Katze phasenweise Lähmungserscheinungen in den Hinterbeinen. Was tun?

3 Antworten

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In welcher Klinik seid ihr denn gewesen?

Falls noch nicht geschehen, wendet euch bitte an eine Uni-Tierklinik, wie zum Beispiel die LMU in München oder die TiHo in Hannover.

Nach Deinen Beschreibungen gehört die Katze meiner Meinung nach ins MRT, um einen möglichen Bandscheibenvorfall sichtbar zu machen.

Auch solltet ihr überlegen, ob ihr einen Rolli als Hilfsmittel für die Katze anschafft, denn das Pfotenschleifen und auch das Wegrutschen können weitere Probleme nach sich ziehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin u. A. Tierphysiotherapeutin u. Tierchiropraktikerin

devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 10:24

Kann man auf einem Röntgenbild der Wirbelsäule ein Bandscheibenvorfall erahnen?

devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 10:23

Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort!

Wir waren, aufgrund der Empfehlung der Tierärztin, in der Kleintierspezialisten Tierklinik in Berlin.
Vorerst war auch ein MRT vorgesehen. Vorort wurde uns jedoch etwas „Angst“ gemacht, dass eine Narkose Risiken mit sich bringt und dadurch eine Operation folgen kann. Demnach riet sie zum Röntgen von der Wirbelsäule und Ultraschallbild vom Bauch sowie Lunge (+ weiteres Blutbild). Laut der Tierärztin Vorort sollte das genügen.

Uns wurde jedoch kein Röntgenbild oder ähnliches gezeigt sowie Dokumente mitgegeben.

Jetzt heißt es ein CT/MRT ist nötig, weil es ein Tumor sein kann und wir die Behandlung anpassen müssten.

Wenn kein CT/MRT gewollt ist, sollen wir unbedingt und so schnell wie möglich eine medikamentöse Behandlung beginnen, laut Tierärztin.

Da unsere Katze trotzdem irgendwie mit ach und Krach auf unser Sofa klettert, wird ein Rolli etwas schwierig bei ihr.

JustASingle  22.03.2025, 10:35
@devika

Röntgen und Ultraschall sind absolut sinnvoll als erste Mittel der Diagnostik. Die Ergebnisse hiervon zu besprechen und auch anhand des Röntgenbildes zu erklären gehört eigentlich dazu. Hier solltet ihr nochmal nachfragen. Ihr könnt euch die Ergebnisse auch für eure Unterlagen zuschicken lassen.

Dass MRT und CT ein Narkoserisiko bedeuten, ist normal. Jede Narkose ist mit einem Risiko verbunden. Auch kann eine OP notwendig und sinnvoll sein, auch das ist richtig. Hier ist schnelles Handeln wichtig, um Langzeitschäden vorzugreifen.

Das mit dem Sofa ist kein Problem, wenn man ein wenig kreativ ist. Da müsst ihr dann eine kleine Rampe anbauen. Die Katze sollte ohnehin nicht springen mit dem, was Du beschreibst. Für die Ruhephasen sollte der Rolli ohnehin abgenommen werden, der dient nur zur Unterstützung und Stabilität bei der Fortbewegung.

Wenn Katzen plötzlich Lähmungserscheinungen insbesondere in den Hinterbeinen haben, sollte man unbedingt auch an HCM denken! Das können nämlich Aortenthrombosen sein, bedingt durch die Veränderungen am Herzen. Auf einem Röntgenbild vom Körper, also Herz und Lunge, sieht man, ob das Herz bereits vergrößert ist, bei einem Herzultraschall kann dann genauer geschaut werden, welches Ausmaß die Erkrankung bereits hat.

Tierärzten Profitgier vorzuwerfen, ist übrigens oft schlichtweg falsch. Was hingegen ein Vorwurf ist, den sich leider doch so manche Tierärzte gefallen lassen müssen, ist, dass sie nicht für alle gesundheitlichen Probleme aller Tierarten das aktuelle, umfassende Wissen und den aktuellen Stand aller Forschung dabei auf dem Schirm haben. Das ist per se jetzt auch kein Problem, sondern völlig nachvollziehbar und logisch. Aber es wird dann zum Problem, wenn sie diese ihre eigenen Grenzen nicht kennen und nicht zugeben, überfragt zu sein, sondern irgendwas irgendwie machen!

Und ja, diesem Problem begegnet man weniger, wenn man sich direkt an Praxen und Kliniken wendet, wo mehrere (und nicht ganz so alte...) Tierärzt*innen arbeiten, die sich zudem auch alle auf bestimmte Aspekte der Veterinärmedizin spezialisieren (kann man oft auf den Websites dieser Praxen nachlesen, ist ein erster Orientierungspunkt auf der Suche nach einer guten Praxis).


devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 10:39

Vielen Dank für deine ehrliche Antwort.

Einen direkten Vorwurf an die TierärztInnen wollte ich mit meiner Aussage nicht tätigen, sondern eher meine Befürchtung, aufgrund von Erfahrungen anderer und meiner eigenen in dieser Tierklinik, teilen bzw. äußern. Denn Vorort wurden wir von der Tierärztin selbst ständig auf die Rechnung verwiesen statt eine genaue Aufklärung zu erhalten. Demnach hat das Verhalten meine Befürchtung bestärkt. Trotz alldem wollte ich mit meiner Aussage niemanden direkt angreifen, da nicht jedes Individuum in der Tiermedizin eine „Profitgier“ besitzt.

Laut der Tierärztin waren sowohl die Röntgenbilder als auch das Ultraschallbild unauffällig.

Dafür soll das Blutbild gezeigt haben, dass unsere Katze viel zu wenig weiße Blutkörperchen besitzt. Weshalb das so ist, wissen die TierärztInnen Vorort jedoch nicht.

DaLiLeoMishu  22.03.2025, 11:09
@devika

Zitat ChatGPT:

1. Infektiöse Ursachen
Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) → Besonders die trockene Form kann neurologische Symptome wie Lähmungen verursachen.
Katzenleukämie-Virus (FeLV) → Kann das Nervensystem betreffen und das Knochenmark unterdrücken.
Katzenaids (FIV) → Führt zu Immunschwäche und neurologischen Störungen.
2. Thromboembolien (Blutgerinnsel, oft durch Herzerkrankung)
Aortenthrombose (Sattethrombose)
Plötzliche Lähmung der Hinterbeine.
Kalte Hinterpfoten, Schmerzen.
Oft verursacht durch Herzerkrankungen (z. B. hypertrophe Kardiomyopathie – HCM).
Dringender Notfall!
3. Toxische oder entzündliche Erkrankungen
Vergiftung → Manche Gifte (z. B. Pestizide, Medikamente) können das Nervensystem und das Knochenmark angreifen.
Autoimmunerkrankungen oder Myelitis (Rückenmarksentzündung) → Entzündungen im zentralen Nervensystem können zu Lähmungen führen.
4. Tumorerkrankungen
Lymphome oder Leukämien → Befall des Nervensystems und des Knochenmarks.
Rückenmarkstumore oder Metastasen → Können zu Lähmungen führen.
Dringende Maßnahmen
⚠ Die Kombination aus Leukopenie und Lähmung ist ein medizinischer Notfall. Ein sofortiger Tierarztbesuch ist dringend erforderlich!
📌 Tests, die wichtig sind:
✅ Blutbild & Differenzialblutbild (FeLV/FIV, Entzündungswerte)
✅ Gerinnungsdiagnostik (Aortenthrombose erkennen)
✅ Ultraschall/Röntgen des Herzens (HCM ausschließen)
✅ Neurologische Untersuchung & ggf. MRT/CT (Rückenmarksprobleme abklären)
Hat die Katze kalte Hinterpfoten oder wirkt sie schmerzhaft?
Das wäre ein Anzeichen für eine Aortenthrombose, die SOFORT behandelt werden muss! 🚑

Du siehst: Alles was die Tierärzte an Untersuchungen gemacht haben und vorschlagen (inklusive möglicher Diagnosen) ist berechtigt.

ChatGPT greift "nur" auf Inhalte aus dem Internet zurück, die öffentlich einsehbar sind.

devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 11:17
@DaLiLeoMishu

Vielen Dank für deinen Beitrag. Die Übersicht hat mir geholfen die Schritte der Tierärztin zu verstehen, da keine genauere Aufklärung Vorort stattfand.

Ich denke, dass Angst und Zweifel normale Begleiter in Bezug auf Tierärzte sind, wenn bereits schlechte Erfahrung gesammelt wurde. Trotz alldem rechtfertigt es natürlich nicht jedes Individuum in dem Bereich in „einen Topf“ zu werfen.

DaLiLeoMishu  22.03.2025, 11:20
@devika
Vielen Dank für deinen Beitrag.

Mega gerne! :-)

Eventuell ist es für euch ein probates Vorgehen euch auch immer in ChatGPT zu belesen. Man kann diesem KI Modell echt viele Fragen stellen, Röntgenbilder und Blutauswertungen hochladen und auswerten lassen.

chatgpt.com <-- Anmelden und einfach loslegen. Ist kostenfrei. Man kann aber auch höhenwertigere KI-Modelle (chatGPT 4.0 und höher) mit Bezahlfunktion buchen.

devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 11:23
@DaLiLeoMishu

Danke :) ChatGPT war mir tatsächlich bereits des Öfteren eine Hilfe gewesen.

Nachdem ich die Dokumente (Blutergebnisse, etc.) eingefordert habe, werde ich das sofort machen! Super Tipp 👍

Ich würde auf jeden Fall den CT machen, kannst dir aber noch eine Zweitmeinung holen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – TPA im 2. Lehrjahr

devika 
Beitragsersteller
 22.03.2025, 10:40

Das machen wir auf jeden Fall! Danke