Kinder bekommen weil ich keine Familie mehr habe?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie schnell das passiert ist aber in innerhalb von sehr wenigen Jahren habe ich so gut wie meine gesamte Familie verloren. Ich hatte zwar nie eine wirklich große Familie aber ich war mit 18 bereits alleine so gut wir alleine auf der Welt. Hab dann bald geheiratet und geplant ein Kind bekommen und seitdem viel zufriedener. Ich würde gerne in Zukunft weitere Kinder haben. Aber ich mache mir Gedanken dass es nicht gesund ist - die Denkweise. Ich versuche mich auch beruflich zu engagieren. Viele Leute meinen vielleicht man sollte Freunde finden. Allerdings haben Freunde für mich nicht den gleichen Stellenwert wie Kinder nachdem meine „beste Freundin“ einfach Kontakt abgebrochen hat nachdem ich mitten in der Schwangerschaft erfahren hatte dass ich eine Krebsform habe damals. Das war schon recht hart. Nicht dass ich strikt dagegen wäre - ich habe immernoch Freunde. Aber das hat mir damals schon gezeigt, dass Freunde und Familie nicht das gleiche ist. Für mich zumindest..
Ist meine Denkweise ungesund? Hauptsächlich deswegen eine Familie haben zu wollen bzw Kinder zu bekommen?
6 Antworten
Das ist nicht ungesund. Das sind nun mal deine Gedankengänge und du planst deine Zukunft. Das ist sogar sehr vernünftig. Manche leben in den Tag hinein, und dann ist das Kind da, manchmal sogar ungeplant.
Allerdings kann ich deinen Gedankengang nicht so folgen. Das liegt aber daran, dass ich Kinder als Sinn des Lebens ablehne. Auch die Annahme, dass man im Alter nicht allein ist stimmt nicht. Ich habe im Altersheim gearbeitet und das war so prägend, dass ich Panik habe da auch reinzukommen. Und von den Kindern war selten bis nie eine Spur zu sehen. In einem Fall war es so schlimm, dass der Sohn einmal im Monat kam und Kohle abzuholen, weil er mit seinem Stempelgeld nicht klar kam. So wurden dem alten Mann noch die Kohle aus der Tasche gezogen. Wir hatten damals in dem Heim ca 30 Leute. Und nur 10 Leute etwa bekamen regelmäßig Besuch von Enkeln und Kindern.
Nein, ich finde daran nichts ungesund. Vorausgesetzt du liebst deine Kinder und umsorgst sie gut.
Grundsätzlich hat für mich die Familie auch einen anderen Stellenwert, als Freundschaften.
Allerdings sollte NIEMALS ein Kind mit dem Gefühl aufwachsen, es müsse eine Lücke bei den Eltern füllen! Kinder nur für den eigenen Zweck, für das eigene Glück zur Welt zu bringen, ist egoistisch und eine totale Überforderung für diese Kinder!
Ja und nein.
Erstmal im Moment nein, aber dir musst bewußt sein, dass deine Kinder älter werden.
Das fängt dann als Kleinkind an, dass Mama plötzlich mal nicht mehr die Beste ist, sondern blöd, weil du was verbietest. Dann geht es spätestens in der Pubertät üblicherweise weiter, dass ihnen Freunde wichtiger sind als zu Hause bei Mama zu sein. Irgendwann ziehen sie aus, ggf fürs Studium weite weg, haben ihr Leben und kommen ggf nur alke paar Wochen oder Monate zu Besuch.
Baust du dein Privatleben nur auf die Kinder auf, fällst du früher oder später in ein Loch. Oder wirst zur schlimmen, die Kinder behindernden klammernden Mutter.
Dass Kinder dich glücklich machen ok, aber sie werden nicht ewig dein Tagesinhalt sein.
Mamche überfordern sogar die Kinder, in dem sie es in die Rolle der besten Freundin drängen, was aber keine gesunde Mutter-Kind-Beziehung ist.
Solange du das im gesunden Maße machst, ok, aber passe auf, dass du damit nicht nur unverarbeitete Traumata oder Verluste kompensierst.
Nee. Überhaupt nicht. Wenn das deine grosse Freude ist, eine eigene Familie mit mehreren Kindern zu haben, ist das doch voll in Ordnung. Frag dich doch nicht sowas. Mit Kindern kommen neue Freunde hinzu. Deine Familie wäre ganz sicher stolz auf dich. Geh diesen deinen Weg und hinterfrage dabei nichts.