Kleider machen Leute, stimmt das?

11 Antworten

Klar ist Mode ein Ausdrucksmittel. Leute, die eher still sind, können Dinge über ihren style ausdrücken. Man kann seine lieblingsmusiker etc mit t-shirts unterstützen oder seine Meinungen mit Sprüchen auf der Kleidung nach außen hin zeigen.

Wichtig wäre mir, dass jemand nicht mit dreckigen Klamotten rum läuft. Aber sonst sollte jeder anziehen, was er will. Auch wenn ich es nicht so gerne sehe, wenn jemand in jogginghose und schlabber shirt durch die Stadt geht, ist das ja im Endeffekt nicht meine Sache.

Attraktiv finde ich eigentlich so keinen spezielle style. Es muss zur Person passen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Philosophie und Erziehungswissenschaft.

Obwohl man es meist nicht will, trägt die Kleidung eines Menschens beim ersten Eindruck doch unterbewusst zur Meinung desjenigen bei. Alles weitere jedoch wie zum beispiel Charaktereigenschaften sind absolut nicht anhand des Kleidungsstil zu erkennen.

Ich trage gerne bauchfrei und kurze Hosen weil ich mich so wohl und selbstbewusst fühle. Achte aber darauf das es nicht sluttig rüber kommt weil ich zwar gerne mehr haut zeige, jedoch nicht als Bitch oder billig abgestempelt werden möchte. Für andere kann ich nicht sprechen, jedem, egal ob Mann oder Frau steht etwas anderes besser.

Natürlich gibts No-Go's aber die hängen auch immer vom Trend ab.

"Kleider machen Leute"

Leider kann man das nicht ganz von der Hand weisen. Wir alle beurteilen auch nach der Kleidung beim ersten Eindruck - auch wenn ich mir wünschen würde, es wäre anders. Allerdings sollte man darauf achten, finde ich, es beim zweiten Eindruck eben nicht mehr zu tun, denn Kleider können was aussagen, müssen sie aber absolut nicht.

Welchen Fashion-Style seht ihr an Frauen/ Männer und an euch selber gerne?

Schlabberlook, Tshirts - sowas vermutlich, aber so genau achte ich da nie drauf.

Ist Mode für euch ein Ausdrucksmittel?

Nein.

Seid ihr modebewusst?

Nein.

Welchen Stil findet ihr persönlich attraktiv?

"attraktiv" finde ich lange (gepflegte, volle) Haare und vor allem Uneitelkeit. Klamotten sind da unwichtig. Wobei bestimmte Kleidung kann sehr unattraktiv machen - aber eben wegen der "Eitelkeit". Wobei ein Übergewichtiger in Leggins... ehm ja, jedem das Seine.

Das süffig verführerische solcher Sprüche ist, dass meist etwas Wahres dran ist. Fehl gehen sie in der Verallgemeinerung. Mode deckt viele Funktionen der Selbstbestätigung und Signalisierung nach außen ab. Es wäre wohl ein Buch, das alles aufzuschlüsseln. Mode ist so alt wie der Mensch. Leider wissen wir nicht, in welchen Zeiten es bei Neandertalern schick war, das Fell von rechts nach links oder von links nach rechts zu tragen. Als Statussymbol war Mode bis weit in die Neuzeit sogar reglementiert.

Aber schon da galt, Scharlatane und Hochstabler waren meist schnell enttarnt. Dein Spruch zielt eher auf einen kurzfristigen Effekt bei eher uninformierten Leuten. Mittel- oder langfristig wird dann doch eher geprüft, ob jemand eine zu ihm und seinem Stand passende Kleidung trägt. Sonst folgt ihm der Ruf des Aufschneiders. Was gesellschaftlich nicht gut gelitten ist: Dass sich jemand mehr anmaßt, als ihm nach Meinung aller in der Rangordnung zusteht.

Mein Problem ist das nicht. Obwohl früher in der Modebranche tätig interessiert mich mit 71 Mode nicht mehr sehr. Passen muss es und bequem sein. Seit Hinz und Dr. Kunz mit ausgebeulten Sportklamotten einkaufen, muss ich keine Gebügelten mehr tragen. Das spar ich mir. Jetzt verdienen die Firmen ja mehr Geld, wenn sie Hosen mit Löchern verkaufen als wenn sie Löcher reparieren. Mode hat auch immer etwas Irrsinniges, erst recht, wenn die Zeiten so wertezerfleddert sind wie heute.

IamDivergent 
Fragesteller
 27.06.2019, 12:12

Vielen Dank für deine ehrliche Meinung.

Zu deinem letzten Aussagepunkt; kannst du mir ein Beispiel nennen? Welche Werte sind es die du mit der Mode von heute assoziierst? Finde den Gedankengang interessant.

Ich sehe das jedoch keineswegs negativ, da ich die Einstellung der jüngeren Generationen gegenüber viele Themenbereiche der heutigen Zeit nicht als „wertezerfleddert“ wahrnehme.

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berkersheim  27.06.2019, 12:29
@IamDivergent

Das ist eine gute Gegenfrage. Mode wird heute nicht mehr gesellschaftlich, gruppenübergreifend akzeptiert. Da spielt auch die Frage der Bezahlbarkeit eine Rolle, weil früher die Möglichkeiten aufgesplitteter Modedarstellungen rein technisch-kostenmäßig begrenzt war. Dafür hat sich durch die größere Individualisierung Mode mehr in Richtung Gruppencode entwickelt. Lebensstile gemischt mit Statussymbolik verweisen auf den modernen Menschen: Wer bin ich und wenn ja, wie viele. Morgens im Schlabberlook zum Einkaufen und zur Party im erkennbar teuren Fummel. Einkäufer haben es heute schwer.

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An anderen mag ich ganz unterschiedliche Stile. Es muss halt "echt" und authentisch wirken und zur Person passen.

Mein eigener Stil ist relativ vielgesichtig - am einen Tag Band-T-Shirt, Stiefel, zerrissene Jeans und Lederjacke - alles in schwarz, am anderen Tag auch schwarz, aber in einem verspielteren Gothic-Stil mit Spitze oder Schnürungen oder durchsichtigen Teilen, und wieder ein anderes mal, etwa wenns so warm ist wie diese Tage, auch mal ganz locker in einem sommerlichen (nicht zwingend schwarzen) Kleid, bequemen flachen Sandalen und vielleicht sogar einem Hut.

IamDivergent 
Fragesteller
 27.06.2019, 00:06

Ich finde deinen Kommentar süß. Ich mag es, dass du in deiner Beschreibung auf Details eingehst. Das zeigt, dass du dir gerne Gedanken darüber machst und es dir höchstwahrscheinlich auch Spaß macht. Schön :)

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