Klarnamenpflicht im Internet Ja oder Nein?


05.12.2020, 21:27

In Sozialen Netzwerken.

Das Ergebnis basiert auf 46 Abstimmungen

Nein, ich will anonym Dinge tun, die ich mich sonst nicht traue 48%
Ja, es würde wieder mehr Normalität in die Gesellschaft bringen 33%
Mir ist Anonymität wichtig, aber sie hat schwerwiegende Nachteile 20%

21 Antworten

Nein, ich will anonym Dinge tun, die ich mich sonst nicht traue

Mir ist meine Anonymität im Internet wichtig. Nicht weil ich im Internet irgendetwas Schlimmes tun möchte, sondern weil ich nicht von jedem identifiziert werden möchte; damit das negative Folgen hat, muss man sich nicht einmal falsch verhalten. Außerdem möchte ich nicht, dass alles zu mir zurückverfolgt werden kann, weil ich meine Privatsphäre schützen möchte und selbst entscheiden will, wer was von mir sieht. Ich sehe mehr Nachteile darin, seine Anonymität im Internet aufgeben zu müssen. Bei Anonymität ist es eben wichtig, dass bestimmte Kommentare in Foren etc. gelöscht oder mit Warnhinweisen markiert werden (das sollte natürlich auch sonst der Fall sein, aber bei Anonymität ist es noch wichtiger, dass das gut funktioniert, da es da mehr solcher Kommentare gibt).


Passwort7421 
Fragesteller
 05.12.2020, 21:26

Und wenn man die Klarnamenpflicht auf Soziale Netzwerke reduziert?

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mememe3  05.12.2020, 21:28
@Passwort7421

Nein. Gerade die will man doch nutzen können, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass man da mal die falsche Person versehentlich verärgert oder dass ein Kommentar falsch aufgefasst wird und einem ewig nachhängt.

3
Passwort7421 
Fragesteller
 05.12.2020, 21:29
@mememe3

In der Wirklichkeit würdest du doch nie einen Menschen Idioten nennen. Aber im Internet schon?

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mememe3  05.12.2020, 21:33
@Passwort7421

Wer sagt, dass ich mich das in der Realität nicht traue oder es im Internet mache? Es geht mir hier um ganz andere Dinge als darum, andere Menschen zu beschimpfen; so primitiv bin ich nicht.

Lies dir mal die Antwort von Tarzanoid durch. Der nennt einige Beispiele.

Und wenn du noch Details wissen willst: Ich möchte nicht auf Polizeischutz angewiesen sein, weil ich den Islam kritisiert habe und ein Fanatiker das gesehen hat oder Morddrohungen bekommen, weil ich mit Verschwörungstheoretikern diskutiert habe.

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annie80  06.12.2020, 19:47
@mememe3

Richtig, so sehe ich das auch. Ich würde im Internet niemanden einen Idioten nennen. Aber ich möchte nicht dass eines Tages ein Depp vor meiner Tür steht aufgrund von etwas, was ich z B. bei GuteFrage geschrieben habe.

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Nein, ich will anonym Dinge tun, die ich mich sonst nicht traue

nein aus mehreren gründen:

  1. mein legaler name ist nicht der name mit dem ich angesprochen werden will, ich möchte auch nicht, dass leute den kennen.
  2. wenn das nur die leute in deutschland machen müssten wäre das auf nichtdeutschen seiten (oder twitter etc) extrem peinlich.
  3. es ist leichter die komplette addresse mit namen + stadt einer person zu finden

Offenheit wird nur schamlos ausgenutzt, man würde dann entweder mitunter aufgelauert, verleumdet oder angezeigt werden, bzw. wäre übler Nachrede in der Öffentlichkeit ausgesetzt.

Nein, ich will anonym Dinge tun, die ich mich sonst nicht traue

Es geht hier nicht um Angst vor dem Staat. Aber wenn ich mich z.B. in einem Video der AfD zum Thema Corona gegen die Corona-Leugner ausspreche und sie Cоvidioten nenne, dann muss ich Angst haben, dass man mich körperlich angreift oder zumindest Telefonterror ausübt und mir Morddrohungen schickt.

Sowas kann man nicht mit einer Äußerung im privaten Rahmen vergleichen, wo sich die Leute untereinander kennen.


mememe3  05.12.2020, 21:29

Ja, absolut richtig! Genau das wäre auch meine Angst.

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Es kommt darauf an wo.

Es gab auch schon vor dem Internet Pseudonyme usw. Kontaktanzeigen in der Zeitung sind da ein gutes beispiel.

Ich bin also für Klarnamen wo sie einen vorteil bringen aber nicht da wo sie schaden.

GF z.b. ist trotz der immer wieder auftretenden trolle oder banalen Fragen auch für einige die Möglichkeit hilfe in situationen zu bekommen die sie in keinem Fall mit ihrem Namen verbunden sehen wollen.

Man stelle sich nur vor jeder wäre hier als z.b. Sara Müller, 16 Jahre aus Köln identifizierbar. Hausaufgaben frage? Kann der Lehrer googeln was Sara so gefragt hat. Neuer bewerber? Mal schauen ob Sara hier gefragt hat ob jemand ihr da helfen kann. Ach sara ist ihrem Freund fremd gegangen, das ist ja interesannt.

Ne Seiten wie GF profitieren davon das die leute anonym sind. Genauso alles wo man gegenstände verkauft wie z.b. Ebay und Kleinanzeigen.

Das Jan Müller, 36 auf Kassel einen tollen Audi zu verkaufen hat muss nicht überall stehen. Es bringt keinen vorteil wenn nicht Käufer Name und ggf adresse haben. Je nach kaff reicht der name ja schon aus um die adresse zu finden. Wenn man sich einigt kann dann der einen Person die notwendigen Daten gegeben werden. Da hat niemand nachteile von.

Anders ist es mit Seiten auf denen es darum geht sich selbst darzustellen oder dritte zu representieren. Also FB, Xing und ggf auch YT, twitter und IG.

Auf FB und Xing will man ja mit leuten connecten die man kennt. Sich da als Susi Sonnenschein anzumelden ist kontraproduktiv und fördert missbrauch durch kopierte profile da ja niemand irgendwas nachweisen muss. Und niemand zwingt einen die privaten Daten öffentlich zu stellen oder die seite zu nutzen so das man da aus dem klarnamen keine nachteile hat.

YT und co sind meinungsmacher und da sehe ich es als gefährlich an das man da nur nen profil erstellen muss und schon kann man behaupten man wäre bill gates und wolle kinder töten. Klarnamen, also richtige Klarnamen, unterbinden das.