Kieferbruch (Kieferfraktur) am Pferd Erfahrungsberichte?

3 Antworten

Wir hatten einen Einsteller mit Kieferbruch, das ist erstaunlich gut verheilt. Die Stute konnte nach ca. einer Woche schon wieder relativ normal fressen (hat natürlich dann trotzdem erstmal viel Mash, Heucobs usw. bekommen). Nach ca. 4 Monaten wurde sie dann auch wieder begonnen zu arbeiten. Inzwischen hat das Pferd keinerlei Probleme mehr.

Wichtig ist dabei logischerweise sich genau an die Angaben deines TA zu halten und regelmäßig einen Checkup zu machen ob alles okay ist. Sicherlich hat dir der TA aber doch auch erklärt wie die weitere Behandlung usw. ablaufen wird?

Granatapfel007 
Fragesteller
 17.12.2019, 15:14

Wirklich genaueres hat der TA noch nicht erklärt, deswegen wollte ich mal rumfragen was andere so erfahren haben und wann es so wahrscheinlich wieder losgehen kann. Nicht weil ich unbedingt am besten sofort wieder reiten möchte, das Wohl des Pferdes steht natürlich an oberster Stelle, sonder um es einfach mal einschätzen zu können (nicht das ihr mich hier falsch versteht :))

Deswegen Danke für deine Antwort!

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Gar keine so seltene Verletzung u. an sich verheilt das idR recht gut. Kommt nun natürlich auch drauf an, ob der Kiefer einfach- /mehrfach gebrochen ist, oder Trümmerbruch, bleibt das Metall drin, kommt es wieder raus, etc...

Die meisten Pferde können mit Schmerzmittel nach ein paar Tagen auch wieder relativ gut fressen, natürlich gibt man erstmal weiches (eingeweichtes) Futter.

Der Heilungsverlauf ist wie oben schon geschrieben abhängig vom Schweregrad der Verletzung, natürlich auch vom Alter des Pferdes u. ob es an sich gesund ist oder schon mit etwas anderem vorbelastet. Schätzungsweise kann das Pferd ab Februar wieder vorsichtig gearbeitet werden - genaueres sagt euch der TA.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Granatapfel007 
Fragesteller
 17.12.2019, 15:16

Ich habe schon eine Menge nach geguckt und dabei auch erfahren, dass es echt keine seltene Verletzung ist, leider gab es nie angaben zu der Heildauer.. 🙄

Deswegen Danke für deine Antwort!!

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Mein erster, damals sieben Jahre alter Araber hatte sich mal an einem Riegel der Box, in die ich ihn kurz reingestellt hatte, um ihn zu satteln, am Halfterring aufgehangen. Ich war nur sehr kurz um die Ecke gegangen, um den Sattel zu holen, und fand ihn da. Ich habe ihn losgemacht und getröstet. Ich bin sogar noch ausgeritten, aber unterwegs baute er dann sehr ab.

Leider war er neu in dem Stall und in einer anderen Region, weil ich ihn näher am Arbeitsplatz haben wollte. Der Orts-TA war nicht zu erreichen. Er behandelte auch Kühe, etc und war fort. Ich rief dann meinen alten TA an und der meinte, ich solle meinem Pferd etwas weiches zu fressen geben. Weizenkleie, Mash, so was halt. Und er schärfte mir ein, dass der TA ,der am nächsten Morgen kommen würde, das Pferd unbedingt auf Kiefernbruch untersuchen solle. Mittlerweile sah der Kopf meines Pferd aus wie ein Fisch.

Der Orts-TA untersuchte ihn und schwor Stein und Bein, dass mein Pferd nur eine schwer schwere Prellung habe. Erleichterung pur, Ich sollte ihn dann ein paar TAge mit Sportsalbe behandeln. DAs tat sich auch, ohne dass sich etwas besserte. Der TA meinte aber immer wieder, dass es nur eine Prellung sei und so was dauere eben. Nach 7 Tagen bekam mein Pferd hohes Fieber.

DA hatte ich die Schnauze voll, orderte einen Hänger und fuhr das Pferd in die Klinik meines alten TA, der sofort einen Trümmerbruch des Unterkieferst feststellte. Dazu allerdings auch ein angebrochenes Genick, was der andere TA überhaupt nicht gesehen hatte.

Der Kiefer konnte nicht mehr operiert werden, da zuviel Zeit vergangen war. Der musste von alleine heilen. Da das Pferd aber wegen des angebrochenen Genicks keinen unkontrollierten schritt machen durfte, es drohte nämlich die Querschnittlähmung musste es in der Klinik bleiben, bis das verheilt war. DAs waren sechs Wochen Box. Als man ihn wegen des Genicks gefahrlos entlassen konnte, nahm ich ihn mit. Er kam wieder in seinen alten Stall, nicht in den Stall, wo das Unglück passiert war. Ich schwor, mein Pferd nie wieder aus dem Einzugsbereich meines TA wegzu holen.

Ca acht wochen nach dem Unfall fing ich dann wieder an zu reiten. Allerdings mit Sidepull, also nicht mit Trense.

Beide Brüche verheilten zu 100%. Am Unterkiefer hatte er nur eine kleine Schwellung so groß wie eine halbe Walnuss behalten. Ich ritt ihn später auch wieder mit Trense. Auch das Genick war folgenlos verheilt. Aber wenn ich an diesen Kuhdoktor denke, werde ich immer noch wütend, obwohl das schon lange her ist.

Mein Araber hat allerdings eine Anbindepanik behalten und ich habe ihn darum auch nie wieder angebunden. Und ihn nie wieder unbeaufsichtigt ohne Halfter stehen lassen. Stattdessen aber konnte man mit ihm alles machen, er musste nur frei stehen.