Kenntnisse bezüglich marxistischer Literatur?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Genosse,

erstmal finde ich es schön, einmal etwas in Form einer unerwarteten Frage von dir zu hören.

Ja, ich habe das Manifest der Kommunistischen Partei (Das kommunistische Manifest) gelesen und Das Kapital bin ich gerade dabei zu studieren (welches auch sein Hauptwerk ist). Ersteres stammt von Dr. Karl Marx und Friedrich Engels, letzteres von Dr. Karl Marx. In Zukunft habe ich auch noch fest vor, Schriften Lenins und Trotzkis zu lesen und auch diese, wie Marx´ Schriften zu verinnerlichen. Zudem las ich noch kleinere Werke wie Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte von Marx und Trotz alledem! von Karl Liebknecht, diesen wichtigen Akteur nehme ich mir in Zukunft auch nochmal genauer vor.

Ich finde es sehr wichtig, sich mit marxistischer Lektüre zu beschäftigen (auch von Ideologiekritikern und Philosophen wie Adorno, Slavoj Žižek und Gramsci). Und auch wenn man oberflächlich betrachtet nichts von diesen Werken und Philosophien hält, (weil die bürgerlichen Medien und das bürgerliche Bildungskurrikulum dies in Nebel einhüllt, da es ihren Klasseninteressen widerspricht) ist es wichtig diesbezüglich seinen Horizont zu erweitern, vor allem wenn man ein gebildeter Mensch sein/werden möchte.

Woher ich das weiß:Hobby – (Historischer und dialektischer) Materialismus

Marx griff die sozialen Lebensverhältnisse im Frühkapitalismus scharf an und erkannte als allgemeine Ursache das Privateigentum an Produktionsmitteln. Und befand deshalb das dieses in Gemeinschaftseigentum gewaltlos überführt werden müsse. Er erkannte nicht das die Ausbeutung in dieser Zeit des Raubtierkapitalismus maßlos lediglich übertrieben wurde. Ebenfalls übersehen wurde von Marx, das der Mensch in der Regel keine gute Beziehung zu gesellschaftlichem Eigentum pflegt. Außerdem wurde im Sozialismus viel von dem was erarbeitet wurde der militärischen Hochrüstung und dem Prestige geopfert anstatt damit die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen so wie Marx es sich vorstellte. In diesen Ideen stecken also einige Utopien.

OrangePekoe  04.11.2023, 10:04

Mit anderen Worten: nein, du hast Marx nicht gelesen und hast keine Ahnung. Vielen Dank für diesen sinnentleerten Beitrag.

2

Darf sagen, ich kenne mich aus.

Wenn man Marx verstehen will, darf man nicht den Fehler machen, alles gleich lesen zu wollen, was er geschrieben hat, sondern sollte versuchen, seine Schriften, etwas sortiert, immer in den eigenen Kontext zu bringen, dann kommt man viel schneller vorwärts.

Chartist  03.11.2023, 15:09

Kommt immer auf den Text an.

1

In neomarxistischen Ansätzen der "Kritischen Theorie" bzw. Frankfurter Schule Horkheimers/Adornos und oder Antonio Gramscis.

Aber ich stehe solchen Großideologien kritisch gegenüber. Karl Popper spricht mir da in "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" aus der Seele, wenn er den Historismus Marx´ verurteilt und den Erlösungsanspruch des Marxismus, welcher Tür und Tore für Intoleranz und Orthodoxie öffnet.

Marx ist nicht die Antwort; Marx ist die Frage, wie es eine Historikerin treffend formulierte.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – im Masterstudium Politikwissenschaften
SchopinHauer  02.11.2023, 23:22

Dafür, dass du Adorno und Horkheimer gelesen hast, hast du so absolut nichts verstanden.🫢

0
Roland Sperling  03.11.2023, 07:27

Genau diesen Anspruch hatte Marx auch an sich selbst: keine vorghefertigten Antworten zu offerieren, sondern die Kritik am Bestehenden zu fördern. Er ist schon zu Lebzeiten missverstanden worden und hat deswegen erklärt: "Ich weiß nur eines, dass ich kein Marxist bin."

0

Rudimentär.

Das Manifest habe ich gelesen, die "Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie" nach wenigen Seiten lustlos in die Ecke gefeuert, hingegen den "Anti-Dühring" auszugsweise und "Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen" von Engels mit dem größten Vergnügen gelesen.

Bücher von perversen Berufsrevolutionären wie Lenin und Trotzki fasse ich hingegen nicht an.