Keine ruhige Minute mit Kindern?

3 Antworten

Wenn man sich bedingungslos auf Kinder einlässt, bekommt man unvorstellbar viel geschenkt. Zu 'keine ruhige Minute' kommt es auf die Einstellung an. Ich kann es nicht ändern, dass Kinder sind, wie sie sind. Ich kann aber meine Einstellung ändern.

Es klingt paradox, aber meine Erfahrung ist, je mehr Aufmerksamkeit Du Kindern gibst, desto leichter kannst du mit ihnen umgehen.

Respektiere sie, nimm ihre Wünsche ernst und lasse Dich auf sie ein. Spiele aktiv etwas mit ihnen.

Dann kannst Du im Gegenzug auch verlangen, dass sie Dich respektieren, wenn du sagst "bleibt im Garten", "achtet auf die Möbel, damit nix kaputt geht" o.Ä.

Das ist zugegebenermaßen sehr verkürzt, aber das was ich Dir in dem Rahmen anbieten kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sozialpädagoge in der Kinder- und Jugendhilfe
Ich bin völlig am Ende mit den Nerven.. sind Kinder immer so anstrengend??

ja ;-) und besonders wenn man normalerweise keine hat. Da ist man es nicht gewohnt jemanden die ganze Zeit die Aufmerksamkeit zu schenken - und selbst wenn die mal ruhig spielen hat man immer eine Auge/Ohr auf die Kinder gerichtet. Dazu weiß man dass wenn man sich gemütlich hinsetzt um ein Buch zu lesen, das jederzeit von den Kindern unterbrochen werden kann.

Und wenn es nicht mal die eigenen Sinn, dann lässt man die noch weniger aus die Augen. die eigenen kann man besser einschätzen was die machen oder nicht machen. bei fremden nicht. dazu ist man ja für fremde Kinder verantwortlich - da passt man noch mehr drauf auf.

 Hat man nie eine Sekunde für sich?

wenn sie klein sind nein - je älter sie werden umso leichter wird das. bei einem Teenager kannst du dann froh sein wenn er überhaupt mal eine Sekunde mit dir verbringen will ;-)

Wie will man da Vollzeit arbeiten (wo man danach sowieso kaputt ist) und nach der Arbeit noch Kraft für sie Familie aufbringen (kochen, putzen)??

herzlich willkommen in einer Familie mit Kindern - das ist der Alltag und ob man es glaubt oder nicht. es geht. Ich arbeite "nur" 30h - mein Mann eher so 50-60h die Woche. Das bedeutet das Haushalt + Kind zu 90% unter der Woche an mir hängen bleib. Da ist das durchgetaktet. Ich arbeite oft schon bevor ich das Kind aufwecke. dann der Stress das man halbwegs pünktlich weg kommt - man muss das Kind ja abholen. Nachher noch kurz mit dem Kind was für die Schule üben, dann Abendessen kochen und parallel dazu Kleinigkeiten im Haushalt machen (Themomix sei Dank.. wenn das mal 30 Minuten kocht brauche ich nicht umrühren und es geht nichts über), nach dem Abendessen wird das Kind abwechselnd ins Bett gebracht. Wenn der eine das Kind ins Bett bringt - macht der andere Haushalt. ab 20 Uhr streiken wir - da wird kein Haushalt gemacht egal wie es dann aussieht. die 2h Freizeit gönnen wir uns bevor wir ins Bett gehen - eben um etwas Erholung auch zu bekommen. Am Wochenende wird dann alles erledigt was unter der Woche liegen geblieben ist.

im Grunde genommen ist unter der Woche der Alltag total durchgetaktet - es funktioniert wie ein Rädchen da jeder weiß was seine Aufgaben sind und wir eingespielt sind. Man hat aber immer einen Plan B oder C auf Lager... z.b. wenn ich mal überhaupt nicht pünktlich von der Arbeit heim komme, dann habe ich Freunde , welche mir mein Kind zur Not von der Schule abholen. umgekehrt mache ich das aber auch für sie. ein gutes soziales Netzwerk ist als Eltern immer Gold wert..

Braucht man dafür starke Nerven? Bleibt man selbst da nicht komplett auf der Strecke..

starken Nerven ja. Und ja man muss seine Bedürfnisse runter schrauben. Aber nicht komplett einstellen, sonst geht man kaputt. man muss dann halt Prioritäten setzten. Eben wie z.b. dass bei uns dann ab 20 Uhr der Haushalt liegen bleibt - da bin ich mal dran. der Haushalt läuft mir nicht davon..