kleines PC Gehäuse bessere Kühlung?

6 Antworten

Nein, heißt dies nicht
Kommt auf die Komponenten an, die verbauten Lüfter und auch die Steuerung und wie billig das Gehäuse verarbeitet ist (Resonanz)

Im übrigen: Ich nutze seit jeher BigTower und der aktuelle ist von den Lüftern her auf dem Stand von 2008 und immer noch leiser als die Mehrheit dieser Miditower, die heute jeder zu Hause stehen hat

Es kommt immer auf den Airflow an, je nachdem wie gut die Luft verteilt wird, wenn er schlecht ist müssen die Lüfter dementsprechend höher drehen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin der leitende Tech Support in einem globalen Unternehmen

Die Antwort lautet NEIN, eher ist das Gegenteil der Fall.

Im inneren des Gehäuses sind die Komponenten verbaut die gekühlt werden müssen.

Zur Kühlung der Komponenten wird in den meisten Fällen die Luft im inneren des Gehäuses genutzt (Außer bei einer Wasserkühlung).

Bei der Kühlung wird die Wärme an die Luft im Gehäuse abgegeben.

Bei kleineren Gehäusen ist natürlich weniger Luft im inneren vorhanden.

Da weniger Luft im inneren vorhanden ist erwärmt sich die vorhandene Luft schneller.

Ergo die Lüfter müssen schneller drehen um die Luft abzutransportieren. (Wobei sich ja immer neue und alte Luft vermischt)

Ergo die die Geräusche des PCs durch die Kühlung werden lauter.

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Bei einem größeren Gehäuse ist mehr Luft vorhanden, daher dauert es auch länger bis sich diese Luft erwärmt und zumindest in der ersten Zeit müssen die Lüfter nicht so viel arbeiten und sind leiser.

Das bei deinem Freund der BIG Tower so laut ist, kann unterschiedliche Gründe haben:

1) Er hat sehr leistungsstarke Komponenten.

2) Er hat einen schlechten Airflow (Mesh-Gitter sind zwar nicht so schön wie Glas an der Front, lässt aber Luft durch und verbessert den Aitflow)

3) Er hat schlechte / billige Lüfter die schnell laut werden.

4) Er hat diese Lüfter auch nicht vernünftig geregelt, sodass diese immer auf vollen Touren laufen.

DerRoll  27.07.2021, 08:54
Zur Kühlung der Komponenten wird in den meisten Fällen die Luft im inneren des Gehäuses genutzt (Außer bei einer Wasserkühlung).

In den meisten Fällen wird auch bei einer Wasserkühlung die Luft im Inneren des Gehäuses genutzt. Eine Ausnahme wäre ein ausserhalb des Gehäuses verbauter Radiator, wie es bei einigen Custom-Kühlungen früher Usus war (deshalb haben ja die Gehäuse noch Durchbrüche um die Schläuche nach aussen zu führen).

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Palladin007  27.07.2021, 09:34
@DerRoll

Wasserkühlungen sind meist eine Kombi-Variante. Ein Radiator in der Front nimmt ja die Luft von außen, ist einer oben verbaut, nimmt er die Luft von innen.

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GamesNic  27.07.2021, 09:17

Also die High Airflow Front bei meinem Corsair Case sieht trotzdem ziemlich classy aus.

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Von Experte DerRoll bestätigt

Bei einem kleineren Gehäuse muss zwar weniger Luftvolumen ausgetauscht werden, aber dafür häufiger, weil sich die Luft darin schneller erwärmt. Die beiden Effekte heben sich gegenseitig auf, sodass das kleinere Gehäuse diesbezüglich keinen Vorteil bietet.

Um einen PC möglichst leise zu bekommen, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Die verbauten Komponenten sollten möglichst wenig Wärme erzeugen. Das ist natürlich Abwägungssache, da mit mehr Leistung auch meist mehr Wärme einhergeht, aber wenn man die Wahl zwischen zwei Komponenten mit ähnlicher Leistung hat, kann man die mit der geringeren TDP bevorzugen.
  2. Die verbauten Kühlkörper an den Komponenten sollten eine möglichst große Oberfläche bieten. Je größer die Fläche ist, an der die Wärme an die Luft übertragen werden kann, um so weniger Luftstrom benötige ich.
  3. Möglichst große Lüfter. Diese benötigen für den gleichen Luftstrom weniger Umdrehungen und sind somit leiser.

Insbesondere die Punkte 2 und 3 lassen sich in einem größeren Gehäuse meist besser erfüllen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kleineres Gehäuse bedeutet auch weniger Platz für Lüfter und mehr Hardware pro Volumen, die den Luftstrom stört.

Nicht die Luft ist das Problem, sondern die heiße Hardware, die Luft ist nur das Transportmedium. Wenn Du also ein kleines Gehäuse findest, bei dem der Luftstrom zu den entsprechenden Kühlern nicht gestört wird, hast Du zumindest keinen Nachteil in der Kühlung dadurch. Du hast aber immer noch weniger Platz für Lüfter und mehr Lüfter tauschen nicht nur mehr Luft aus, sondern auch schneller.

Die Lautstärke liegt nicht an der Größe des Gehäuses sondern an der Anzahl der Lüfter, wie sie montiert sind, wie sie eingestellt sind, wie die Grafikkarte gekühlt wird und was noch Lärm macht.
Meist ist die Grafikkarte das Problem - zumindest nach meiner Erfahrung.

Wenn Du einen leisen PC haben willst, achte auf eine hochwertige Kühlung auf CPU und Grafikkarte, sorg für gute Gehäuse-Lüfter und baue sie so ein, dass sie mit der Physik zusammen arbeiten und nicht dagegen. Außerdem sollten die Lüfter entkoppelt werden.
Du kannst auch Gehäusedämmung verwenden, aber ob die wirklich so viel bringt, kann ich dir nicht sagen. Auch das Gehäuse selber hat Einfluss auf die Lautstärke, ist es leicht und billig, klappert es viel schneller, als wenn es massiv und schwer ist.
Bei der Grafikkarte kannst Du nicht viel tun, außer direkt beim Kauf eine gute Kühlung zu achten.
Es gibt auch AiO-Wasserkühlungen, aber die kühlen meist nur die CPU und die ist meiner Erfahrung nach nicht das große Problem.

Wenn Du es wirklich leise haben willst, kommst Du nicht um eine Custom-Wasserkühlung herum, damit ist ein (fast) lautloser PC möglich. Allerdings bedeutet die auch viel Arbeit, Zeit und Geld - je nach Umfang legst Du da schnell ein paar 100€ hin und da Du am Anfang garantiert Fehler machen wirst, nachträglich noch ein bisschen mehr.