzt" werden - er wird dich testen wie jedes pferd in dem alter mal seinen reiter/besitzer testet.

bitte - lass die finger von dem pferd.  du schaufelst dir ein finanzgrab damit und vor allem solltest du dir die emotionale belastung, die zwangsläufig durch ein solches pferd entsteht, nicht antun.

früher hat man hengste mit etwa 18 monaten kastriert. einen nicht direkt oparablen klopphengst hat man häufig noch ein halbes jahr hübsch aufgefüttert und dann ging er zum schlachter. häufig die wirtschaftlichste lösung, zumal das fleisch gut ist, solange das testosteron noch nicht "schiesst".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ich muss mich den anderen hier anschließen. Das Pferd ist deshalb so günstig weil man sich damit dauerhaft auf immens hohe Kosten für Therapie & Co. einstellen muss. Du weißt nie wie sich das Ganze weiterentwickelt und wie sich das Pferd in ein paar Jahren verändert. Es gibt einige Kliniken die sich auf Klopp-Hengste spezialisiert haben und den Hoden schon entfernen könnten. Die Risiken sind aber nicht ohne und auch dafür wirst du einiges an Scheinchen hinblättern müssen. Allein rein finanziell kommst du also wahrscheinlich günstiger wenn du jetzt mehr Geld in die Hand nimmst und ein gesundes Pferd kaufst als ein günstiges Tier mit diesen gesundheitlichen Problemen und absehbaren Folgekosten für die medizinische Behandlung.

Dazu kommt das Alter. Ein 5-jähriger gehört meiner Meinung nach nicht in Anfängerhände und sollte auch nie als "Anfängerpferd" verkauft werden. Ja mag sein dass er momentan brav ist, er kommt aber jetzt erst in seine besten Jahre und da wird er sicherlich noch einige Male testen wer von euch das Sagen hat. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass er in dem Alter schon eine ausreichende Grundausbildung bekommen hat, du müsstest da also auch nochmal in ordentlichen Beritt etc. investieren.

Ich denke dass du dir einen Gefallen damit tust von dem Pferd Abstand zu nehmen und dich stattdessen lieber nach einem älteren, gesunden Pferd mit einer ordentlichen Grundausbildung umschaust. Dazu einen guten RL der dir regelmäßig Unterricht gibt und das Pferd korrigiert, dann wirst du auch dauerhaft glücklich werden.

Hi,

auch auf die Gefahr hin, dass Du mir tödlich böse sein wirst -

das einzige, was für Dich an dem Pferd "toll" ist, ist der Preis, den Rest redest Du Dir schön . . .

Dass der Verkäufer Dir nach dem Mund redet, ist nur verständlich:

  • er verkauft Dir das Pferd, was ihm bisher niemand abgenommen hat (weil Klopphengst) = er freut sich
  • Du stellst das Pferd bei ihm unter = er freut sich
  • er gibt Dir Unterricht = er freut sich
  • kommst Du nicht mit dem Pferd klar, nimmt er es in Beritt = er freut sich

Insgesamt ist das ein gutes Geschäft für ihn, der wird vor Lachen nicht in den Schlaf kommen . . .

Wenn Du statt der 700€ auch "ohne zu zucken" 7000€ ausgeben könnstest für die Anschaffung eines Pferdes - dann mach' es

Zur gesundheitlichen Situation hat Ponyfliege ja schon ausführlich geschrieben. Ich möchte noch mal auf das Thema Junges Pferd und Anfänger eingehen. Mit ein "paar Reitstunden" ist es in der Regel als Anfänger nicht getan, wenn man sich ein Pferd anschaffen möchte. Da braucht man - wenn man dem Pferd auch wirklich gerecht werden möchte - langfristige professionelle Begleitung. Diese kannst du dann zum normalen Unterhalt des Pferdes, den Kosten für die Spritzenbehandlung gleich mal dazu addieren. Dann ist man mit einem teureren Pferd mit gefestigter Ausbildung ohne gesundheitliche Belastungen besser (und günstiger) beraten.

Günstige Pferde sind wirklich nur einmal günstig: wenn man den Kaufpreis zahlt. Sobald das Pferd dann im Stall steht, kannst du zuschauen, wie es Löcher in deine Kasse reisst. Ich persönlich bin der Meinung, dass der normale Unterhalt und das "drumrum" an Kosten schon teuer genug ist, als dass ich mir ein im Vorfeld bekanntes dauerhaftes gesundheitliches Problem auch noch mit antue. Vom emotionalen Aspekt mal ganz zu schweigen. Das wiegt in meinen Augen auch der scheinbar günstige Kaufpreis von 700 Euro nicht auf.

Es würde mich auch wundern, wenn der Besitzer beim Probereiten sich negativ über das Pferd äußeren würde; schließlich will er das Tier ja verkaufen. Dass er mit offenen Karten spielt, war ein "muss", denn diese Sache hätte er definitiv nicht verschweigen können. Dass das Pferd "erstaunlich" brav war, ist weiterhin auch kein Wunder, das Pferd war in seiner gewohnten Umgebung, wird vielleicht auch anständig erzogen sein. Weg vom Stall, mit einem neuen, unsicheren Besitzer, kann sich sowas ziemlich schnell drehen. Und wie Ponyfliege ebenfalls schon angemerkt ist, ist das Pferd zudem in einem Alter, wo die alle noch mal gerne testen. Damit ist man meiner Meinung nach aus Anfänger in der Regel auch heillos überfordert. Es ist schon ein Unterschied, ob man mit einem im Verhalten/Ausbildung/Erziehung gefestigten Pferd umgehen kann, oder mit einem, der plötzlich alles, was er gelernt hat, noch mal in Frage stellt. Für einen Anfänger kann das sehr böse enden, weil dadurch auch gefährliche Unfälle passieren können und das Pferd auch durch falsches oder gar verzögertes Verhalten noch weiter in seinem Verhalten bestärkt wird und immer weiter probiert, wie weit er gehen kann.

Als Anfänger kann man sich durchaus auch ein junges Pferd holen, dann sollte man aber nach Möglichkeit im Vorfeld schon wissen, wer einen dann hier langfristig unterstützen kann (bzw. bei wem man diese Leistung "einkaufen" kann) und dann auch langfristig mit diesen Zusatzkosten klar kommen (können).

Ich würde das Pferd nicht kaufen. Allein der Preis macht mich schon stutzig: der reinen Schlachtpreis eines Pferde liegt bei ungefähr 400€. Aber das Pferd, dass du da hast, ist ja auch noch ausgebildet. Deshalb müsste es wesentlich mehr wert sein.

Ich selber hab zwar keine Erfahrung mit Klopphengsten, aber ein Pferd, das so billig ist, da muss es einen sehr großen Hacken geben! Der Besitzer möchte diese Pferd loswerden. Sonst wäre es auf jeden Fall ein anderer Preis.