Kannst Du andere gnadenlos kritisieren oder bist Du eher diplomatisch?

20 Antworten

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wenn es unumgänglich ist, hilft kein Wischiwaschi, sondern nur klare Ansagen und ja, das kann ich gut, wenn es nötig wird

ansonsten kann ich auch mal was durch die Blume sagen

April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 14:15

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort!

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Kommt drauf an.
Hier bspw. lasse ich Leute kritisieren und ich korrigiere Sie nicht weil es mir egal ist und die mir nicht die Mühe wert sind die vom Gegenteil zu überzeugen.

Manchmal rechtfertige ich mich, weil ich wissen will, was die Person über mich denkt, weil ich eventuell davon lernen kann.

Und genauso gehe ich mit der Kritik im Bezug auf andere ein.

Wenn ich denke „ok, die Person ist so fest in ihrem Glauben, ihr kann man nicht helfen, das bringt uns beiden nix“

dann ignoriere ich die Person einfach, ist unnötig

Hatte ich schon paar mal hier, auch in real life.

Wenn eine Person mir das Gefühl gibt, nicht in der Lage zu sein intelligent zuzuhören, dann ist mir die Person egal, einfach wegwerfen, scheiss auf die.

Ich kannte mal einen Typen, der davon geschwärmt hat den einen Lebensstil und die eine Ernährung gefunden zu haben.

Er hat mehrere Leute überzeugt, hat gesagt „das ist das Ding“

Hat alle runter gemacht die nicht mitgemacht haben.

Ein Jahr später hat er eine neue Ernährung und ich sag ihm „jo du hast dich schon etwas arrogant verhalten, als du so getan hast, als wüsstest du alles“

er sagt so „ja du hattest recht, dass du immer etwas vorsichtiger und kritischer warst“

Vor kurzem fing er wieder damit an so zu tun als wüsste er alles und seitdem ignoriere ich ihn.

Was bringt es mir eine Person zu ignorieren, die sich mit Wissen schmückt?

Ich meine diese Person schützt sich ja offensichtlich mit dem Wissen, die Person ist nicht flexibel, Sie hält sich an dem Wissen fest aus Mangel.

Sie schmückt sich auch damit, sie ist stolz auf das Wissen.

Die Gefahr ist, dass du eben sehr schnell es zu deiner Persönlichkeit machst und dann wird es ideologisch.

Und das ist immer gefährlich, weil wenn du nicht mehr daran interessiert bist neues Wissen zu schaffen, das was man eigentlich in der Wissenschaft tut,

dann trägst du lediglich zur Indoktrination einer extremistischen Ideologie bei.

Und das geht nie gut aus.

Anderes Beispiel:

Ich weiß aus empirischer Evidenz, dass Astrologie absoluter Quatsch ist.
Warum weiß ich das?

Weil ich mich mit Leuten auseinandergesetzt habe die daran geglaubt haben, denen zugehört haben wie Sie darauf gekommen sind, dass es wahr ist und ich selbst recherchiere betrieben und wissenschaftliche evidenz gefunden habe, die dem ganzen widersprochen hat.

Das Problem was viele Menschen haben, die sich an wissen festhalten ist, dass Sie aufhören flexibel wie Wasser zu sein.

Wenn du an etwas glaubst dann musst du verstehen warum du es glaubst oder glauben willst.

Du musst verstehen, was die Kritik ist und verstehen was die Bestärkung ist.

Wenn du nicht darüber reden willst, diskutieren, einen Diskurs führen, dann wirst du sehr schnell eingebildet.

Jedoch wenn du flexibel bleibst, dich nicht nur emotionalen, impulsiven, intuitiven, spontanen Strömungen lenken lässt, dann kannst du wahrlich eine bewusste Entscheidung treffen.

Und so suche ich mir Leute aus mit denen ich diskutiere und nicht diskutiere aus.

Wenn ich merke du bist nicht selbst-kritisch genug, dann rede ich nicht mit dir.

Und das merke ich daran, wie viel du selbst über dein Thema weißt,

wie viel du dich mit der Kritik und gegenkritik auseinander gesetzt hast,

wie fair du bist Vorschläge anzuhören,

wie du mit Kritik oder „meiner Wahrheit“ zurecht kommst, also ob du dich wie ein kleines Kind benimmst, rumschreist und sagst „das ist nicht wahr“

oder ob du mich fragst

„hey, wie kommst du zu dem Glauben, wie bist du dazu gekommen, auf welcher evidenz hast du deine Meinungen basiert“

Das sind alles Prämissen für eine positive, kritische Auseinandersetzung.

Andernfalls wird es einfach nervig.

und dann stellt sich noch die Frage, inwieweit beeinflusst das die Person?

ich habe gestern eine Frage sogar diesbezüglich gestellt

Ist es gut, wenn man eine Person glücklich sein lässt, auch wenn die Person mit ihrem Glauben falsch liegt? (Liebe, Psychologie, Menschen) - gutefrage

https://www.gutefrage.net/frage/ist-es-gut-wenn-man-eine-person-gluecklich-sein-laesst-auch-wenn-die-person-mit-ihrem-glauben-falsch-liegt

Die frage die ich mir gestellt habe war diese.

Was bringt es mir mit einer Person zu diskutieren, die so sehr an diesem Wissen festhält?

Bspw. Astrologie oder irgendein anderer Glaube, irgendein anderes wissen, völlig irrelevant

Was bringt es mir mit einer nicht selbstkritischen Person zu diskutieren?

Wenn die Person glücklich ist, dann lasse ich Sie glücklich sein

AUẞER

Die Person wird ideologisch und versucht andere mit rein zu ziehen, dann werde ich bissig, setze mich mit der Situation auseinander und diskutiere mit ihr, dann bin ich auch gnadenlos

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viel gesehen, viel erlebt, viel gefragt und viel gelernt.
April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 19:19

Ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!

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Tu mir sehr schwer dabei weil ich niemanden verletzen will. In der Arbeit komm ich aber nicht drum herum

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Von überall und nirgends
April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 19:02

Sehr lieben Dank für Deine Antwort!

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Es ist dieser Klassiker.. man mag es nicht kritisiert zu werden aber kritisiert andere gerne.

Ich liebe es zu diskutieren ohne Ende.

April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 18:57

Danke für Deine Antwort!

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Hallo April1995👋 

Gnadenlos? Nein, das ist kein kritisieren, dass ist runter machen oder sogar mobben, demütigen, eine Kritik ist im ersten Moment teils gar nichts negatives, sondern lediglich das Mitteilen einer Beobachtung zur Verbesserung.

Angenommen jemand präsentiert oder spricht und schafft es A) nicht jemandem in die Augen zu sehen B) nicht einen Satz anzufangen ohne ähm C) redet zu leise oder schnell dann will ich persönlich so einem Menschen nicht lange zuhören, denn ich brauche Augenkontakt, ich kann nichts lesen aus auf den Boden starren, ich kann auch nicht folgen, wenn jemand so schnell redet, dass ich nicht mitkomme. Wenn ich der Person also nett sage, dass ich finde, sie sollte langsamer oder lauter reden, sie solle mich doch ansehen, weil das respektvoller ist, dann kritisiere ich zwar sein Verhalten aber ich meine es nicht bösartig ich gebe ihm eine Rückmeldung zu meinen Beobachtungen verbunden mit einem Appell.

Wenn ich aber sage, dass er gar nichts hinkriegt und es kein Wunder ist, dass keiner Kontakt zu ihm haben will, wenn er einem nicht in die Augen sehen kann und die Mäuse ins Labor gehören nicht piepsend auf einen Stuhl vor mir, dann ist das keine Kritik, dass ist beleidigend und herablassend ohne wirklichen Kontext, ohne Appell ohne Hilfe ohne Richtung ich erhebe mich einfach über ihn und hau ihm vor den Kopf was mir nicht passt.

Auch Kritik kann diplomatisch sein, wenn ich ein Produkt nicht mag, dann heuchle ich nicht vor, ich würde es lieben aus Angst vor dem Hersteller oder anderen Kunden, die das Produkt toll finden, dem Hersteller nützt es nichts, wenn ich Schwächen nicht anspreche und das Produkt nicht verbessert werden kann, aber ich kann entscheiden, wie ich die Kritik äußere, beleidigend oder angemessen. So kann der Hersteller entsprechend drauf reagieren und z.b. fragen, was man verändern könne.

April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 13:15

Ich danke Dir sehr für Deine Antwort!

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thankyou88  07.11.2022, 19:00
@April1995

Antwort ist gut beschrieben und so, aber trotzdem etwas lang. (für mich)

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April1995 
Fragesteller
 07.11.2022, 19:01
@thankyou88

Ist ja auch nicht für Dich...sondern für mich 😉

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memoriath  07.11.2022, 19:11
@thankyou88

ich schreibe meine Antworten zu 95% ausführlich :-) Kennst du die Leute die auf "Hat das was zu heißen?" mit "Ja" antworten aber nicht mehr ins Detail gehen?

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