Kein Karrieremensch?

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Es gibt Wichtigeres im Leben als Arbeit und Karriere. Das, was ich tue, möchte ich auch gut machen. Wenn es dafür nötig ist, lerne ich auch gerne neue Dinge dazu. Und es kann natürlich dazu führen, dass ich befördert werde, aber das ist nicht der entscheidende Antrieb für mich.

Ein französischer Fischer saß an der Küste und genoß die Sonne. Da kam ein Passant vorbei und fragte ihn, warum er bei dem günstigen Wetter nicht losführe, um zu fischen. Der Fischer sagte: "Ich habe heute schon genug gefangen."
"Aber Sie könnten noch mehr fangen und mehr Geld verdienen. Dann könnten Sie sich ein größeres Boot oder ein großes Schiff kaufen. Sie könnten Ihre eigene Kühlanlage bauen für Ihre Fische und so weiter und so fort ... Und dann haben Sie irgendwie so viel Geld, dass Sie es sich leisten können, sich einfach hierher zu setzen und die Sonne zu genießen."
Darauf der Fischer: "Das habe ich doch jetzt schon."

RedPanther  30.07.2018, 21:35

Schöne Geschichte, muss ich mir merken!

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Scheitern werden die Meisten. Es ist in der Regel so dass utopische Vorstellungen schnell an ihre realistische Grenzen stoßen. Oft schon bevor der Gescheiterte es überhaupt wahrnimmt denn diese werden in einer Umgebung groß wo sie ihrem Schicksal nicht entkommen. Wichtig erscheint mir, sich seinem Schicksal zu stellen und damit klarzukommen dass nicht alles was einem als Ziel erstrebenswert erscheint zu erreichen ist, egal wie sehr sich angestrengt wird.

Nun, ich würde "ich bin zufrieden mit dem, was ich habe" nicht gleichsetzen mit "ich habe Angst, was falsch zu machen". Man kann beides gleichzeitig haben... oder auch nur eins von beidem.

Aber keine Sorge: Gerade die Generation, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommt, kümmert sich im Vergleich zu anderen Generation (z.B. Babyboomer) sehr viel weniger um "mehr, mehr, mehr" und "höher, noch höher, ganz oben". Work-Life-Balance, geregelte Arbeitszeiten und ein angenehmes Arbeitsumfeld sind sehr viel wichtiger geworden. Du bist da also nur einer von vielen.

Man kann sich aber auch nicht dagegen verschließen, dass die Welt sich wandelt... es wird sich hoffentlich niemand der Illusion hingeben, dass er in 40 Jahren noch die gleiche Tätigkeit ausübt, wie er jetzt nach der Ausbildung anfängt. Sprich: Ein Bisschen Wille zur Veränderung ist allein schon notwendig, um da zu bleiben wo man schon ist.

Außerdem gehört Scheitern zum Leben dazu. Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Wer sagt denn, dass es deine Arbeitsstelle in 5 Jahren noch gibt? Davor sollte man keine Angst haben... aber auch nicht naiv und blauäugig dasitzen.

Zähle mich auch nicht als Karrieremensch.

Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, kann mein Leben damit finanzieren und strebe nicht wirklich nach einem höheren Posten oder so. Vor allem mehr Verantwortung möchte ich nicht und mir unterstellte Mitarbeiter wäre einen Grauen für mich. Hatte ich allerdings auch schon. Hab die Stelle angenommen, da alle sagten, dass ich das schaffe und man solch eine Chance ja nutzen muss. Also gegen mein Bauchgefühl entschieden und damit total ins Klo gegriffen. Ging ziemlich schief, ich war unzufrieden und wäre wohl auch krank geworden, wenn ich das durchgezogen hätte.

Hab daraus gelernt, mehr auf mein Gefühl zu vertrauen. Schließlich bin trotz aller guter Ratschläge diejenige, die es bewältigen muss. Das ist meine Erfahrung zum Thema.

Trotzdem finde ich es wichtig, auch Weiterbildungen zu nutzen. Ansonsten kann es passieren, dass man den Anschluss verliert - man arbeitet dann vielleicht mit veralteten Methoden und verpasst zum Beispiel neue Erkenntnisse, die einem auf Arbeit helfen würden. Außerdem weiß man ja nicht, ob man seine Arbeit ewig behält oder sich irgendwann was Neues suchen muss. Dann sind Qualifikationen durch Weiterbildungen nicht verkehrt. Mann muss ja nicht dauernd von einer Weiterbildung zur nächsten hasten, aber so ein paar kann man schon machen.